Nach der Pleite mehrerer US-Banken sowie der Crédit Suisse sind viele Menschen verunsichert. Anleger sollten ihr Vermögen bewahren.
Kommt es 15 Jahre nach der Finanzkrise zu einer neuen Bankenkrise, die die Einlagen der Sparer bedroht? Wir halten das für unwahrscheinlich. Wer das Risiko verringern möchte, setzt jetzt auf sogenanntes Sondervermögen. Das sind vor allem Aktien, Aktienfonds und ETFs.
Die Einlagen sind sicher! Mit diesen Worten eröffnete US-Notenbankchef Jerome Powell die Pressekonferenz nach der (Fast-)Pleite einiger US-Banken. Die Worte erinnern sehr an die Zusicherung, die Ex-Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück 2008 den Sparern in Deutschland gegeben haben. Dieses Versprechen verhinderte damals, dass Hunderttausende Menschen an die Geldautomaten stürmten und einen Kollaps des Bankensystems verursachten.
Vermögen: Bankkonten machen Sparer zu Gläubigern
Bankgeschäfte hängen seit jeher am seidenen Faden des Vertrauens! Wenn Anleger Geld aufs Konto legen, sind sie nicht mehr der Eigentümer des Geldes, sondern leihen es der Bank. Sie werden damit zu Gläubigern, die darauf hoffen müssen, dass sie ihr Geld wiedersehen. Kommt die Bank in Schwierigkeiten, kann es sein, dass die Sparer leer ausgehen. Um dieses Ausfallrisiko zu mildern, wurde nach der Finanzkrise die gesetzliche Einlagensicherung erhöht. Seitdem sind bis zu 100.000 Euro pro Bank und Anleger abdeckt.
Aktien machen Anleger zu Eigentümern
Wem die Rolle als schlecht bezahlter Gläubiger der Bank nicht behagt, hat eine gute Alternative. Sparer werden zu Eigentümern, indem sie sich Aktien, Fonds und ETFs ins Wertpapierdepot legen. Diese Finanzinstrumente sind Sondervermögen. Falls die Bank, bei der das Depot beheimatet ist, Konkurs anmelden muss, gehören die Aktien, Fonds und ETFs in dem Depot nicht zur Insolvenzmasse. Die Gläubiger der Bank haben also keinen Anspruch auf das Geld in dem Depot. Auch Anleihen lassen sich als Sondervermögen halten. Mit einer Bundesanleihe ist es attraktiver, dem Staat für drei Prozent jährlich Geld zu leihen, als es unverzinst auf dem Konto zu belassen.
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Selbstverständlich hat alles seinen Preis, denn Aktien, Fonds und ETFs schwanken teilweise ordentlich im Wert. Somit tauschen Anleger das Ausfallrisiko der Banken mit dem Schwankungsrisiko der Aktien- und Anleihemärkte. Doch während Sparer für das Ausfallrisiko der Banken keinen Gegenwert bekommen, haben sie vor allem am Aktienmarkt die Chance auf einen langfristig hohen Wertzuwachs. Über die vergangenen Jahrzehnte hinweg wuchs das am Aktienmarkt investierte Vermögen im Schnitt um sieben Prozent pro Jahr.
Auf dem Konto sollte nicht mehr liegen als das, was abzüglich weiterer Einkommen in zwei Jahren voraussichtlich benötigt wird. Das sollte reichen, um einen möglichen Abschwung am Aktienmarkt auszusitzen, ohne auf das dort investierte Geld zuzugreifen.
Über den Autor: Stephan Albrech
Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie Vermögensverwaltung AG in Köln
Autor Redaktion
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