Künstliche Intelligenz: Die heimlichen Gewinner des KI-Booms
Die Künstliche Intelligenz zählt zu den großen Megatrends. Erfahre jetzt, welche großen Spieler die Sparte dominieren. Es gibt übrigens auch ETFs dazu.
Von den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) profitieren mittlerweile die Kurse fast aller Tech-Unternehmen. Doch wer traut sich heute noch, in diese Aktien einzusteigen? Die hohen Bewertungen sind Grund genug, um auf Aktien aus der zweiten Reihe zu blicken. Denn außerhalb des Nasdaq-100 gibt es ebenfalls KI-Profiteure.
Vor einigen Wochen gelang es dem Chiphersteller Nvidia (WKN: 918422), den Markt trotz einer hohen Erwartungshaltung zu überraschen. Das Unternehmen legte überragende Quartalszahlen vor. Der Kurs hat seitdem ein wenig an Fahrt verloren, doch die Aktie des KI-Profiteurs hat in den vergangenen zwölf Monaten um rund 230 Prozent zugelegt. Das Unternehmen gilt wie sämtliche Tech-Werte aus dem Silicon Valley als potenzieller Profiteur der Künstlichen Intelligenz (KI). Nvidia produziert die Chips, die für die KI-Revolution dringend benötigt werden. Doch wer traut sich heute noch, in die Aktie einzusteigen? Die hohen Bewertungen sind Grund genug, um auf Aktien aus der zweiten Reihe zu blicken.
Künstliche Intelligenz: Stille Giganten
Seit Jahren gilt Taiwan als das Chip-Mekka. Dort sitzen die größten Auftragsfertiger für Prozessoren und andere Hardware-Komponenten. Ein gutes Beispiel dafür ist der weltgrößte Chip-Fertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing (WKN: 909800), der eng mit Nvidia und AMD zusammenarbeitet. Laut Berichten will TSMC seine Produktion im Bereich von Hochleistungsgrafikchips noch in diesem Jahr um 10.000 Wafer erhöhen.
Auch das als Apple-Vertragspartner bekannte Unternehmen Foxconn, das in Taiwan als Hon Hai (WKN: A2N7M5) firmiert, hat neben der Fertigung von Unterhaltungselektronik ein spannendes KI-Geschäftsfeld. In der Cloud und in der Netzwerksparte geht es um besonders leistungsfähige Server. Wenn es künftig immer mehr KI-Anwendungen gibt, müssen diese auf geeigneten Servern laufen. Hon Hai hat in diesem Bereich einen Marktanteil von 40 Prozent. Schon heute stecken in den Servern von Hon Hai Chips von Nvidia. Vieles spricht also dafür, dass die Taiwanesen mitwachsen könnten.
Wer das geopolitische Risiko, das Investments in Taiwan innehaben, scheut, kann sich mit der Aktie der koreanischen SK HYNIX (WKN: A1JWRE) beschäftigen. Das Unternehmen produziert Arbeitsspeicher der neuesten Generation, die dafür sorgen, dass relevante Daten in Windeseile den jeweiligen Prozessoren zur Verfügung stehen. Das Unternehmen hat den Konkurrenten Samsung bereits hinter sich gelassen und kontrolliert die Hälfte des Weltmarktes. Samsung (WKN: 881823) ist mit einer Marktdurchdringung von immer noch 40 Prozent eine Option für KI-Anleger, die es weniger rasant mögen. Die Aktie schaffte im vergangenen Jahr lediglich eine Rendite von 12,6 Prozent. SK HYNIX legte im selben Zeitraum um 23 Prozent zu. Eine Übertreibung sieht in jedem Fall anders aus.
Künstliche Intelligenz: Aktien schwanken
Generell weisen Aktien aus dem KI-Universum immer noch ein höheres Risiko auf als etablierte Industriewerte aus der westlichen Welt. Anleger tun also gut daran, inmitten des KI-Hypes mit Augenmaß zu agieren. Titel wie Nvidia sind bereits teuer. Werte aus Taiwan unterliegen geopolitischen Risiken und Titel aus Südkorea sind ebenfalls keine Selbstläufer. Angesichts von weltweiten Subventionen für die Chip-Industrie müssen Investoren mittel- bis langfristig mit einem stark steigenden Angebot an Chips rechnen. Für stabile Margen und Wachstum sind das nicht die besten Voraussetzungen.
Über den Autor Markus Zschaber
Markus Zschaber ist geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH in Köln.
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