5. November 2024
Deshalb ist die KI ein riesiger Treiber für erneuerbare Energie

Deshalb ist die KI ein riesiger Treiber für erneuerbare Energie

Die Künstliche Intelligenz ist mit Sicherheit das große Thema der nächsten Jahre. In der Folge wird erneuerbare Energie immer bedeutsamer.

Hast du auch schon neugierig ausprobiert, wie dir ChatGPT den Alltag erleichtern kann? Klar, für uns Privatleute ist da noch viel Spielerei dabei, doch in der Wirtschaft schlummert ein großer Hebel – mit Auswirkungen die auf erneuerbare Energie, mit denen du vielleicht gar nicht gerechnet hast. „Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Element der Wirtschaft von morgen – und ein wichtiger Baustein für den nachhaltigen Umbau unseres Energiesystems“, sagt Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Denn wie wir dir später noch zeigen: Die KI schluckt ordentlich Strom. Dieser wiederum sollte sinnvollerweise langfristig hauptsächlich aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

Erneuerbare Energie als Schlüssel für die KI

Auch wir wissen nicht, ob die KI die Wirtschaft revolutionieren wird, doch es dürfte wohl nicht sonderlich gewagt sein, dass ihre Bedeutung zunehmen wird. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass auch mir die KI bereits wertvolle Dienste geleistet hat, aber keine Angst: Dieser Beitrag ist nicht KI-generiert. Wenn du aber ein Beispiel für den KI-Einsatz sehen willst, dann schau dir einfach mal das nachfolgende Youtube-Interview an, in dem die KI für die Übersetzung gesorgt hat (und sie wird sicher von Jahr zu Jahr noch besser):

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Das Potential ist längst noch nicht ausgeschöpft – sowohl auf „KI-Produzenten“-Ebene als auch auf der Ebene der Unternehmen, die sie nutzen. Die immer aufwendigeren digitalen Helfer sind aber hungrig, hungrig nach Strom. Damit einher geht also ein drastisch wachsender Energiebedarf für immer mehr Rechenzentren, den Schaltzentralen der KI. „Dieser Bedarf lässt sich nur über Erneuerbare sinnvoll decken“, sagt Markus Voigt, Geschäftsführer der Aream Group. Wie die großen US-Techkonzerne gehen in der Folge immer mehr Unternehmen dazu über, eigene Anlagen zur Produktion von Erneuerbarer Energie zu errichten und zu nutzen.

Im Sommer zog bei den Technologieaktien kurzzeitig Ernüchterung ein, weil Zweifel aufkamen, ob sich die riesigen Investitionen in Künstliche Intelligenz zeitnah rentieren werden. Blickt man auf die Aktienentwicklung danach, so haben sich diese Bedenken wohl erstmal aufgelöst. Klar ist aber: Ihre Nutzung lässt den Strombedarf immens wachsen und macht weitere Rechenzentren nötig. 8.000 gibt es nach Zahlen der Aream Group derzeit weltweit, die meisten stehen in den USA, dahinter folgt Deutschland. 

So viel Energie benötigt Big-Tech

Um dir einen Eindruck davon zu vermitteln, wie energieintensiv die modernen Technologien sind, stellen wir dir ein paar Zahlen vor: Laut Internationaler Energieagentur (IEA) benötigt eine einfache Google-Anfrage 0,3 Wattstunden, eine Anfrage über den KI-Chatbot ChatGPT dagegen fast das Zehnfache: 2,9 Wattstunden. Das ist schonmal ein enormer Sprung. So verbrauchen Tech-Unternehmen wie Google oder Microsoft bereits jährlich rund 24 Terawattstunden (TWh) und damit mehr als Länder wie Ghana mit rund 30 Millionen Einwohnern. Googles Stromverbrauch stieg im vergangenen Jahr um 17 Prozent, der von Microsoft hat sich in weniger als vier Jahren verdoppelt.

„Dieser Trend wird sich fortsetzen“, erklärt Voigt. „Daher investieren die großen Konzerne Hunderte von Milliarden in neue Rechenzentren.“ Denn nach IEA-Einschätzung wird der jährliche Stromverbrauch der Rechenzentren weltweit bis 2026 von rund 460 auf 1.050 TWh steigen. Die Problematik ist damit leicht vorhersehbar: Die Technologiebranche steht vor der Herausforderung, dass sie immer mehr Strom braucht, dieser Strom die Klimabilanzen der Unternehmen aber nicht noch stärker belasten soll. Schließlich emittiert Google heute fast 50 Prozent mehr CO2 als vor fünf Jahren. Der Ausweg heißt: erneuerbare Energie.

So handelt Big-Tech

Die große US-Tech-Sparte, sprich die Big-Tech, hat die Lösung des Problems daher selbst in die Hand genommen. Wie die Aream Group mitteilt, hat sich Microsoft einen Großteil des Stroms aus dem größten deutschen Solarpark in Sachsen gesichert. Amazon schloss demnach langfristige Stromlieferverträge, Power Purchase Agreements, kurz PPAs, mit großen Betreibern von Offshore-Windparks ab und installierte Solaranlagen auf den Dächern seiner deutschen Logistikzentren. Mehr als 180 Wind- und Solarprojekte in 13 europäischen Ländern hat der Konzern laut eigenen Angaben angestoßen. Google wiederum erweitert nun seine Offshore-Windenergievorhaben in den Niederlanden und will bis 2030 die Versorgung aller seiner Rechenzentren CO2-neutral machen.

Tipp: Schau dir gleich unsere Themen-ETF-Seite an.

„Die großen Konzerne sind dabei nur die Vorreiter“, erklärt Voigt. Auch in Deutschland werde sich dieser Trend verstärkt durchsetzen. „Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, selbst in Erneuerbare Energieanlagen oder langfristige, grüne PPAs zu investieren, um die verlässliche Versorgung ihrer Betriebe zu kalkulierbaren Preisen sicherzustellen.“ Angesichts wachsenden Stromverbrauchs und dem Zwang zur CO2-Reduktion gebe es dazu keine Alternative. Das wiederum ist für die als Anleger interessant.

Fazit: Die KI könnte ETF auf erneuerbare Energie nach oben spülen

Wenn du davon ausgehst, dass die KI ein großer Megatrend ist, kannst du neben jenen Branchen-ETFs auf solche auf erneuerbare Energie in Betracht ziehen. Denn die KI benötigt Unmengen an Strom. So ist eine ChatGPT-Anfrage fast zehnmal so energieaufwendig wie eine Google-Suche. Langfristig ist das in vernünftigerweise nur mit erneuerbarer Energie zu stemmen. Schau dir also gleich unsere Themen-Seite zu erneuerbaren Energie-ETFs an.