Deshalb sollten Sie Ihr ETF-Depot regelmäßig rebalancen
Warum sollte ich ein ETF-Depot regelmäßig ausbalancieren, also Rebalancing betreiben? Wo doch gerade die Idee beim passiven Investieren ist, dass die Fonds eben nicht aktiv gemanagt werden?
Es geht nicht darum, von Kostolanys Empfehlung „Kaufen und liegen lassen“ abzuweichen, sondern um Depotkontrolle. Hintergrund ist, dass sich das Portfolio ohne Rebalancing anders entwickelt, als ursprünglich geplant. Idealerweise wird einmal pro Jahr die Aktien- bzw. Anleihenquote auf das ursprüngliche Niveau angepasst. Nach einem guten Aktienjahr werden die Gewinne realisiert und dafür die Anleihenquote aufgestockt. Bei negativer Aktienentwicklung werden Anleihen-ETFs verkauft und dafür die Aktienanteile auf das Ursprungsniveau erhöht.
Veränderte Bedingungen berücksichtigen
Der Vorteil dieses jährlichen Depotchecks ist zudem, dass man Zuzahlungspotenzial mitberücksichtigen kann, also Geld, das man das Jahr über gespart hat und das nicht als Liquiditätsreserve benötigt wird. So kann der Investor die Kosten des Rebalancing im Griff behalten, da er ja sowieso für seine Zuzahlung hätte handeln müssen. Zudem bietet das Ausbalancieren den Vorteil, dass auch Änderungen bei den persönlichen Zielen, wie zum Beispiel berufliche Veränderungen oder Familienplanung berücksichtigt werden.
ETF-Depot: Risiken kontrollieren
Rebalancing hilft, langfristig die Risiken im Portfolio zu kontrollieren und bietet eine Zusatzrendite durch Handeln gegen den Markttrend (Antizyklik). Wer nicht die Zeit oder die Lust hat, sich um das Anpassen seines Depots selbst zu kümmern, kann dies auch an einen externen Dritten delegieren. Neben Robo-Advisors, also automatisch handelnden Anlagestrategien mit kostengünstigen ETFs, stellt auch der Arero Weltfonds (WKN: DWS0R4) eine Alternative dar.
Der Fonds basiert auf einem regelbasierten Indexkonzept mit drei Anlageklassen (Aktien, Renten und Rohstoffe = Arero) und wird vorwiegend in fest bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere sowie in Derivate („Spezielle Derivate“) auf die Arero Weltstrategie („Strategie“) investieren. Die laufenden Kosten des Fonds betragen (TER) 0,50 Prozent pro Jahr.
Arero: Verzicht auf stock picking
Arero verzichtet auf Strategien wie stock picking und market timing, das heißt auf den Versuch, Marktentwicklungen vorherzusagen. Stattdessen partizipiert man über die Abbildung repräsentativer, breit gestreuter Indizes in einem erprobten Mischverhältnis an der Wertentwicklung der Anlageklassen Aktien (65 Prozent), Renten (25 Prozent) und Rohstoffe (15 Prozent).
Die Prozentangaben 60/25/15 beziehen sich auf den jeweiligen Portfolioanteil an den Rebalancierungsterminen. Darunter wird die regelmäßige Anpassung der Portfoliogewichte verstanden, um eine zu einseitige Vermögensaufteilung zu verhindern. Reguläre Rebalancierungstermine sind jeweils am fünften Geschäftstag im Mai und im November eines jeden Jahres. Dabei wird die Gewichtung von Aktien/Renten/Rohstoffen auf 60 Prozent/25 Prozent/15 Prozent zurückgesetzt.
Über den Autor: Mathias Lebtig
Mathias Lebtig, Geschäftsführender Gesellschafter der FP Asset Management GmbH Vermögensverwaltung in Freiburg
Autor Redaktion
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Die Geldanlage mit ETFs ist denkbar einfach. Die passenden Produkte auswählen, Einmalzahlung tätigen oder Sparplan einrichten und sich entspannen. Doch selbst ein ETF-Portfolio muss gepflegt werden: Etwa durch Rebalancing.
Das Börsenjahr 2022 war eins zum Vergessen. Auf breiter Basis befanden sich die Indizes auf Talfahrt – der Blick ins Depot ist schmerzhaft. Dennoch sollten Anlegerinnen und Anleger jetzt das Portfolio ganz genau unter die Lupe nehmen – und ein Rebalancing in Erwägung ziehen.