Depotstrategie: Zeit für den finanziellen Frühjahrsputz für dein Portfolio
Den Beginn des Frühjahrs können Anleger nutzen, um Ordnung in den Vermögensaufbau zu bringen. Zeit, die Depotstrategie zu überdenken.
Wer langfristig Erfolg haben will, muss seinen Vermögensaufbau regelmäßig auf den Prüfstand stellen. Dazu gehört es immer, die eigene Lebenssituation und die daraus folgenden finanziellen Anforderungen mit dem Ist-Zustand abzugleichen. Die Ziele einer 20-jährigen Studentin sind nun mal andere als die eines 64-jährigen Unternehmers mit Enkeln. Im Lauf des Lebens gilt es, die Finanzen immer wieder nachzujustieren. Gerade in einem Wertpapierdepot kann das zusätzlich strategische Vorteile haben.
Die Depotstrategie für das Frühjahr
Letztlich braucht es Werte im Portfolio, die trotz der vielen Herausforderungen der nächsten Jahre eine gute Perspektive bieten. Hier sollten Megatrends wie Digitalisierung, Energiewende oder die gerade in Industriestaaten alternde Bevölkerung berücksichtigt sein.
Es reicht allerdings nicht, einmal eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Vielmehr ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob Erwartungen erfüllt werden oder andere Themen vorbeiziehen, die besser ins Portfolio passen.
Nun ist der ständige Kauf und Verkauf von Aktien ebenfalls kein optimaler Weg für Geldanleger. Wer von einem Wert überzeugt ist, sollte nicht bei der ersten Kursdelle nervös werden oder kleinste Gewinne mitnehmen. Bei einem gut ausbalancierten Vermögensaufbau gehört das Durchhalten zu den essenziellen Erfolgsfaktoren. Gleichzeitig balancieren professionelle Investoren wie Stiftungen in festen Zeitabständen immer wieder ihren Vermögensaufbau aus und können so Wertschwankungen ein Stück weit vorbeugen.
Ausgleichende Depotstrategie
Dabei wird meist eine feste Aufteilung zwischen bestimmten Anlageklassen festgelegt, die immer am Jahresanfang wiederhergestellt wird. Wir nutzen zum Beispiel in unserem FVM Stiftungsfonds (WKN: A1110H) eine Aufteilung von 30 Prozent Aktien und 70 Prozent Anleihen und Gold.
Tipp: Ermittle mit dem Risikorechner gleich dein passendes Mischverhältnis von Aktien zu Anleihen. Im Anschluss solltest du dir unsere ETF-Empfehlungslisten ansehen. |
War es ein gutes Aktienjahr, werden automatisch Unternehmensanteile verkauft, Gewinne realisiert und das ursprüngliche Verhältnis durch den Kauf von festverzinslichen Wertpapieren oder Edelmetall wiederhergestellt. Kommt darauf ein schlechtes Börsenjahr mit sinkenden Aktienkursen, trifft das die Investoren in der Regel weniger hart, da Anleihen und Gold grundsätzlich in solchen Phasen eher Stabilität bieten.
Dieses Rebalancing hat auch Nachteile: Folgen zum Beispiel mehrere starke Aktienjahre aufeinander, wird sicher nicht das Gewinnmaximum erreicht. Bei einem Vermögensaufbau sollte aber nicht die Spekulation auf größtmöglichen Profit, sondern die solide langfristige Entwicklung im Vordergrund stehen.
Also nutzen Sie den frischen Schwung im neuen Jahr, um mal einen Blick auf Ihre Finanzen zu werfen und bei Bedarf neu auszubalancieren. Oft finden sich in einem Depot früher einmal attraktive Kapitallebensversicherungen, unter Inflation verzinste Sparkonten oder Werte, deren Wertentwicklung Enttäuscht hat. Kleine Veränderungen können hier langfristig einen enormen finanziellen Unterschied machen. Deswegen lautet unser Rat: Tragen Sie JETZT einen Termin für Ihren persönlichen finanziellen Frühjahrsputz im Kalender ein. Es wird sich lohnen!
Über den Autor Claus Walter
Claus Walter ist Geschäftsführer der Freiburger Vermögensmanagement GmbH in Freiburg