Altersvorsorgedepot

Staatlich gefördert in Aktien und ETFs investieren


Die gesetzliche Rente steht vor großen Herausforderungen, da das bisherige Umlageverfahren durch den demografischen Wandel in Deutschland zunehmend unter Druck gerät und Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt immer notwendiger werden, um das System zu stabilisieren. 

Ein neuer Ansatz zur Altersvorsorge ist das von der Bundesregierung geplante geförderte Altersvorsorgedepot. Dieses Modell soll es ermöglichen, in renditestarke Wertpapiere wie Aktien und ETFs zu investieren und gleichzeitig von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen zu profitieren.

Der folgende Ratgeber gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte des neuen Angebots und erklärt, wie man sich optimal auf die bevorstehende Einführung dieser Vorsorgeform vorbereitet.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles Wissenswerte zum Altersvorsorgedepot

  • Demografischer Wandel: Angesichts des Drucks auf die umlagefinanzierte gesetzliche Rente soll das Altersvorsorgedepot als renditestarke Ergänzung dienen.

  • Kapitalmarktorientierte Altersvorsorge: Vorsorgende Anleger können von den Wachstumschancen der Kapitalmärkte profitieren und so den Zinseszinseffekt noch besser nutzen. Investitionen in Aktien und ETFs ermöglichen höhere Renditen im Vergleich zu traditionellen Sparformen mit Beitragsgarantie.

  • Staatliche Förderung: Das Altersvorsorgedepot wird steuerlich begünstigt und staatlich gefördert. Das macht es zu einer attraktiven Altersvorsorge. So soll auf jeden eingezahlten Euro 20 Cent Förderung vom Staat gezahlt werden (max. 600 Euro pro Jahr).

  • Flexibilität und Eigenverantwortung: Das Altersvorsorgedepot bietet Privatanlegern die Möglichkeit, eigenverantwortlich und flexibel in ihre Altersvorsorge zu investieren.

  • Verfügbarkeit im Alter: Das angesparte Kapital kann ab dem Rentenalter flexibel in monatlichen Raten oder unter bestimmten Voraussetzungen als Einmalzahlung entnommen werden.

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Dieser Artikel basiert auf den letzten verfügbaren Informationen über den geplanten Gesetzesentwurf. Der offizielle Start des Altersvorsorgedepots ist für den 01.01.2026 vorgesehen. Bis dahin werden die Details weiter konkretisiert und dieser Artikel wird regelmässig aktualisiert, damit du immer auf dem neusten Stand zur Reform der Altersvorsorge bist.

Was ist das Altersvorsorgedepot?

Was ist das Altersvorsorgedepot?

Das Altersvorsorgedepot ist ein von der Bundesregierung auf Initiative der FDP unter Bundesfinanzminister Christian Lindner neu konzipiertes Modell der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge, dass die Anlage in Aktien und ETFs ermöglicht.

Die „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ unter Leitung von Dr. Florian Toncar (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie ein förderfähiges Altersvorsorgedepot ohne Garantievorgaben ausgestaltet werden kann. Das Ziel: Ein Vorsorgedepot, dass es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, in Aktien, ETFs und andere geeignete sachwertorientierte Anlageklassen zu investieren. Das Konzept orientiert sich an erfolgreichen Vorbildern wie dem 401(k)-Plan aus den USA und zielt darauf ab, langfristig hohe Renditen durch Kapitalmarktanlagen zu erzielen.

Neues Altersvorsorgedepot: 58 Prozent der Erwerbstätigen sind bereits überzeugt

Laut einer aktuellen Umfrage der Postbank (August 2024) stößt das von der Bundesregierung geplante staatlich geförderte Depot für die private Altersvorsorge auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. 58 Prozent der Erwerbstätigen würden ein solches Depot zur Stärkung ihrer Altersvorsorge in Betracht ziehen. Bemerkenswert ist auch, dass das geplante Förderprogramm fast die Hälfte der bisher am Kapitalmarkt inaktiven Befragten (47 Prozent) dazu bewegen könnte, erstmals in Wertpapiere zu investieren, um ihre finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern. Das kann auch dazu beitragen die Aktienkultur in Deutschland nachhaltig zu stärken.

Warum soll es das Altersvorsorgedepot geben?

Warum soll es das Altersvorsorgedepot geben?

Ziel des Altersvorsorgedepots ist es, den steigenden Belastungen der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente entgegenzuwirken. Aufgrund des steigenden Rentneranteils und der sinkenden Zahl der Erwerbstätigen, ist das Rentensystem zunehmend auf Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt angewiesen.

Mit dem Altersvorsorgedepot soll den Bürgern eine zusätzliche renditestarke und flexible Alternative zur Altersvorsorge angeboten werden, um eigenverantwortlich und flexibel Vermögen für das Alter aufzubauen und dabei von den Wachstumschancen der Kapitalmärkte zu profitieren. Das kann dir noch besser helfen, deine Rentenlücke zu schließen.

Video-Tipp: Altersvorsorgedepot: Die wichtigsten FAKTEN im Überblick

In diesem Video erfährst du alles über das von der Bundesregierung geplante Altersvorsorgedepot, das ab 2026 neue Steuervorteile für deine Altersvorsorge bieten soll. Wir erklären dir, wie du mit ETFs und Aktien nicht nur langfristig Vermögen aufbauen, sondern auch effektiv Steuern sparen kannst.

Wie wird das Altersvorsorgedepot steuerlich gefördert?

Wie wird das Altersvorsorgedepot steuerlich gefördert?

Das Altersvorsorgedepot bietet attraktive Steuervorteile und Förderungen, die es dem Sparer ermöglichen, sein Vermögen effizient aufzubauen und im Alter von einer geringeren Steuerbelastung zu profitieren. 

Dazu gehören die steuerliche Abzugsfähigkeit der Einzahlungen, steuerfreie Umschichtungen innerhalb des Depots, eine geringere Steuerbelastung im Rentenalter sowie Zuschüsse für kinderreiche und einkommensschwache Haushalte. Diese Vorteile machen das Altersvorsorgedepot zu einer interessanten Option für die langfristige Altersvorsorge.

Ein sinnvolles Depot für die Altersvorsorge

Bild von extraETF Gründer Markus JordanMarkus Jordan, extraETF
Ein Altersvorsorgedepot mit einem hohen Aktienanteil, steuerlichen Anreizen und dem Verzicht auf Beitrags- oder Zinsgarantien ist eine hervorragende Möglichkeit, die private Altersvorsorge für breite Bevölkerungsschichten attraktiver und rentabler als bisher zu machen.
Markus Jordan, extraETF

Welche Wertpapiere sind für das Altersvorsorgedepot zugelassen?

Es ist vorgesehen, dass Anlegerinnen und Anleger beim Altersvorsorgedepot selbst entscheiden können, in welche Wertpapiere oder Produkte sie investieren. Fonds, ETFs, Indexfonds und auch Direktanlagen in Aktien sollen möglich sein. Spekulative Anlagen wie Knock-out-Zertifikate, Optionsscheine, Optionen oder Kryptowährungen sind ausdrücklich nicht erlaubt.

Dies bietet Privatanlegern die Flexibilität, ihre Anlagestrategie nach ihren individuellen Zielen und ihrer Risikobereitschaft auszurichten. Da es keine Garantieverpflichtungen wie bei klassischen Rentenprodukten gibt, können Anleger die Renditechancen des Kapitalmarktes in vollem Umfang nutzen.

Welche Banken bieten das geförderte Altersvorsorgedepot an?

Welche Banken bieten das geförderte Altersvorsorgedepot an?

Es wird erwartet, dass zum offiziellen Start des Altersvorsorgedepots zahlreiche Banken und Broker das geförderte Depot anbieten werden. Anleger können aber auch schon jetzt mit einem regulären Depot mit dem Wertpapiersparen beginnen. Dazu eignet sich am besten ein ETF-Sparplan, der bei vielen Brokern kostenlos abgeschlossen werden kann. Das so bis zum Start des Altersvorsorgedepots angesparte Vermögen kann dann in ein gefördertes Depot übertragen werden. Die besten Anbieter von ETF-Sparplänen haben wir in unserem ETF-Sparplan Vergleich ermittelt.

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Wann kann ich über das eingezahlte Geld verfügen?

Das im Altersvorsorgedepot angesparte Geld soll grundsätzlich erst ab dem Renteneintrittsalter, in der Diskussion, auch schon ab 65 Jahren, zur Verfügung stehen. Der Sparer soll dann in dieser Auszahlungsphase die Möglichkeit haben, das Kapital einmalig oder in monatlichen Raten in Form eines Entnahmeplans zu entnehmen.

Auch eine vorzeitige Entnahme von Teilen oder des gesamten Depotguthabens soll unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein, z.B. bei Berufsunfähigkeit, zur Zahlung der letzten Rate für eine Immobilie oder zur Finanzierung eines neuen Daches oder einer neuen Heizung. Genaue Details dazu sind derzeit aber noch nicht bekannt.

Bei der Altersvorsorge orientiert sich die Bundesregierung am Ausland. In vielen Ländern der Welt ist die kapitalgedeckte Altersvorsorge bereits seit Jahren etabliert. So profitieren Anleger in den USA vom 401(k)-Plan, der ähnliche Vorteile wie das geplante Altersvorsorgedepot bietet. Auch in Schweden, der Schweiz und den Niederlanden setzen die Rentensysteme stark auf Aktien, ETFs und Fonds, um langfristig stabile Renteneinkommen zu gewährleisten. Diese internationalen Modelle dienen als Vorbild für die Einführung des Altersvorsorgedepots in Deutschland.

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Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Riester-Rente?

Die Riester-Rente, die es seit 2002 gibt, sollte ursprünglich eine ähnliche Funktion wie das Altersvorsorgedepot erfüllen, allerdings mit einem konservativeren Ansatz. 

Aufgrund niedriger Garantiezinsen, hoher Verwaltungskosten und einer Kapitalgarantie der eingezahlten Beiträge, hat sich die Riester-Rente als wenig attraktiv erwiesen. 

Eine modernere und flexiblere Alternative bietet das Altersvorsorgedepot, dass auf renditestarke Kapitalmarktanlagen statt auf Garantiezinsen setzt und weniger bürokratisch ist. Trotz der rund 16 Millionen abgeschlossenen Riester-Verträge wird erwartet, dass das neue Altersvorsorgedepot die Riester-Rente schnell ablösen wird.

Vorteile des Altersvorsorgedepots

  • Attraktive Renditechancen: Investitionen in Aktien, Fonds und ETFs bieten potenziell höhere Renditen.
  • Steuervorteile: Steuerliche Absetzbarkeit der Einzahlungen in das Altersvorsorgedepot und steuerfreie Erträge und Umschichtungen während der Ansparphase.
  • Staatliche Förderung: Zusätzliche staatliche Zulagen, ähnlich der Riester-Rente, wodurch einkommensschwache und kinderreiche Haushalte gefördert werden.
  • Anlageflexibilität: Sparer können selbst entscheiden, in welche Wertpapiere angespart werden soll.
  • Keine Versicherungspflicht: Monatliche Entnahme aus dem Vermögen im Alter ohne teure Versicherungen. Einmalige Entnahmen unter bestimmten Bedingungen ebenfalls möglich.

Nachteile des Altersvorsorgedepots

  • Marktrisiko: Da das Vorsorgedepot auf Kapitalmarktanlagen basiert, sind die Erträge ohne Garantiezins und nicht garantiert. Die Investitionen unterliegen den Schwankungen der Finanzmärkte.
  • Eingeschränkte Verfügbarkeit: Das angesparte Kapital steht in der Regel erst bei Erreichen des Pensionsalters zur Verfügung, was die Flexibilität, früher auf das Geld zuzugreifen, einschränkt.
  • Komplexität: Die Auswahl und Verwaltung von Wertpapieren kann für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger komplex und zeitaufwändig sein. Ohne ausreichendes Finanzwissen können falsche Anlageentscheidungen getroffen werden.
  • Steuerbelastung im Rentenalter: Bezüge aus dem Vorsorgedepot werden im Rentenalter besteuert. Je nach persönlicher Steuersituation kann dies zu einer unerwarteten Steuerbelastung führen.
  • Ungewisse Steuerpolitik: Zukünftige Änderungen der Steuerpolitik könnten die Vorteile des Altersvorsorgedepots beeinträchtigen.

Fazit:
Das Altersvorsorgedepot ist eine sinnvolle Geldanlage

Das geförderte Altersvorsorgedepot ist eine vielversprechende Option für alle, die eigenverantwortlich und flexibel für das Alter vorsorgen wollen. Es verbindet die Vorteile einer Anlage am Kapitalmarkt mit staatlicher Förderung und Steuervorteilen und ist damit eine attraktive Alternative zur herkömmlichen Altersvorsorge.

Derzeit sind noch nicht alle Rahmenbedingungen bekannt. Potenzielle Anleger sollten daher die Entwicklung in diesem Bereich aufmerksam verfolgen und die Angebote der Anbieter zu Beginn genau vergleichen. Wir werden die Entwicklung in diesem Bereich genau verfolgen. Am besten gleich unseren Newsletter abonnieren, um kein Update zu verpassen.

In unserem ETF-Sparplan Vergleich findest du die günstigsten Anbieter von ETF-Sparplänen. So kannst du noch heute mit dem Vermögensaufbau beginnen.

Wichtige Fragen zum Altersvorsorgedepot

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