7,4 Prozent Inflation – Rendite gibt’s nur noch mit Aktien

7,4 Prozent Inflation – Rendite gibt’s nur noch mit Aktien

Die FED reagiert auf die hohe Inflation in den USA und hebt den Leitzins. Die EZB könnte im Sommer ebenfalls diesen Schritt gehen. Doch sicher ist das noch nicht – und möglicherweise wächst die Inflation weiter.

Wenn du dein Geld also inflationssicher anlegen und idealerweise auch noch vermehren möchtest, dann ist das aktuell zwar nicht ganz einfach, aber auch nicht völlig unmöglich. Die besten Chancen haben Anlegerinnen und Anleger nach wie vor mit Aktien. Das zeigt das wieder das Jahrbuch der Schweizer Großbank Credit Suisse.

Auf lange Sicht schlagen Aktien Anleihen

Das Referenzwerk zeigt, dass sich Aktien langfristig am besten entwickeln. Auf Sicht der letzten 122 Jahre konnten sie weltweit im Schnitt eine jährliche Wertsteigerung von 5,3 Prozent erreichen. Anleihen hingegen konnten nur 2,0 Prozent hinzu gewinnen. Der US-Aktienmarkt hat sich dabei mit einer annualisierten Realrendite von 6,7 Prozent am besten entwickelt. 

Klar wird aber auch: Die Inflation belasten die Aktienmärkte und Aktienanlagen allein stellen keine Absicherung gegen die Inflation dar. Dennoch sind die Aktienrenditen stärker gestiegen als die Inflation. Die Autoren gehen davon aus, dass die Aktienrisikoprämie in Zukunft bei rund 3,5 % und damit etwas unter dem historischen Wert von 4,6 % liegen dürfte.

Inflation und Zinsangst belasten Märkte

Hinzu kommt die Sorge um die steigenden Zinsen. In schwierigen Phasen wie der aktuellen ist es schwierig,  Vermögenswerte mit positiver Wertentwicklung zu finden – zumindest kurzfristig. Branchenrenditen, Faktorprämien und Anlagerenditen von Realwerten fallen bei steigenden Zinsen niedriger aus.

Dieses Ergebnis zeigt außerdem auch, dass der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielt. Die besten Renditen lassen sich erzielen, wenn Aktien über einen langen Zeitraum gehalten werden. Wer seine Investments über 10 Jahre oder noch länger hält, läuft weniger Gefahr, durch Kurseinbrüche Geld zu verlieren.

Tipp: Hier erfährst du alles zu den Weltportfolios von Gerd Kommer und wie du diese nachbauen kannst.

Das Zauberwort heißt Diversifikation

Auch die Experten der Credit Suisse betonen, dass eine breite Streuung das A und O zur Risikoabsicherung ist. Dabei reicht es nicht, 10 bis 20 Einzelaktien im Depot zu haben. Breit gestreute ETFs mit mehreren 100 bis 1000 Aktien sind dafür ideal.

Experten raten dazu, den Fokus aktuell global zu setzen, da Deutschland und Europa zunächst stärker unter den aktuellen geopolitischen Entwicklungen leiden werden. Nur deutsche bzw. europäische Titel im Depot zu haben, könnte daher das Verlustrisiko deutlich steigern. Eine gute Basis bildet etwa ein ETF auf den MSCI All Country World, wie der iShares MSCI ACWI UCITS ETF (WKN: A1JMDF), in dem über 1600 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern enthalten sind. Ein breit streuender ETF sollte etwa 70 bis 90 Prozent des Portfolios ausmachen.

Wer sein Depot dann noch durch einen Themen-ETF ergänzen möchte, kann auf ein Thema bauen, das langfristig eine wichtige Rolle spielen wird, wie etwa erneuerbare Energien. Der iShares Global Clean Energy (WKN: A0MW0M) bietet Zugang zu den 100 weltweit größten Unternehmen, die im Bereich saubere Energien tätig sind.

Mit einem globalen, über mehrere Branchen diversifizierten Portfolio, welches auf einen langen Anlagehorizont ausgerichtet ist, können Anlegerinnen und Anleger auch in Krisen gelassen bleiben. Auch wenn durchhalten aktuell schwer fällt, diese schwierige Phase geht vorüber.