8. April 2015
ETF steigend klein

15 Jahre XTF-Segment für ETFs an Deutscher Börse

In wenigen Tagen feiert die Deutsche Börse das 15-jährige Bestehen des XTF-Segments für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) auf Xetra. Seitdem erleben ETFs einen beispiellosen Siegeszug in Deutschland und  Europa.

Am 11. April 2000 war es soweit: Iim neu eingeführten XTF-Segment wurden die beiden ersten ETFs in Europa gelistet. Mit ihnen konnten Anleger breit diversifiziert an europäischen Blue Chips partiziipieren. Mittlerweile werden beim europäischen ETF-Marktführer 1055 ETFs gelistet. Rund 60 Prozent der Produktpalette (630 ETFs) entfallen dabei eigenen Angaben zufolge auf Aktien-ETFs. Der Rest verteilt sich auf Renten (267), Rohstoffe (209), Strategien (109), aktive ETFs (15) und Sonstige (14).

Betrug das ETF-Fondsvermögen am Ende des ersten Handelsjahres bei gerade einmal 0,4 Mrd. Euro (Dezember 2000), lag es Ende 2014 bei 286,3 Mrd. Euro (Dezember 2014). Die jährliche Wachstumsrate des Fondsvermögens beträgt damit 55 Prozent. 2014 wurden Orders im Wert von 135,7 Mrd. Euro ausgeführt. Das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen in ETFs auf Xetra lag bei etwa 11,3 Mrd. Euro – seit 2000 hat sich das Volumen damit verfünfzigfacht. Mit der kürzlich wieder anziehenden Volatilität ist das Orderbuchvolumen 2015 auf durchschnittlich über 17 Mrd. Euro und damit auf das Rekordniveau vom Jahr 2011 angestiegen. „Das zeigt, wie sehr das Handelsvolumen von der Volatilität abhängig ist“, so die Deutsche Börse. Der Spread der 20 liquidesten ETFs auf Xetra liegt eigenen Angaben zufolge bei lediglich sechs Basispunkten (Durchschnitt 2014).  Der Spread für alle auf Xetra gelisteten ETFs liege bei 44 Basispunkten (Durchschnitt 2014).

Institutionelle Investoren waren in den vergangenen Jahren eindeutig die Wachstumstreiber bei ETFs, dies offenbaren eindeutig die Zahlen der Deutschen Börse. Der Anteil der Privatanleger lag gemessen am ETF-Handelsvolumen im Jahr 2014 bei gerade einmal fünf Prozent, gemessen an der Anzahl der Trades bei immerhin 35 Prozent. Die durchschnittliche Ordergröße in ETFs auf Xetra liegt eigenen Angaben zufolge bei 81.000 Euro.

Größter Anbieter hierzulande ist nach Angaben der Deutschen Börse eindeutig iShares mit 228 ETFs. In ihnen ist ein Fondsvermögen von 176,76 Mrd. EUR investiert. Zu den Platzhirschen am deutschen Markt zählen zudem die Deutsche Bank-Tochter db x-trackers mit 221 ETFs, in denen 48,664 Mrd. EUR angelegt wurden, gefolgt von Lyxor mit 113 ETFs und einem investierten Fondsvolumen in Höhe von 32,978 Mrd. EUR.

Wichtige Meilensteine seit 2000

  • 11. April 2000: Die zu Grunde liegenden Referenzindizes der ersten beiden auf Xetra handelbaren ETFs sind EURO STOXX 50 und STOXX Europe 50 – Emittent ist Merrill Lynch International mit der LDRS-Produktfamilie (zählt heute zur iShares-Produktfamilie von BlackRock)
  • Januar 2001: Indexchange emittiert weltweit ersten ETF auf den DAX-Index (zählt heute zur iShares-Produktfamilie von BlackRock)
  • 2003: Erste europäischen Renten-ETFs auf deutsche Staats- und europäische Unternehmensanleihen: iShares eb.rexx Government Germany (DE) von Indexchange (zählt heute zur iShares-Produktfamilie von BlackRock) und iShares € Corporate Bond
  • 2005: Erweiterung um Dividendenstrategie- und Rohstoff-ETFs (auf DivDAX, EURO STOXX 50 Select Dividend 30 und STOXX 50 Select Dividend 30 sowie auf EasyETF GSCI)
  • 2006: ETF von Lyxor ermöglicht Partizipation an der Wertentwicklung des LevDAX, der mit Hebel 2 an die DAX-Entwicklung gekoppelt ist
  • 2007 / 2008: Erste währungsgesicherte Renten-ETFs sowie erste ETFs mit inverser Wertentwicklung (Short-ETFs)
  • 2010: Erster High Yield ETF auf Unternehmensanleihen
  • 2011: Erstmals ETFs auf Indizes mit Equal-Weight-Ansatz statt klassischer Gewichtung nach Marktkapitalisierung
  • 2011: Erster ETF auf Volatilität
  • 2012: 1000. ETF auf Xetra handelbar (22. August)
  • 2014: Erster ETF mit direktem Zugang zu chinesischen A-Aktien

Einen ausführlichen Jubläums-Bericht auch mit Interviews zum Thema finden Sie in der aktuellen April-Ausgabe des EXtra-Magazins.