Blackrock steht vor transformativen Veränderungen in 2024
Für die ETF-Branche ist kaum ein Unternehmen so wichtig wie Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt. Wie steht das Unternehmen da?
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als zehn Billionen US-Dollar bis Ende 2023 und Nettozuflüssen von 289 Milliarden US-Dollar im Gesamtjahr hat Blackrock trotz des schwierigen Umfelds seine herausragende Stellung in der Finanzindustrie unter Beweis gestellt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Erfolgsfaktoren und die nächsten Schritte des Managements.
2023 war auch für Blackrock herausfordernd
Das Jahr 2022 war für die Branche aufgrund der Verluste an den Aktienmärkten nicht einfach, und auch das Jahr 2023 stellte Blackrock vor Herausforderungen. Steigende Zinsen sorgten dafür, dass Anleger zum ersten Mal seit fast zwei Jahrzehnten mit ihren liquiden Mitteln eine Rendite erzielten.
Trotzdem gelang es Blackrock, das verwaltete Vermögen wieder in die Nähe des Rekordniveaus von 2021 zu bringen. Laut CEO Larry Fink profitiert das Unternehmen dabei vom langfristigen Trend, dass Kunden immer größere Teile ihrer Portfolios bei BlackRock konsolidieren. Darüber hinaus kündigte der CEO zwei transformative Veränderungen für das Unternehmen an.
Die erste Veränderung ist eine strategische Reorganisation der Organisation, um die Arbeits- und Lieferprozesse für die Kunden zu verbessern. In diesem Zusammenhang meldete Bloomberg die Entlassung von 600 Blackrock-Mitarbeitern, was drei Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht.
Die zweite Veränderung ist die Übernahme von Global Infrastructure Partners (GIP), einem führenden Unternehmen im Bereich Infrastrukturinvestitionen, für 12,5 Milliarden US-Dollar. Das kombinierte Unternehmen wird mit einem verwalteten Vermögen von 150 Milliarden US-Dollar zum zweitgrößten Infrastrukturmanager auf dem globalen Markt.
Die Logik hinter dem Deal
Die Logik hinter der Übernahme von GIP ist aus Sicht von Blackrock durchaus nachvollziehbar. Das verwaltete Vermögen ist deutlich weniger volatil als der Aktienmarkt und stellt eine komplementäre Ergänzung dar. Steigende Staatsdefizite, die digitale Transformation und die Energiewende treiben das Wachstum privater Investitionen in kritische Infrastrukturen. Bis 2027 rechnet Blackrock mit einem jährlichen Marktwachstum von 16 Prozent.
Bereits heute ist das GIP-Geschäft mit einem Nettoergebnis von 400 Millionen US-Dollar und Margen von über 50 Prozent hochprofitabel. Mit GIP strebt Blackrock die Marktführerschaft in einem weiteren wachstumsstarken Markt an. Parallelen zur sehr erfolgreichen Übernahme von iShares im Jahr 2009 sind daher durchaus erkennbar. Neben der Fokussierung auf Technologie und Innovation waren solche Investments ausschlaggebend für die Entwicklung des Unternehmens und die Gesamtrendite von 9.000 Prozent für die Aktionäre seit dem Börsengang 1999.
Tipp: Blackrock ist in der ETF-Branche mit seinen iShares-ETFs führend.
Die starke Anlageperformance der aktiven Fonds von Blackrock hat dazu geführt, dass in den letzten fünf Jahren 87 Prozent der Aktien- und 92 Prozent der Anleihenprodukte ihre Benchmark oder den Durchschnitt der Peer Group übertroffen haben. Auch bei ETFs konnte BlackRock seine Marktführerschaft mit branchenführenden Nettomittelzuflüssen in Höhe von 186 Milliarden Euro im Jahr 2023 weiter ausbauen. Insbesondere in Europa sieht Blackrock eine starke Entwicklung, da viele US-Trends nun auch bei uns ankommen.
Technologie und Euphorie des CEOs
Gleichzeitig steigt der Bedarf an Datenintegration, Technologie und Risikomanagement in der Vermögensverwaltungsbranche. Dies wiederum treibt die Nachfrage nach Aladdin. Auf diese Weise bietet Blackrock sowohl seinen Konkurrenten als auch seinen eigenen Kunden die Standard-Software für die Branche an. Im Jahr 2023 setzte der Konzern 1,5 Milliarden US-Dollar mit Technologiedienstleistungen um. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes von Aladdin sind Mehrproduktverkäufe.
Dass Larry Fink am Ende seiner Rede in der Telefonkonferenz geradezu euphorisch wurde, ist angesichts dieser starken Position verständlich. Das Unternehmen hat sich in einem schwierigen Marktumfeld als äußerst stabil erwiesen. Mit seiner Stärke bei Software, ETFs, aktiven Fonds und Infrastrukturinvestments ist Blackrock für die Trends, die sich in den letzten Jahren beschleunigt haben, sehr gut aufgestellt.
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Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.