Benjamin Graham
Der „Vater“ des Value-Investings
Benjamin Graham gilt als der Begründer der Value-Investing-Strategie. Sein Werk „Der intelligente Investor“ ist eines der einflussreichsten Bücher im Bereich der Aktienanalyse und prägte viele bedeutende Investoren, darunter den jungen Warren Buffett, der seine erfolgreiche Karriere maßgeblich Grahams Lehren verdankt.
Vom Wohlstand in den Armenstand – Ein begabtes Kind schlägt sich durch
Benjamin Graham wurde 1894 in London als Benjamin Grossbaum geboren. Die Familie wanderte ein Jahr später in die USA aus, wo sein Vater einen Porzellanhandel aufbauen wollte. Anfangs lebten sie im Wohlstand in New York City, aber nach dem Tod seines Vaters 1903 begann ein wirtschaftlicher Abstieg. Grahams Mutter verlor ihr Vermögen während der Finanzkrise von 1907 durch spekulative Aktiengeschäfte.
Diese Erfahrungen prägten Grahams späteren Fokus auf den Kapitalerhalt. Im Gegensatz zu seinem berühmten Schüler Warren Buffett war der junge Graham zunächst weniger an geschäftlichen Themen interessiert und verfolgte eine klassische akademische Ausbildung. Er war ein außergewöhnlich begabter Schüler und absolvierte sein Studium am Columbia College in nur zweieinhalb Jahren, obwohl er parallel in Vollzeit arbeitete. Nach seinem Abschluss erhielt er Angebote aus verschiedenen Fachbereichen, entschied sich jedoch für eine Karriere an der Wall Street, auf Anraten des Dekans des Colleges.
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Benjamin Graham: Die Karriere beginnt
Graham startete seine Karriere als Laufbursche und stieg schnell in der Rentenabteilung der Firma Newburger, Henderson & Loeb auf. Er erkannte seine Stärken als „Statistiker“ und begann, Wertpapiere systematisch zu analysieren. Sein erster großer Erfolg im Value Investing gelang ihm 1915, als er entdeckte, dass die Guggenheim Exploration Company unterbewertet war und dadurch einen Arbitragegewinn erzielte. Diese Erfahrung bestärkte ihn in seiner Strategie, unterbewertete Aktien zu kaufen.
1920 wurde Graham Partner bei seiner Firma, und sein Einkommen erreichte eine halbe Million Dollar jährlich. Drei Jahre später gründete er seine eigene Vermögensverwaltungsgesellschaft und startete 1926 zusammen mit Jerome Newman die Graham Newman Corporation.
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Die Graham Newman Corporation und akademische Karriere
1928 wurde Graham an die Columbia University berufen, wo er bis 1957 lehrte. Zu seinen Schülern gehörten zukünftige Börsenlegenden wie Warren Buffett, Walter Schloss und Irving Kahn. Der Börsencrash von 1929 führte jedoch zu erheblichen Verlusten. Von 2,5 Millionen Dollar verwaltetem Kapital blieben nach der Krise nur noch 375.000 Dollar übrig. Graham arbeitete die nächsten fünf Jahre ohne Vergütung, um das Vermögen seiner Kunden wieder aufzubauen. In dieser Zeit schrieb er zusammen mit David Dodd das Buch „Wertpapieranalyse“, das 1934 veröffentlicht wurde und zu einem Klassiker der Finanzliteratur avancierte.
1949 veröffentlichte Graham „Der intelligente Investor“, ein Buch, das Warren Buffett dazu inspirierte, bei Graham zu studieren. Buffett war der einzige Student, der in einem Graham-Kurs die Note A+ erhielt. 1954 wurde Buffett Mitarbeiter in der Graham-Newman-Gesellschaft. Zwei Jahre später zog sich Graham aus dem aktiven Geschäftsleben zurück, nachdem er für seine Kunden eine jährliche Rendite von 17 Prozent erwirtschaftet hatte, ohne weitere Verluste zu verzeichnen.
Unser Buchtipp zum Thema:
Für alle, die mehr über Benjamin Graham und seine Anlagestrategien erfahren möchten, empfehlen wir das Buch „Der intelligente Investor“. Es bietet wertvolle Einblicke in Grahams Methoden und Prinzipien und ist ein Muss für jeden angehenden Investor. Dieses Werk gilt als das Standardwerk des Value Investings und hat unzählige Investoren inspiriert und beeinflusst.