Warren Buffett

Der größte Investor aller Zeiten


Warren Buffett ist vermutlich einer der bekanntesten Investoren weltweit und findet somit auch zu Recht Beachtung in der aktuellen Reihe vorgestellten Börsengurus. 38.000 Aktionäre nehmen jährlich die Reise in das im Bundesstaat Nebraska befindliche Omaha auf, um an der Hauptversammlung des von Buffett gegründeten Investmentunternehmens, Berkshire Hathaway, teilzunehmen. Buffett, selbst größter Aktionär von Berkshire Hathaway, besitzt unter den Anlegerinnen und Anleger nicht zuletzt aufgrund seiner Investmententscheidungen Kultstatus und weiß sie mit einer im Durchschnitt zweistelligen jährlichen Rendite seit Gründung im Jahre 1960 durchaus zu überzeugen.

Früh übt sich

Buffett entwickelte sich schon früh zu einem erfolgreichen Börsenfachmann. Bereits im Alter von elf Jahren wurde er erstmals an der Börse tätig und kaufte über seinen Vater, der den Beruf eines Börsenmaklers ausübte, für sich und seine Schwester Vorzugsaktien der Cities Service. Als der Wert jedoch rasch nach dem Kauf um 30 Prozent fiel, wurde Buffets Schwester zunehmend nervös und fragte ihn Tag für Tag, wann der Kurs endlich wieder steigen würde. Schließlich verkaufte Buffett auf Drängen seiner Schwester die Aktien nach einer Erholung für einen Reingewinn von fünf Dollar wieder, nur um später eine Verfünffachung des Kurses zu beobachten. Diese Lektion sollte ihm bis heute im Gedächtnis bleiben, woraus auch eines seiner bekanntesten Zitate bezüglich seiner übergeordneten Anlagestrategie resultierte:

„Eine Aktie zu verkaufen, die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet“

Tüchtiger Geschäftsmann

Buffett war neben der Aktienspekulation auch in zahlreichen anderen Geschäftsfeldern tätig. So kaufte er im Alter von 15 Jahren gemeinsam mit einem Freund Flipperautomaten, die er anschließend in Friseurläden aufstellte. Die Idee fand so großen Anklang, dass er sich, noch bevor er die Hochschule verließ, eine große unbebaute Farm in Nebraska kaufen konnte. Um seine finanzielle Situation weiter aufbessern zu können, sammelte er zusätzlich Golfbälle ein und verkaufte diese weiter. Das sowie auch seine anschließenden Einkünfte aus dem Nebenjob als Zeitungsausträger der Washington Post, dessen größter Aktionär er in der Folgezeit werden sollte, stellten den Grundstein seines späteren Investmentkapitals dar.

Trotz seines Erfolges pflegte Buffett stets einen bescheidenen Lebensstil und erfreute sich gerade deswegen großer Beliebtheit. Er schätzt es in die immer gleichen Cafés und Restaurants zu gehen und gibt sich äußerst bodenständig. So lebt er noch immer in dem gleichen Haus wie damals. Auch das gemeinsam mit Bill und Melinda Gates ins Leben gerufene „The Giving Pledge“-Projekt, in dem er sich dazu verpflichtet, schrittweise all seine Anteile an Berkshire Hathaway zu spenden, hat daran einen großen Anteil.

 

Der Einfluss Benjamin Grahams

Einen sehr bedeutenden Einfluss in Buffetts Leben hatte Benjamin Graham. Dabei war es besonders Grahams Buch „The Intelligent Investor“, aufgrund dessen Buffett beschloss, an die Columbia University zu wechseln, da dort sowohl Graham als auch Dodd lehrten. Anschließend an seinen Universitätsabschluss bot er Graham, der zu dieser Zeit Direktor der großen GEICO Versicherung war, seine Arbeitskraft unentgeltlich an. 

Graham sah jedoch keine Verwendung für ihn, sodass Buffett zunächst in dem Börsenmaklerunternehmen seines Vaters Arbeit fand. Sein Wunsch für Graham zu arbeiten, sollte sich nach einigen erneuten Anfragen erfüllen und so schaffte er es, eine Anstellung bei Graham zu finden. Seine Aufgabe war es, Unternehmen entsprechend der von Graham vorgegebenen Kennzahlen zu filtern.

Berkshire Hathaway

Im Alter von 25 Jahren legte Buffett den Grundstein für seine heute so bekannte Berkshire Hathaway Investmentfirma, mit der er zum drittreichsten Menschen der Welt aufsteigen sollte. Dazu gründete er eine Familienpersonengesellschaft mit einer Einlage in Höhe von 100.000 USD und erhielt als Manager 25 Prozent des Gewinns sowie eine jährliche Kapitalverzinsung von rund sechs Prozent. 

Sein Ziel war damals, den Dow Jones um durchschnittlich zehn Prozentpunkte pro Jahr zu schlagen. Dazu kaufte er unterbewertete Aktien und nutzte Arbitragesituationen durch Fusionen. 1964 gelang es ihm dann, mit einem seiner größten Coups, bei dem er American Express während des Tino-de-Angelis-Salatölskandals günstig erwarb, bevor sich deren Wert innerhalb von fünf Jahren verfünffachte. 1965 übernahm er dann das heutige Dach seiner Investmentgesellschaft, Berkshire Hathaway in New Bedford, Massachusetts, das damals noch unprofitable Textilien-Handelsunternehmen.

Buffets Erfolg fußt auf sechs Eigenschaften:

  1. Kontrollierte Gier und Faszination für den Investmentprozess.
  2. Geduld.
  3. Unabhängiges Denken.
  4. Sicherheit und Selbstvertrauen, ohne unbesonnen oder starrköpfig zu sein.
  5. Akzeptanz von Wissenslücken.
  6. Flexibilität bei den gekauften Unternehmensarten und zahlen Sie nie mehr, als ein Geschäft wert ist.

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Warren Buffet heute

Trotz seiner mittlerweile 93 Jahre und geschätzten 72,7 Mrd. US-Dollar an Vermögen denkt Warren Buffett nicht ans Aufhören und geht seiner Leidenschaft weiterhin nach. Ihm fällt es jedoch aufgrund des vorhandenen Kapitals schwerer, geeignete Investments zu finden, da viele Werte für seine Holding schlichtweg nicht genug Marktkapitalisierung besitzen, als dass sich eine Investition lohne. Zuletzt befand das „Investmentkrokodil“ aus Omaha den mittelständischen Motorradzubehörvertrieb Louis, als erste Direktinvestition in einen europäischen Mittelständler, als ein geeignetes Investment. Ganze 400 Millionen Euro war ihm diese Investition wert.

Unser Buchtipp zum Thema:

Alice Schroeder: Das Leben ist wie ein Schneeball

Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Leben und die Investmentstrategien von Warren Buffett, einem der größten Investoren aller Zeiten. Schroeder erzählt die inspirierende Geschichte von Buffetts Aufstieg.

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