Bitcoin vs. Gold
Welcher Wertspeicher wird sich durchsetzen?
Gold und Bitcoin gelten als die beiden derzeit bedeutendsten Wertaufbewahrungsmittel. Während Gold seit Jahrtausenden als sicherer Hafen gilt, scheint sich Bitcoin in den letzten Jahren als „digitales Gold“ etabliert zu haben, getragen von Knappheit, Dezentralität und der wachsenden Akzeptanz durch Investoren, Fondsgesellschaften oder Vermögensverwalter.
Doch welches Asset bietet langfristig mehr Sicherheit, Stabilität und Wachstumspotenzial? Wie unterscheiden sich Volatilität, Rendite, Inflationsschutz und die Rolle im Portfolio?
In diesem Ratgeber vergleichen wir Bitcoin und Gold im Detail, zeigen ihre Eigenschaften, Risiken, Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Das Wichtigste in Kürze:Bitcoin oder Gold im Vergleich
Wertspeicher: Gold ist seit Jahrtausenden das klassische Edelmetall zur Werterhaltung. Bitcoin gibt es seit dem 3. Januar 2009 und ist die älteste Kryptowährung. Bitcoin gilt als digitales Pendant zu Gold.
Knappheit: Gold ist physisch begrenzt (ca. 216.000 Tonnen), Bitcoin mathematisch limitiert (21 Millionen Coins).
Volatilität: Gold schwankte bisher moderat, Bitcoin blieb bisher volatiler.
Inflationsschutz: Gold kann oft in Phasen negativer Realzinsen profitieren, Bitcoin gilt für viele als langfristiger Schutz vor Geldpolitik und dem Kaufkraftverlust durch Inflation.
Rolle im Portfolio: Gold steht oft als Basis für Sicherheit, während Bitcoin stärkeres Renditepotential bieten kann. Beide Assets können als Beimischung die Diversifikation erhöhen, insbesondere wenn nur geringe Korrelationen zu anderen Wertpapieren bestehen.
Steuerliche Gemeinsamkeit: Realisierte Gewinne aus Gold und Bitcoin sind in Deutschland nach einer Haltedauer von mindestens zwölf Monaten steuerfrei.
Zukunft: Die Zukunft von Bitcoin ist ungewiss und deutlich unsicherer als die von Gold. Einige sehen in Bitcoin eine potentielle digitale Reservewährung, während andere darin ein rein spekulationsgetriebenes Anlageobjekt ohne realen Wert sehen.
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Zwei Wertspeicher im Vergleich
Seit der Antike gilt Gold als Sachwert und Symbol für Vertrauen, Wertbeständigkeit und Liquidität. Bitcoin hingegen entstand 2009 als Reaktion auf die Finanzkrise. Veröffentlicht wurde er unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Als dezentrales, deflationäres Zahlungsmittel will der Bitcoin die Rolle von Gold im digitalen Zeitalter übernehmen und steht bislang in Konkurrenz zum Fiat-Geldsystem.
Beide Vermögenswerte haben gemeinsam, dass sie knapp sind, als unabhängig gelten und als Absicherung gegen Inflation, Krisen und staatliche Geldpolitik dienen sollen. In ihren Eigenschaften, Renditen und Risiken unterscheiden sie sich jedoch deutlich.
Der folgende Chart zeigt die historische Wertentwicklung von Gold und Bitcoin exemplarisch anhand von Investmentprodukten, die diese abbilden.
Gold – der klassische Wertspeicher
Gold steht seit Jahrtausenden für Sicherheit, Stabilität, Unabhängigkeit und Werterhalt. Es soll als Absicherung gegen Inflation, Währungsabwertung und Finanzmarktkrisen dienen und gilt als bewährter Krisenschutz und Wertspeicher. Im Depot soll Gold meist die Funktion erfüllen, das Portfolio zu stabilisieren und Schwankungen anderer Anlagen auszugleichen.
Wichtige Merkmale:
- Knappheit: Physisch begrenzt, daher langfristig wertbeständig.
- Liquidität und Akzeptanz: In fast allen Ländern akzeptiert und handelbar sowie leicht konvertierbar.
- Geringe Korrelation: Geringe Korrelation zu Aktien. Gold weist fast ausschließlich negative Korrelationskoeffizienten (-0,04) in der Korrelationsmatrix zum MSCI World auf.
- Diversifikation: Gold eignet sich als Beimischung zur Risikostreuung und Werterhaltung, jedoch nicht als alleinige Geldanlage.
- Kulturelle Bedeutung: In Indien und China, also den aufstrebenden und bevölkerungsreichsten Staaten der Welt, gilt Gold als Prestigeobjekt.
- Volatilität: Der Goldpreis schwankt stark, besonders bei sinkender Nachfrage oder Wechselkursschwankungen.
- Langfristiger Schutz: Gewisse Wertstabilität durch große Bedeutung auch über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg.
Mögliche Anlageformen sind: Physisches Gold (Barren, Münzen, Schmuck), Gold-ETFs und Gold-ETCs, Goldminen-Aktien, Goldminen-ETFs und Futures – jeweils mit unterschiedlichem Risiko.
Nachteile: Keine laufenden Erträge, aber Lagerkosten, Diebstahlrisiko, Risiko staatlicher Reglementierung und Währungsrisiken.
Gold dient als Wertspeicher und Risikopuffer, jedoch meist nicht zur Renditemaximierung. Ein langfristiger Vorteil ist, dass Gewinne aus physischem Gold in Deutschland nach zwölf Monaten steuerfrei sind. Physisches Gold behält als natürlicher Rohstoff seinen Wert, erzeugt aber im Gegensatz zu anderen Anlagen keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden.
Bitcoin – das digitale Gold
Bitcoin gilt als digitale Alternative zu Gold: Er ist dezentral, knapp und unabhängig von Staaten. Er steht für ein neues Verständnis von Wertspeicherung im digitalen Zeitalter und als Alternative zum Fiat-Geldsystem.
Eigenschaften und Technologie
- Begrenzte Menge: Maximal 21 Millionen Coins – digitale Knappheit.
- Halving: Ungefähr alle vier Jahre bzw. alle 210.000 Blöcke wird die Belohnung (Block-Rewards), die Miner für das Hinzufügen eines neuen Blocks zur Blockchain erhalten, halbiert. Ziel des Bitcoin-Halvings ist, das Angebot an neuen Bitcoins kleiner werden zu lassen und die Inflation zu kontrollieren.
- Dezentralität: Keine Kontrolle durch Staaten oder Zentralbanken durch die Blockchain-Technologie.
- Transaktionen: Sie sind schnell, transparent und weltweit über die Blockchain möglich.
- Verwahrung: Über digitale Wallets oder Börsen.
- Transparenz: Öffentliche und fälschungssichere Transaktionshistorie.
- Portabilität: Der Bitcoin ist weltweit übertragbar, ohne physische Grenzen.
- Volatilität: Hohe Schwankungen, aber langfristig großes Renditepotenzial.
- Bedeutung: Wachsende Akzeptanz als digitaler Wertspeicher und Inflationsschutz.
Risiken: Technische Abhängigkeit, regulatorische Unsicherheit, Vergessen oder Verlegen der Bitcoin-Zugangsdaten, kurze Historie und mögliche Sicherheitslücken. Auch steht kein realer Wert hinter diesem Asset.
Bitcoin ist kein Ersatz, sondern kann eine Erweiterung des Wertspeicher-Konzepts sein: Ein digitales, deflationäres Asset mit globaler Perspektive. Dennoch werden dessen hoher Stromverbrauch kritsiert und die Wertspeicher-Funktion des Bitcoins ist sehr umstritten.
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Verhalten von Bitcoin und Gold in Krisenzeiten
Gold hat sich historisch oft als sicherer Hafen bewährt. In Zeiten von Inflation, geopolitischen Spannungen oder Börsencrashs steigt die Nachfrage nach dem Edelmetall oft deutlich an. Es profitiert von Vertrauensverlusten in Papierwährungen und bleibt oft stabil, wenn die Aktienmärkte fallen. Ein Garantie ist das aber keineswegs, weil die Entwicklung des Goldpreises von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Physisch gelagertes Gold, z.B. in Form von Barren oder Münzen, erfüllt für viele Menschen den Zweck einer Art Versicherung für schlechte Zeiten.
Bitcoin reagierte bisher in Krisen uneinheitlich: Bei globalen Marktcrashs folgt er häufig den Aktienkursen, in Ländern mit Hyperinflation wird er dagegen als Fluchtwährung genutzt. Seine Krisenresistenz muss sich noch zeigen. Schließlich ist die Historie, seit es den Bitcoin gibt, noch jung. Das Verhalten dieser Kryptowährung hängt wesentlich von der Marktakzeptanz, der Regulierung und der technischen Infrastruktur ab. Bitcoin bleibt insgesamt besonders anfällig für kurzfristige Kursbewegungen und die Marktpsychologie.
Vergleich der Stärken und Schwächen
Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile von Gold im Vergleich zu Bitcoin dargestellt. Diese Gegenüberstellung lässt sich ebenso aus der umgekehrten Perspektive betrachten: Was spricht für Bitcoin gegenüber Gold?
Vorteile von Gold gegenüber Bitcoin
- Bewährter Wertspeicher: Gold ist seit Jahrtausenden als stabile Anlage etabliert, während Bitcoin noch keine besonders langfristige Historie besitzt.
- Krisensicherheit: Gold gilt oft als verlässlicher Schutz in Inflations-, Finanz- oder Währungskrisen, während Bitcoin in Extremlagen oft volatil bleibt. Eine Garantie von Beständigkeit in Krisen gibt es aber bei beiden Assets nicht.
- Stabilität: Gold schwankt oft weniger stark und wirkt im Portfolio häufig ausgleichend, während Bitcoin sensibler auf Marktstimmungen reagiert.
- Rechtssicherheit: Gold ist weltweit anerkannt und steuerlich eindeutig geregelt, während Bitcoin unsicheren Regularien - je nach Land - unterliegt.
- Physische Substanz: Physisches Gold ist greifbar und funktioniert unabhängig von Technologie oder Stromversorgung.
- Institutionelle Akzeptanz: Zentralbanken und Staaten halten Goldreserven, während Bitcoin in dieser Rolle noch unerprobt ist.
- Werterhalt: Physisches Gold bewahrt über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg eine gewisse reale Kaufkraft und birgt kein Totalverlustrisiko (Ausnahmen: Enteignung, Regulierung, Diebstahl).
- Lagerung: Gold kann anders als Bitcoin beispielsweise in einem Bankschließfach oder Tresor gelagert werden, um Diebstahl zu vermeiden.
Nachteile von Gold gegenüber Bitcoin
- Renditechancen: Gold bietet meist eher Werterhalt statt besonders hohen Wachstumsmöglichkeiten, während Bitcoin in Aufwärtsphasen oft deutlich höhere Gewinne erzielen kann.
- Aufbewahrung: Gold erfordert eine sichere Lagerung, was Kosten verursacht. Bitcoin lässt sich dagegen digital und günstig speichern.
- Handelbarkeit: Gold ist in physischer Form weniger flexibel und nicht jederzeit handelbar, Bitcoin ist global rund um die Uhr übertragbar.
- Transparenz: Der Goldhandel ist intransparent und schwer nachvollziehbar, Bitcoin-Transaktionen sind dagegen öffentlich auf der Blockchain dokumentiert.
- Zugänglichkeit: Für Käufe physischen Goldes sind in der Regel Händler erforderlich, Bitcoin ist dagegen weltweit per Internet zugänglich und sofort verfügbar.
Steuern von Gold und Bitcoin
Gewinne aus dem Verkauf von physischen Goldbarren, Münzen oder Gold-ETCs mit physischem Auslieferungsanspruch (zum Beispiel Xetra-Gold oder Euwax Gold II) sind nach einer Haltedauer von zwölf Monaten steuerfrei. Gold-ETCs ohne Lieferoption werden dagegen wie Wertpapiere behandelt, sodass hier die Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer auf realisierte Kursgewinne greifen. Auch die realisierten Gewinne von Bitcoin sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Du möchtest mehr über die Besteuerung von Gold und Bitcoin erfahren, aber auch die Unterschiede zwischen Xetra-Gold und Euwax Gold II besser verstehen? Dann schau in die folgenden Wissensartikel, die diese Themen im Detail beleuchten.
Fazit: Bitcoin oder Gold – oder vielleicht sogar beide?
Sowohl Gold als auch Bitcoin gelten heute als unverzichtbare Wertspeicher im globalen Anlageuniversum. Ihre Krisenresistenz ist zwar keine Garantie, aber als Beimischung in einem ausreichend breit gestreuten Weltportfolio bieten sie gute Chancen, Mehrwert für die Stabilität oder Wertentwicklung des Depots zu liefern.
Gemeinsam wollen Gold und Bitcoin auf unterschiedliche Weise eine starke Kombination gegen Inflation, Marktunsicherheit und Wertverlust bieten.
Doch unabhängig davon, ob du in Bitcoin oder Gold investieren möchtest, zum Tracken beider Assets ist der extraETF Portfolio Tracker ein praktisches Tool. So behältst du deren Wertentwicklung immer im Blick!
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