Was ausschüttende Dividenden-ETFs besonders interessant macht
Hast du schon deinen Steuerfreibetrag für dieses Jahr ausgeschöpft? Du kannst die Steuervorteile von ausschüttenden Dividenden-ETFs nutzen.
Im Steuerjahr 2023 dürfen Ledige mit 1.000 Euro und Verheiratete mit 2.000 Euro erstmals deutlich höhere Kapitaleinkünfte als im Vorjahr steuerfrei vereinnahmen. Anleger können diesen Steuervorteil durch den Einsatz von ausschüttenden Dividenden-ETFs sinnvoll für sich wirken lassen.
Viele Bundesbürger klagen über die hohe Abgabenquote und die Verwendung bzw. Verschwendung der Steuereinnahmen in Deutschland, schöpfen aber den staatlich eingeräumten Freibetrag zum Erzielen steuerfreie Kapitaleinkünfte häufig nur zu einem kleinen Teil aus. Auf lange Sicht verzichten sie dadurch auf beträchtliche (steuerfreie) Vermögenszuwächse. Deshalb bietet sich ein ausschüttender Dividenden-ETF mit möglichst breiter Diversifikation und internationaler Ausrichtung als Kerninvestment eines Portfolios an. Dieser sollte so dimensioniert werden, dass der noch nicht in Anspruch genommene Freibetrag möglichst komplett ausgeschöpft wird. Dies erspart die Quellensteuer in Höhe von aktuell 25 Prozent sowie eventuell anfallende Kirchensteuer und/oder Zusatzkosten durch den Solidarzuschlag. Wichtig zu wissen: Selbstverständlich kann man den Freibetrag auch über „ganz normale“ Aktien-ETFs nutzen, falls diese die anfallenden Dividendenerträge ausschütten. Aufgrund der niedrigeren Renditen gestaltet sich hier das Auffüllen der Freibeträge indes erheblich mühseliger.
Grundsätzlich sollte bei der Auswahl eines konkreten Dividenden-ETFs allerdings nicht ausschließlich die Höhe der Ausschüttungsrendite, sondern vor allem die Qualität des Wertpapiers die entscheidende Rolle spielen. Dabei sollten dann – wie bei jedem ETF-Investment – Faktoren wie konkrete Zusammensetzung, Gebühren, Volatilität, Replikationsmethode usw. analysiert und bewertet werden. Auf der Suche nach geeigneten Papieren kann extraetf.com dank der vielfältigen Filtermethoden wertvolle Dienste leisten. Wer zum Beispiel noch in diesem Jahr Dividendenerträge via ETF generieren möchte, sollte sich über die integrierte Filterfunktion replizierende Dividenden-ETFs mit mehr als zehnjähriger Historie anzeigen lassen, die als Ausschüttungsvariante konzipiert sind und deren Auszahlungen für die Monate November oder Dezember angekündigt wurden. Derzeit erfüllen insgesamt acht Exemplare diese Bedingung. Wer mag, kann diese dann nach der Höhe ihrer Ausschüttungsrendite sortieren und anschließend genau unter die Lupe nehmen.
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Die beiden nachfolgend exemplarisch aufgeführten ETFs zeichnen sich durch ihre überdurchschnittlich hohen Ausschüttungen (vierteljährlich) von mehr als vier Prozent p.a. sowie ihre Diversifikation aus und bieten daher ein ausgesprochen attraktives Preis/Leistungs-Verhältnis.
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GD): Bei dieser Variante partizipiert der Investor an der Entwicklung von fast 100 hochrentablen Standardwerten (vorwiegend aus den USA), die in den vergangenen zehn Jahren ihre Dividenden erhöht oder zumindest beibehalten haben. Diese stammen allesamt aus dem S&P Global BMI. Die Höhe der jährlichen Gebühren (TER) beläuft sich auf 0,45 Prozent. Der ETF wurde im Mai 2013 aufgelegt und hat in den vergangenen zehn Jahren (trotz Ausschüttungen) eine annualisierte Rendite in Höhe von 4,8 Prozent erzielt. Mit einer Marktkapitalisierung von fast 900 Millionen Euro verfügt das Papier über ausreichend Masse und auch die Volatilität auf Sicht der vergangenen zwölf Monate kann mit 11,4 Prozent p.a. als relativ niedrig eingestuft werden.
Xtrackers Euro Stoxx Quality Dividend UCITS ETF (WKN: DBX1D3): Für heimatverbundene Anleger, die lieber in europäische Unternehmen investieren, bietet sich der oben erwähnte ETF an. Dieser bezieht sich auf den Euro Stoxx Quality Dividend 50-Index, bei dem Titel mit hohen Dividenden-Ausschüttungen und geringer Volatilität berücksichtigt wurden. Seine jährlichen Gebühren (TER) liegen bei 0,3 Prozent und die für 2023 prognostizierte Dividendenrendite wird auf 4,9 Prozent p.a. geschätzt.
Fazit: Theoretisch spräche auch nichts dagegen, in beide Wertpapiere zu investieren. Dies würde zu einer noch breiteren Diversifikation führen.
Autor Jörg Bernhard
Jörg Bernhard ist freier Wirtschaftsjournalist und hat sich auf die Themenbereiche Rohstoffe, Edelmetalle, Börse, Hebelprodukte und Anlagezertifikate spezialisiert. Vor seiner Selbstständigkeit war er von 1994 bis 2002 bei einem Münchner Verlag aus dem Bereich Wirtschaftspresse als Redakteur, stellvertretender Redaktionsleiter und Redaktionsleiter angestellt.
Axel Riedel, Leiter der Abteilung Finanzintermediäre bei State Street Global Advisors, über einen neuen Dividenden-Rekord und worauf Anleger achten sollten.