Die Marktexperten der Fondsgesellschaft T. Rowe Price warnen vor einem Comeback der Volatilität. In den vergangenen Jahren habe der Markt Risikofaktoren wie politische Entscheidungen oder auch geopolitische Konflikte weitgehend ausgeblendet. Die Ursache dafür sehen die Anlageprofis in der expansiven Geldpolitik. „Die wichtigsten Volatilitäts-Faktoren sind also seit der Finanzkrise nur gering ausgeprägt, das wird aber vermutlich nicht so bleiben“, so Arif Husain, Head of International Fixed Income bei T. Rowe Price. „Eine schärfere Geldpolitik dürfte die natürlichen Marktkräfte entfesseln, die bislang unterdrückt wurden. Das wird zu höheren Zinssätzen führen, wodurch die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher steigen und das Wachstum potenziell beeinträchtigt wird.“
Höhere Korrelation von Aktien und Anleihen erwartet
Während der vergangenen Monate war die Rhetorik der größten Notenbanken in der EU und den USA zunehmend schärfer geworden. Die Fed hat bereits einige Zinsschritte in Folge unternommen. Lediglich in Japan sieht derzeit wenig nach höheren Zinsen aus. Arif Husain warnt davor, dass klassische Korrelationen in Zeiten erhöhter Volatilität geringer ausfallen könnten, beispielsweise zwischen Aktien und Anleihen. „Wenn plötzliche Volatilität durch Inflationsängste verursacht wird, können beide sogar sehr stark korrelieren. Das haben wir zum Beispiel während der Marktkorrektur im Februar gesehen, als die Nervosität wegen der Inflation dazu führte, dass Anleihen und Aktien gleichzeitig verkauft wurden“, erklärt Husain.
Vola-ETF als kurzfristige Absicherung
Investoren, die mit einer erhöhten Volatilität rechnen, aber an ihren konzentrierten Portfolios aus Aktien und beispielsweise Hochzinsanleihen vorerst festhalten möchten, können ihrem Depot einen Volatilitätsindex hinzufügen. Der Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF (WKN: LYX0PM) bildet die erwartete Volatilität des S&P 500 ab und konnte 2018 bislang um 8,3 Prozent steigen. Der Blick auf die langfristige Performance zeigt aber, dass das Instrument einem Portfolio am besten kurzzeitig beigemischt werden soll. Der Volatilitäts-ETF bietet sich also beispielsweise als Depotabsicherung vor einem Urlaub an. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,6 Prozent.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Wer Technologieaktien wie Tesla oder Facebook besitzt oder Kryptoinvestments in Bitcoin oder Ethereum getätigt hat, dürfte derzeit keinen sonderlich ruhigen Schlaf haben. Grund: Deren aktuelle Volatilitäten bewegen sich in luftigen Höhen. Gut, wer jetzt eine "Minimum Volatility"-Strategie fährt.