Ein sattes Wachstum erwartet Spanien im laufenden Jahr. Daran werden auch die Neuwahlen nichts ändern.
Am 28. April wird das spanische Parlament gewählt. Grund für diese plötzliche Entscheidung ist die Niederlage des amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez in der Haushaltsabstimmung. Doch trotz drohender politische Instabilität feierte die Börse am vergangenen Freitag. Der Grund: Spanien steht so gut da, wie lange nicht. 2019 wird sogar ein Wachstum von 2,4 Prozent erwartet. Auch Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, ist angesichts des Wachstumskurses optimistisch: „Dies lässt wiederum die Steuereinnahmen steigen, was sich tendenziell positiv auf den Staatshaushalt auswirkt. Darum sehe ich mittelfristig durchaus Potenzial bei spanischen Anleihen“, schreibt Stephan in seinem Morgenkommentar.
Populisten bei Spanien-Wahl keine Gefahr
Der Marktkenner verweist darauf, dass die Wahlen im Frühling zwar das Risiko einer erschwerten Regierungsbildung bergen, anti-europäische Parteien in Spanien aber nicht im Kommen seien. Aus diesen Gründen können Investoren die anstehenden Wahlen auf die leichte Schulter nehmen. Allerdings hat auch Spanien Probleme: Die Arbeitslosenquote ist noch immer deutlich zweistellig. Die zwölftgrößte Wirtschaft der Welt nimmt zwar Fahrt auf, doch kommt das nicht bei allen Bevölkerungsteilen an.
Aktien und Anleihen gut ins Jahr gestartet
Da an der Börse aber bekanntlich die Zukunft gehandelt wird und Spanien 2019 robust wachsen wird, könnten gleich zwei ETFs interessant sein. Um Ulrich Stephans Hinweis umzusetzen, können Anleger einen Blick auf den iShares Spain Govt Bond UCITS ETF (WKN: A1JXZK) werfen. Der ETF bündelt spanische Staatsanleihen, die mindestens ein Jahr Restlaufzeit und ein ausstehendes Volumen von mindestens 300 Millionen Euro haben. Im laufenden Jahr ging es für den ETF bei einer Gesamtkostenquote von 0,2 Prozent um 1,1 Prozent nach oben. Gut entwickelten sich auch spanische Aktien: Der AMUNDI ETF MSCI SPAIN UCITS ETF (WKN: A0REJT) bildet die rund dreißig größten Blue Chips des Landes ab. Im laufenden Jahr waren mit dem ETF Renditen von 5,66 Prozent möglich. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,25 Prozent.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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