6. Februar 2020
Die Performance des Rohstoff-ETCs ist beachtlich, die Einsatzmöglichkeiten des seltenen Metalls vielfältig.

Seit Jahren ungeschlagen: Palladium-ETCs

Schaut man nur auf die Performance der vergangenen Jahre (vgl. Top-Flop-Liste), dann schneidet ein Palladium-ETC besonders gut ab. In den letzten fünf Jahren stieg der Kurs des WisdomTree Physical Palladium ETC (WKN: A0N6XH) um knappe 195 Prozent, in drei Jahren um 190 Prozent, im Jahr 2019 immer noch um gute 70 Punkte und im laufendem Jahr hat der ETC bereits um über 20 Prozent zugelegt.

Schon gewusst: Ein Exchange Traded Commodity, ein ETC, bildet die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Rohstoffindex nach. Wie bei ETFs handelt es sich auch bei ETCs um abgesicherte Sondervermögen.

Das enorme Wachstum ist schon beachtlich, die Einsatzmöglichkeiten des seltenen Metalls vielfältig, doch der Rohstoff ist verhältnismäßig teuer und seine Aktien werden nicht ewig steigen. Gerade deshalb drängt sich die Frage auf: Lohnt sich ein Palladium-ETC überhaupt noch? Und wenn ja: welche Fallstricke gilt es zu beachten?

Volatiles Edelmetall – Vorsicht!

Ein Blick auf die Historie des Edelmetalls zeigt: Angebot und Nachfrage ändern sich häufig, der Markt ist nicht gerade liquide und darum ist der Palladiumpreis auch sehr volatil. Für langfristige Anleger eignet sich Palladium daher nur bedingt. Immerhin kann eine starke Beeinflussung des Preises durch Spekulanten so gut wie ausgeschlossen werden.

Dennoch: der Großteil des Rohstoffs (fast 80 Prozent) werden in Südafrika und Russland gefördert. Kanada (mit etwa neun Prozent) und die USA (rund sechs Prozent) hinken deutlich hinterher. Das Haupteinsatzgebiet sind die sogenannten Drei-Wege-Katalysatoren der Autoindustrie, die hauptsächlich aus Platin, Palladium und Rhodium gefertigt werden. Die Abhängigkeit ist demnach groß und nachdem die Preiskluft zwischen Palladium und Platin derzeit immer größer wird, könnte Platin – zumindest auf lange Sicht – für die Autoindustrie als günstigere Alternative an Attraktivität gewinnen. 

Palladium – ein Alleskönner

Jedoch stellen Katalysatoren bei Weitem nicht das einzige Einsatzgebiet des begehrten Edelmetalls dar. In der Elektronik braucht man Palladium zum Beispiel für Halbleiter oder Relais. In der Medizin für medizinische Instrumente, als Zahnersatz und Implantate. Auch in Brennstoffzellen kommt der Rohstoff zur Anwendung. Bekannt ist Palladium auch aus der Schmuckindustrie, da es mit Gold zu Weißgold legiert wird. Weiterhin werden sogar Federn für Füllfederhalter aus Palladium hergestellt und als Feinstfolie stellt der Rohstoff eine Alternative zu Blattgold dar. 

Sogar in der Forschung spielt es eine nicht unmaßgebliche Rolle. Als Speichermedium für Wasserstoff wurde es vielfach bei Experimenten zur Kalten Fusion verwendet. Und Selbst in der HIV-Forschung spielt das seltene Metall als möglicher Hemmer der AIDS-Viren eine Rolle.

Preisentwicklung und Währungsrisiko

Doch trotz der vielfältigen Einsatzgebiete gibt es natürlich keine Garantie, wie und ob sich der Preis weiterhin positiv entwickeln wird. In den ersten drei Januar-Wochen ist der Preis pro Feinunze um etwa 700 Euro gestiegen und der Wisdomtree Physical Palladium hat einen Wertzuwachs von fast 30 Prozent verzeichnet.

Solche Zuwächse erklären sich aber rein aus dem Umstand, dass der Preis für Palladium auch innerhalb kurzer Zeiträume beträchtlich schwankt. Und noch etwas gilt es für interessierte Anleger zu beachten: Der Wisdomtree Palladium ETC wird in US-Dollar gehandelt, wodurch Investoren einem gewissen Währungsrisiko ausgesetzt sind.

Schon gewusst: Ein Währungsrisiko besteht generell bei Fremdwährungen. Ein steigender Wechselkurs des Euro (z. B. gegenüber dem US-Dollar) ist immer gleichbedeutend mit einem Wertverlust des investierten Betrages (Bei einem fallenden Kurs wäre es natürlich umgekehrt). Die Bezeichnung „Hedged” bei ETCs oder ETFs bedeutet, dass das Produkt währungsgesichert gegenüber der Fondswährung ist. Schwankende Wechselkurse sind für Anleger dann zweitrangig.

Wer sich dagegen absichern möchte, findet im db Physical Palladium Euro Hedged ETC (WKN: A1EK3B) eine ebenbürtige Alternative. Beide ETC werden physisch abgebildet und haben über die vergangenen Jahre (fast) dieselbe überdurchschnittliche Performance hingelegt.

Tipp: In unserem ETF-Vergleich können sie beide Produkte detaillierter miteinander vergleichen. Und auf einer eigens eingerichteten Themenseite finden sie weitere nützliche Informationen zum Investieren in Palladium (und Platin) sowie weitere, dazu passende ETC-Produkte.