Mit Private Equity kannst du bei den Großen mitmischen
Private Equity-Investments haben oft hohe Einstiegssummen und bleiben damit für Privatanleger verschlossen. Es gibt aber auch spezielle ETFs.
Für Private-Equity-Investments gilt wie im richtigen Leben: Dort, wo es Wartelisten gibt, kann es sehr lukrativ sein. Doch bei den großen Private-Equity-Gesellschaften stehen Privatanleger wegen der überschaubaren Anlagesummen im Regelfall in der Prioritätenliste an hinterster Stelle. Als Alternative sind Aktien von Private Equity-Gesellschaften für Anleger ein charmantes Vehikel mit großer Interessengleichheit zu den Initiatoren und einer schönen Diversifizierung über verschiedene Projekte und Fonds.
Die großen Private Equity Spieler
Börsennotiert sind unter anderem die US-Giganten KKR (WKN: A2LQV6), Blackstone (WKN: A2PM4W), The Carlyle Group (WKN: A2PXCR), TPG Group (WKN: A3DC2Y) sowie die europäischen Investoren EQT der schwedischen Wallenberg-Familie (WKN: A2PQ7G) und Partners Group aus der Schweiz (WKN: A0JJY6).
Tipp: Neben ETFs kannst du auch einzelne Aktien besparen. Hier gelangst du zu unserem Aktiensparplan-Vergleich.
Die meisten US-Gesellschaften sind auch in Europa aktiv. So ist KKR unter anderem in das Berliner Reise-Start-up Get your Guide investiert und versucht aktuell das deutsche Marktforschungsinstitut GfK mit dem US-Pendant NielsenIQ zu verschmelzen. Blackstone, nicht zu verwechseln mit dem weltgrößten ETF-Anbieter Blackrock, ist derzeit in rund 120 Firmen investiert. Bekannte Namen sind ein Minderheitsanteil an den Apps Bumble und Ancestry, sowie der Klima-Tech-Sparte von Emerson und Transmission Developers Inc. (TDI). Derzeit verfügt Blackstone über rund 39 Milliarden US-Dollar an investierbaren Mitteln. Allerdings hat das Unternehmen auch größere Herausforderungen im US-Immobilienmarkt zu stemmen. EQT ist aktuell unter anderem beteiligt an der Deutschen Glasfaser und versucht als Minderheitsgesellschafter den Orthopädiespezialisten OttoBock an die Börse zu führen.
Oftmals haben die Private Equity-Gesellschaften als Eigentümer der übernommenen Firmen gute Gestaltungsoptionen, die Unternehmen neu auszurichten. Die sie diese Firmen gerne vorübergehend von der Börse nehmen, können sie unabhängig von der quartalsweisen Betrachtung langfristig Veränderungen bewirken. Hilfreich für die Performance ist nicht zuletzt die Bereitschaft, den Eigenkapitalanteil mithilfe von Fremdkapital hebeln.
Für Investoren bleiben Risiken
Da Private-Equity-Gesellschaften ihren Portfoliounternehmen gerne einen guten Teil des aufgenommenen Fremdkapitals übertragen, sind durch die steigenden Zinsen einzelne Ausfälle zu erwarten. Die steigenden Zinsen und die schwächelnde Konjunktur beeinflusst die Fähigkeit der Private Equity-Gesellschaften, Geld für neue Fonds zu akquirieren. Herausfordernd ist zudem das recht enge Zeitfenster von in der Regel maximal zehn Jahren, in der die Private-Equity-Investoren ihr Geld zurückerhalten wollen. Dennoch werden institutionelle Investoren Private Equity weiter zu schätzen wissen. Dank wiederkehrender Managementgebühr und möglicher erfolgsabhängiger Prämien sollten die Gesellschaften weiter gute Gewinne erzielen. Für Private-Equity-Investoren können die Aktien von Private-Equity-Gesellschaften daher die erste Wahl sein.
Private Equity für ETF-Anhänger
An dieser Stelle sei eine redaktionelle Anmerkung gestattet. Nachfolgend zeigen wir dir noch exemplarisch eine ETF-Option auf:
Über den Autor: Michael Thaler
Michael Thaler ist Vorstand der TOP Vermögen AG in München
Autor Redaktion
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Investitionen in Private Equity sind für Privatanleger ohne großes Vermögen eigentlich unmöglich. Wer sich dennoch für das Modell interessiert, kann den Umweg über einen ETF gehen.