17. November 2022
Investieren in Private Equity: Mit diesem ETF brauchst du kein Vermögen

Investieren in Private Equity: Mit diesem ETF brauchst du kein Vermögen

Investitionen in Private Equity sind für Privatanleger ohne großes Vermögen eigentlich unmöglich. Wer sich dennoch für das Modell interessiert, kann den Umweg über einen ETF gehen.

Private Equity (PE) bedeutet zunächst nichts anderes als Beteiligungskapital. Zwar kann man sich hier durchaus durch Fonds an Unternehmen beteiligen, das passiert aber außerbörslich – eben privat. Meist sind die Investoren professionelle Beteiligungsgesellschaften. Diese Gesellschaften sammeln Kapital von (institutionellen oder privaten) Investorinnen und Investoren, legen damit große Fonds auf und kaufen anschließend Anteile von Unternehmen, auf die sie auch aktiv Einfluss nehmen können. Netflix und Facebook etwa sind so gestartet.

Kapital für alle (Lebens-)Lagen

Private Equity teilt sich in die Segmente Venture Capital für Start-Ups, Wachstumskapital für die Expansion von Unternehmen und Buy-Out-Finanzierungen, mit denen Mittelständler entweder die Nachfolge regeln oder schwierige Finanzierungslösungen finden können.

In Deutschland nutzen Unternehmen wie Rossmann, Fielmann, MTU oder Rodenstock Private Equity als Finanzierungsmethode. Manch Traditionsunternehmen konnte mittels Private Equity wieder auf die Beine kommen, andere etablierte Firmen sich so erst einen Namen machen.

Chancen und Risiken

Wer in Private Equity investiert, hat historisch betrachtet Chancen auf höhere Renditen als am Aktienmarkt. Der große Nachteil dabei: Das Kapital ist voraussichtlich für 10 bis 12 Jahre im Fonds gebunden und kann nur mit hohen Abschlägen früher abgezogen werden. Wer ohnehin langfristig plant, kann damit vermutlich gut leben, doch so ein Schritt muss wohl überlegt sein.

Dazu kommt die Tatsache, dass sich nicht jede Investition am Ende tatsächlich lohnt. Laut gruenderpilot.com scheitern über 80 Prozent aller Start-Ups innerhalb von drei Jahren. Und auch nicht jedes angeschlagene Unternehmen lässt sich vor der Insolvenz bewahren. Dieses Risiko tragen Private Equity-Investoren mit.

Für private Anlegerinnen und Anleger lohnen sich die PE-Fonds jedoch kaum, denn die Mindestinvestitionshöhe liegt gewöhnlicherweise bei etwa 10.000 Euro oder höher.

Private-Equity-ETF

Es geht aber auch einfacher: Mit einem Private Equity-ETF investieren Anleger in Beteiligungsgesellschaften und nicht direkt in Unternehmen. Der iShares Listed Private Equity UCITS ETF (WKN: A0MM0N) bildet den S&P Listed Private Equity Index ab und enthält die 67 größten und liquidesten Private Equity Aktien aus Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik, die an Börsen in den entwickelten Märkten gehandelt werden und den Anforderungen an Größe, Liquidität, Marktabbildung und Aktivität entsprechen. Der Index ist entsprechend der Liquiditätskriterien gewichtet.

Zu den enthaltenen Unternehmen gehören etwa die Partners Group Holding AG, Blackstone oder die 31 Group. Zwar büßte der ETF im laufenden Jahr 17,43 Prozent an Wert ein, betrachtet man die Entwicklung auf einen Zeitraum von drei Jahren, gewann er 25,65 Prozent, auf fünf Jahre sind es 64,71 Prozent. Das mach 10,50 Prozent p.a. Der ETF ist ausschüttend, Anleger erhalten also halbjährlich im Mai und November eine Dividende.