Mit diesem ETF nachhaltig auf den Kommunikationssektor setzen
Mit Meta Platforms und Alphabet stammen zwei der weltweit größten Unternehmen aus dem Kommunikationssektor. Darüber hinaus sind Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Unterhaltung in entsprechenden Produkten des Sektors enthalten. Was müssen Anleger bei einer Investition in den Sektor beachten und lohnt sich ein nach ESG-Kriterien angepasstes Produkt?
Bei dem iShares MSCI World Communication Services SectorESG UCITS ETF (WKN: A2PHCJ) handelt es sich um einen Indexfonds, der darauf abzielt, Anlegern Zugang zum Sektor Kommunikationsdienstleistungen zu bieten und gleichzeitig Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte zu berücksichtigen. Dieser ETF bildet den MSCI World Communication Services ESG Reduced Carbon Select 20 35 Capped Index als Referenzindex ab. Wodurch unterscheidet sich dieser Index vom herkömmlichen MSCI World Communication Index?
Das steckt hinter dem ETF zum Kommunikationssektor
Ein wesentlicher Unterschied zum Mutterindex besteht in der Gewichtung der beiden größten Unternehmen im Kommunikationssektor. Alphabet und Meta Platforms haben im herkömmlichen Index eine Gewichtung von rund 54 Prozent. Im ESG-Index sind es nur noch 46 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass der ETF eine etwas geringere Abhängigkeit von diesen beiden Unternehmen aufweist und somit etwas breiter diversifiziert ist.
Videospielmarkt erscheint attraktiv
Zu den Gewinnern zählen in diesem Zusammenhang Videospielunternehmen wie Nintendo, Electronic Arts oder Take Two, die im ESG-Index deutlich höher gewichtet sind. Die Unternehmen profitieren davon, dass ihre Erfolgstitel inzwischen immer länger gespielt werden. GTA V wurde vor zehn Jahren veröffentlicht und verkaufte sich allein in den letzten zwölf Monaten noch 20 Millionen Mal. Auch bei Nintendo erzielten viele Switch-Hits mehr als die Hälfte ihrer Verkäufe erst nach den ersten zwölf Monaten nach der Veröffentlichung. Beide Unternehmen arbeiten derzeit mit Switch 2 und GTA VI an Nachfolgern ihrer größten Verkaufsschlager, die für den nächsten Umsatzschub sorgen sollen.
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Zwar lesen sich die Wachstumszahlen der Branche derzeit bescheiden, allerdings verarbeiten die Unternehmen noch die Umsatzsprünge aus der Phase der Corona-Lockdowns. Aktuell scheint die Qualität der Videospiele wieder stärker in den Fokus der Verbraucher zu rücken, nachdem in den letzten Jahren insbesondere der Markt für Mobile Games stark gewachsen ist. Das heißt, starke Franchises und Marken der Videospielhersteller werden noch wichtiger.
Der problemlose Verzicht auf die teure FIFA-Namenslizenz beim neuesten Teil der Fußballsimulationsserie von Electronic Arts ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Nach Unternehmensangaben stieg die Zahl der Spieler in den ersten vier Wochen nach Veröffentlichung im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent. Nintendo hat mit der Mario-Verfilmung den mit 1,4 Milliarden US-Dollar erfolgreichsten Videospielfilm aller Zeiten gedreht. Kein Wunder, dass das Unternehmen mit einem Zelda-Film direkt nachlegen will.
Eine Analyse der langfristigen Entwicklung
Langfristig entwickelte sich der Kommunikationssektor deutlich schwächer als der MSCI World. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Sektor bis 2018 fast ausschließlich aus den wachstumsschwachen Telekommunikationskonzernen bestand. Erst die Anpassung der Sektorallokation führte zu der heutigen Zusammensetzung. In den letzten fünf Jahren hat sich der Kommunikationssektor zwar immer noch etwas schwächer als der MSCI World entwickelt, aber der Abstand ist überschaubar.
Gleiches gilt für ESG Alternative, die sich etwas schwächer als der Vergleichsindex entwickelte. Aufgrund der höheren Gewichtung von Subsektoren mit besseren Zukunftsaussichten wie Videospiele oder Werbung sollten Anleger dieses Produkt jedoch bevorzugen. Auch die Gesamtkostenquote des ETFs von iShares ist mit 0,25 Prozent nicht besonders kostenintensiv.
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Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.