Metaverse-ETFs: Schafft es Mark Zuckerberg im nächsten Anlauf?
Das Metaverse ist in den vergangenen Monaten weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden. Dennoch bleibt die Branche spannend.
Lediglich die Vorstellung der Apple Vision Pro sorgte für ein kurzes Aufflackern des allgemeinen Interesses. Der Fokus in der Kommunikation auf künstliche Intelligenz spielt neben den Fortschritten im operativen Geschäft die zentrale Rolle für das Comeback der Meta-Aktie in diesem Jahr. Dennoch hält Mark Zuckerberg als Geschäftsführer des Unternehmens an seiner Vision des Metaverse fest. Zuletzt konnte er in einem Interview mit dem Youtuber Lex Fridman mit dem aktuellen Stand der Technik überzeugen.
Das Metaversum hat nach wie vor das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, miteinander kommunizieren, einkaufen und unsere Freizeit verbringen, zu revolutionieren. In vielen Anwendungen wären Virtual Reality und Augmented Reality schon heute von Vorteil, die heutigen Smartphones und Computer wirken oft limitierend. Allerdings sind die Brillen heute noch sehr teuer und die Hard- und Software scheint noch nicht wirklich ausgereift. Mehrere Unternehmen haben bereits mit ihren Produkten versucht, einen Hype auszulösen, aber immer war die Zeit noch nicht reif für die verschiedenen Formen der erweiterten Realität.
Auch wenn die nächste Gerätegeneration einen großen Technologiesprung verspricht, scheint die Massentauglichkeit und Verbreitung auf absehbare Zeit noch nicht greifbar. Für Investoren, die mit ihren Depots am Metaversum partizipieren wollen, sind daher in erster Linie Unternehmen interessant, die bereits heute an der Spitze der technologischen Innovation stehen und fundamental stabil sind. Für diese Unternehmen wäre die Verbreitung des Metaverse nur das Sahnehäubchen in ihrer operativen Entwicklung.
Marktüberblick Metaverse-ETFs
Derzeit sind sechs Produkte auf dem Markt, die leider alle erst im Jahr 2022 eingeführt wurden. Eine längere Leistungshistorie liegt also noch nicht vor. Auf Sicht von einem Jahr schneiden die fünf Metaverse-Produkte, die entsprechend lange auf dem Markt sind, jedoch ziemlich gut ab. Während der iShares Core MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH) als Benchmark auf Jahressicht nur 7,9 Prozent zulegen konnte, erzielten die Metaverse-ETFs Kursgewinne zwischen 13,0 und 33,8 Prozent.
Alle Produkte weisen eine hohe Gewichtung von mindestens 80 Prozent in den Sektoren Technologie und Kommunikation auf. Damit schließen die ETFs ein Stück weit die Lücke in der Sektorenaufteilung der Indizes, die soziale Netzwerke und Produzenten von Videospielen von anderen Technologiewerten trennt. Bei den meisten ETFs bilden die USA mit einem Depotanteil von mindestens 75 Prozent den regionalen Schwerpunkt. Eine Ausnahme bildet der Fidelity Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DNZK), bei dem der US-Anteil nur 47,8 Prozent beträgt. Dafür sind asiatische Unternehmen mit 37,1 Prozent auffallend hoch gewichtet.
Der L&G Metaverse ESG Exclusions UCITS ETF (WKN: A3DLEK) fällt durch die große Bedeutung von Hardware-Herstellern wie Nvidia, Broadcom oder Samsung Electronics im Depot auf. Die wohl ungewöhnlichste Zusammensetzung findet sich im ETC Group Global Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DE9M). Hier sind in den Top-10 Unternehmen wie T-Mobile US, Crowdstrike oder Zscaler vertreten, die man nicht unbedingt mit Metaverse assoziieren würde.
Bessere Alternativen zum Nasdaq 100?
Die Portfolios des Roundhill Ball Metaverse UCITS ETF (WKN: A3C567), des iShares Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DRMN) und des Franklin Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DRF9) enthalten mehr oder weniger die Aktien, die ich persönlich am stärksten mit dem Metaverse in Verbindung bringen kann. Alle Produkte haben durchaus das Potenzial, sich durch ihre Zusammensetzung als Alternative zu Produkten auf den Nasdaq 100 zu etablieren.
Der ETF von Franklin kann zudem mit einer vergleichsweise günstigen Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent punkten. Wie bei den meisten Themen-ETFs sollten sich Anleger jedoch vor einer Anlageentscheidung intensiver mit der genauen Zusammensetzung des Portfolios auseinandersetzen.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.