Metaverse: Kommt mit der Apple Vision Pro der Durchbruch?
Mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) und dem wachsenden Interesse am virtuellen Raum wird Metaverse immer greifbarer. Eine Chance für Anleger.
Der Begriff Metaverse stammt ursprünglich aus der Science-Fiction-Literatur. Heute steht er für eine visionäre digitale Realität. Er bezeichnet eine umfassende virtuelle Welt, in der Menschen über Avatare interagieren, Geschäfte tätigen und in neue Erfahrungsdimensionen eintauchen können.
Apple als Vorreiter der Metaverse
Apple, ein Pionier der technologischen Innovation, könnte mit der Einführung seiner Apple Vision Pro-Brille einen Wendepunkt für die Akzeptanz und Verbreitung des Metaversums markieren. Die Apple Vision Pro wird von ersten Testern als beeindruckende VR/AR-Brille beschrieben, die sowohl mit fortschrittlicher Technologie als auch mit einem intuitiven Benutzererlebnis glänzt. Sie bietet hochauflösende Displays und eine nahtlose Integration in das Apple-Ökosystem, was sie zu einem potenziell revolutionären Werkzeug für den Zugang zum Metaverse macht.
Allerdings zeigen die Berichte auch die Schattenseiten auf. Zu den Kritikpunkten an Apple Vision Pro gehören Bedenken hinsichtlich des hohen Preises, der die Zugänglichkeit für eine breite Nutzerschicht einschränken könnte. Zudem wird von einer gewissen Enttäuschung unter den ersten Nutzern berichtet. So wird insbesondere die begrenzte Akkulaufzeit kritisiert und verhältnismäßig viele Nutzer klagen über Übelkeit und Kopfschmerzen.
Einschätzung und Chancen für Anleger
Ein historischer Vergleich zeigt, dass jede technologische Revolution ihre Kinderkrankheiten hatte. Das gilt wohl auch für Apple Vision Pro. Es könnte der erste Schritt sein, unsere physische Realität mit dem Metaverse zu verbinden. Auf jeden Fall hat Apples Einstieg ins Metaverse die Aufmerksamkeit für das Thema deutlich erhöht. Dies könnte dazu führen, dass mehr Entwickler und Unternehmen in die Entwicklung von Inhalten und Anwendungen für das Metaverse investieren.
Auch Investoren könnten von der wachsenden Popularität profitieren. Bereits heute gibt es auf dem deutschen Markt fünf spezialisierte ETF-Produkte zum Thema Metaverse. Der Franklin Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DRF9) beispielsweise investiert in Unternehmen aus den Bereichen Hardware, Software, Gaming, Social Media und Online Services. Die Auswahl der Unternehmen erfolgt auf Basis einer Fundamentalanalyse und einer Bewertung ihrer Geschäftsmodelle und Wachstumsaussichten im Metaverse.
Obwohl es sich beim Metaverse noch um eine junge Technologie handelt, wird ihr von vielen Experten in wenigen Jahren ein ähnliches Potenzial zugeschrieben wie der heutigen Verbreitung des Internets. Zudem verfügt ein Großteil der Unternehmen im ETF bereits heute über ein gut laufendes Kerngeschäft mit starken Fundamentaldaten. Darüber hinaus sind viele der Unternehmen parallel auch im Bereich der KI-Technologie stark oder profitieren von deren zunehmender Verbreitung.
Bedeutung für europäische Anleger
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Apple Vision Pro der erhoffte Durchbruch ist. Bisher hat die Brille jedoch gezeigt, dass sie ein beeindruckendes Produkt ist, das den Nutzern ein einzigartiges Erlebnis bietet. Auch wenn es noch einige Nachteile gibt und das Thema Metaverse noch ein Hype ist, hat die Vision Pro bereits dazu beigetragen, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Gerade in der Industrie gibt es bereits einige spannende Anwendungsfälle für das Metaversum. Mit ausgereifterer Hardware und einer besseren Verknüpfung von realer und virtueller Welt hat das Thema erhebliches Potenzial. Durch das heutige Geschäft und die starken Fundamentaldaten haben Metaverse-Akteure auch ein deutlich geringeres Risiko zu scheitern als Unternehmen aus anderen Hype-Branchen der jüngeren Vergangenheit wie Wasserstoff oder Cannabis.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
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