Alles schaut auf den DAX. Zugegeben, die erste Börsenliga hierzulande hat einen Lauf, die vergangenen Wochen brachten stetig neue Rekordstände mit sich. Und doch schlägt sich die zweite Reihe noch aussichtsreicher, fährt noch mehr Rendite ein. Rückgerechnet auf das Jahr 1987, als beide Indizes mit 1.000 Punkten starteten, erzielte der Leitindex DAX eine jährliche Rendite inklusive Dividenden und vor Steuern von gut 9 Prozent. Eine stattliche Bilanz. Im Vergleich zum MDAX verblasst sie allerdings. Der Index mit den 50 größten Industriewerten unterhalb des DAX kam auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von knapp 12 Prozent. Gute Gründe also, den Aktien aus der zweiten Reihe mehr Beachtung zu schenken.
MDAX: Hohe Gewinndynamik
Die MDAX-Unternehmen bilden den weltweit geschätzten deutschen (börsennotierten) Mittelstand ab. Vom derzeit guten konjunkturellen Umfeld profitiert dieser in besonderen Maße, was sich an den Aktienkursen der Unternehmen widerspiegelt. Im MDAX sind etwa Branchen wie der Maschinenbau stark vertreten. In diesem Bereich sind deutsche Firmen besonders erfolgreich und nicht selten Weltmarktführer in ihrer spezifischen Nische. DAX-Unternehmen können seit Jahren keine so hohe Gewinndynamik wie die im MDAX abgebildeten Firmen entfalten. „Die MDAX-Unternehmen weisen spezialisierte Geschäftsfelder auf und können dort als führende Anbieter oft höhere Margen durchsetzen als die breiter aufgestellten DAX-Konzerne“, weiß Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. Zudem gibt es im MDAX eine größere Übernahmephantasie, was sich positiv auf die Kurse auswirken kann. Beispiel Stada: Der Pharmakonzern wird seit Längerem von mehreren Finanzinvestoren umworben. Der Poker um Stada hat der Aktie in diesem Jahr ein Plus von rund einem Drittel beschert. Freilich drohen im Falle einer geplatzten Übernahme schwere Kursrückgänge. Doch noch immer ist ein erfolgreicher Deal das wahrscheinlichere Szenario.
Starke Entwicklung noch nicht am Ende
Die positive Entwicklung der Nebenwerte im MDAX sehen Experten noch nicht am Ende. Der Aufwärtstrend gilt als intakt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist im MDAX bis zu 25 Prozent höher als im DAX. Seit 2003 ist die Bewertung im Schnitt um 20 Prozent höher. ETF-Anleger, die auf den Zug aufspringen wollen, können sich etwa den LYXOR MU (FR) – GERMAN MID-CAP MDAX UCITS ETF (WKN: LYX0R1) zu Gemüte führen. Der ETF glänzt mit geringen Gebühren von 0,40 Prozent im Jahr. Mit Blick auf einem Jahr hat der Fonds einen Gewinn von 24,61 Prozent realisiert. Allein in diesem Jahr legte der ETF um 14,31 Prozent zu. Derzeit sind 92 Mio. Euro in den Fonds investiert.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
Bitte melden Sie sich für unseren kostenfreien ETF-Newsletter an.
Autor Redaktion
Unsere Redaktion setzt sich aus erfahrenen Finanzexperten zusammen. Damit Sie immer auf dem neusten Stand bleiben, sorgen unsere Redakteure täglich mit brandaktuellen Texten und Artikeln dafür, dass Sie über alle Themen rund um ETFs, Indexfonds und Geldanlage schnell und unkompliziert informiert werden.
Der MDAX hat in den letzten Jahren zahlreiche prominente Mitglieder gewonnen. Ob Commerzbank, Siemens Energy, Lufthansa oder Delivery Hero, die Namen dürften den meisten Anlegern bekannt sein. Das Problem ist jedoch, dass der Grund für die Bekanntheit wohl in der kürzeren oder längeren Zugehörigkeit zum DAX liegt.
Nebenwerte haben es gegenüber Standardwerten an der Börse nicht leicht. Gerade jetzt setzen viele Anleger ausnahmslos auf Bluechips. So sehen das aktuell selbst viele Börsianer: Nebenwerte sind gegenüber Standardwerten zu vernachlässigen. Dabei lassen sich mit der vermeintlichen zweiten Reihe Chancen nutzen und eine größere Diversifikation umsetzen.