27. Februar 2024
Kosmetik-Riese Douglas steht vor dem Börsengang: So investierst du in die Branche

Kosmetik-Riese Douglas steht vor dem Börsengang: So investierst du in die Branche

Kosmetik gehört nicht zu den essentiellen Dingen des Lebens – und gehört doch für die meisten von uns zum Alltag. Beauty-Riese Douglas profitiert davon so stark, dass das Unternehmen vor einem erneuten Börsengang steht.

Die Innenstädte sterben nicht erst seit Corona aus, doch scheint die Pandemie diesen Prozess noch einmal beschleunigt zu haben. Viele Ladenflächen stehen leer, fast wöchentlich liest man aktuell über Insolvenzen. Galeria Kaufhof, KaDeWe und zuletzt The Body Shop sind prominente Beispiele.

Bei Douglas laufen die Geschäfte rund

Völlig unbeeindruckt von der Pleitewelle scheint jedoch Douglas zu sein. Wer in jüngster Zeit einmal in einem der immer zahlreicher werdenden Läden war, spürt: Es läuft. Denn die Läden sind voll, egal an welchem Tag oder zu welcher Uhrzeit. Und tatsächlich verkündete Douglas zuletzt Rekordumsätze – im Geschäftsjahr 2022/2023 (September 22 bis Oktober 23) wuchs der Nettoumsatz um 12,1 Prozent auf über 4 Milliarden Euro. Bemerkenswert: Der Filialumsatz ist mit 13 Prozent deutlicher gestiegen, als das Online-Geschäft, welches einen Zuwachs von 10,3 Prozent verzeichnen konnte. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Kosmetik-Imperium auch künftig auch Wachstum setzt und das Filialnetz weiter ausbauen möchte, sowohl in Deutschland als auch in weiteren Ländern Europas.

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Und auch Nachhaltigkeit steht auf der Agenda ganz oben. „Im Rahmen einer neuen ESG-Strategie hat das Unternehmen drei Schwerpunkte definiert: Menschen, Umwelt und Produkte. Für jeden dieser Bereiche hat DOUGLAS konkrete Ziele festgelegt, die sich auf spezifische Themen wie Klimaschutz, Energie und Abfallmanagement konzentrieren“ steht dazu im Geschäftsbericht. Noch im ersten Quartal 2024 sollen dazu weitere Details und ein erster Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht werden.

Großes Börsen-Comeback von Douglas?

So rosig lief es nicht immer für Deutschlands größte Parfümerie.  Und nun möchte das Unternehmen zurück an die Börse. Im Zuge der Wirtschaftskrise zog sich Douglas aus diversen Märkten zurück, 2013 folgte der Rückzug vom Börsenparkett. Ein erneuter Börsengang war für 2015 geplant, scheiterte jedoch. In den folgenden Jahren zog sich das Unternehmen aus weiteren Märkten zurück, auch in Deutschland wurden Filialen geschlossen. Gleichzeitig kündigte Douglas aber an, in Flagship-Stores und Filialen in vielversprechenden Märkten zu investieren. Von diesen Schwierigkeiten und dem Umsatzrückgang während der Coronakrise scheint man bei der Düsseldorfer Firma nun nichts mehr zu spüren – Rekordumsätze geben der aktuellen Strategie recht.

Kein Wunder also, dass ein erneuter Börsengang in greifbare Nähe rückt. Aus Unternehmenskreisen liest man: „Die Vorbereitungen für einen Börsengang laufen auch Hochtouren. Douglas ist Marktführer, wächst stark und ist sehr profitabel – das sind entscheidende Faktoren für Investoren“. Das Marktumfeld dürfte sich in den kommenden Wochen jedoch nicht deutlich verschlechtern. Geopolitische Krisen und Auseinandersetzungen wirken auf Investoren eher abschreckend. Dennoch sieht Volker Bosse, Analyst der Baader Bank, gute Chancen für Douglas. „Douglas steht vermutlich besser da als zum Zeitpunkt des Börsenabschieds. Das Unternehmen hat sich gut entwickelt, sein Online-Geschäft ausgebaut und sein Portfolio bereinigt“, sagte er. Die Konsumstimmung stehe zwar nicht zum Besten, der Dax sei jedoch in guter Verfassung. „Es gibt zurzeit wenig Börsengänge und damit kaum Konkurrenz“, sagt er laut der Wirtschaftswoche.

In Konsum investieren – so geht’s

Ist jetzt also ein guter Zeitpunkt für Anlegerinnen und Anleger, um in die Branche zu investieren? Wer gezielt in die Kosmetikbranche investieren möchte, muss derzeit noch auf Einzelaktien setzen – einen reinen Kosmetik-ETF sucht man bislang vergebens auf dem Markt. Eine gute Alternative ist ein Konsum-ETF, etwa der Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF (WKN: A113FG). Neben Herstellern von Kosmetik und Pflegeprodukten finden sich vor allem Unternehmen der Lebensmittelbranche im ETF. Procter & Gamble, Costco oder auch L’Oreal finden sich unter den ersten zehn Positionen.

Im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 4,03 Prozent, auf Sicht der letzten drei Jahre bei einem Plus von 29,11 Prozent. Und auch das schwierige Börsenjahr 2022 schloss der ETF immerhin mit einem winzigen Plus von 0,07 Prozent ab. Wer sein Portfolio mit einem Konsum-ETF ergänzen möchte, kann das Produkt also durchaus ins Auge fassen.