21. September 2017
Indien hat ein Ass im Ärmel

Indien hat ein Ass im Ärmel

Indien oder China? Für Investoren ist das mehr als eine Glaubensfrage, schließlich unterscheiden sich die beiden Schwellenländer deutlich. Auf den ersten Blick haben beide Volkswirtschaften eine ähnliche Erfolgsgeschichte hinter sich. Das Bruttoinlandsprodukt ist in beiden Ländern langfristig angestiegen. Für Will Ballard, Head of Ermeging Markets an Asia Pacific Equities bei Aviva Investors, gibt es dennoch einige Unterschiede: „Als Hauptherausforderer der USA hat die Volksrepublik Indien in den vergangenen 30 Jahren als dominierende Wirtschaftsmacht überholt. Indiens Pro-Kopf-BIP war Anfang der 1980er Jahre höher als das Chinas, doch jetzt verdienen die Chinesen durchschnittlich 8.123 US-Dollar, während es Indien nur auf 1.709 USD pro Kopf schafft. Auch bei den wichtigen Kennzahlen wie Alphabetisierungsrate, Gesundheitsvorsorge und Lebenserwartung überholte China den Subkontinent“, schreibt der Marktkenner.

Schwellenländer-Experte: Demografie ist nicht alles

Trotzdem sieht Ballard das ungleiche Rennen der beiden aufstrebenden Volkswirtschaften noch lange nicht entschieden. Für Marktexperten wie Ballard hat Indien noch ein Ass im Ärmel: „China hat eine schnell wachsende Bevölkerung älterer Menschen und eine sinkende Zahl an Bürgern im erwerbsfähigen Alter, die sie unterstützen können. Dies ist zum Teil die Folge der Ein-Kind-Politik, die nun schrittweise abgeschafft wird. Indien hingegen verfügt über eine junge und wachsende Erwerbsbevölkerung“, erklärt der Aktienexperte von Aviva Investors. „Im Jahr 2020 wird Indiens Bevölkerung ein Durchschnittsalter von 29 Jahren aufweisen, während es in China bei 37,5 Jahren liegen wird. Die demografische Entwicklung allein reicht jedoch nicht aus, um das Wachstum anzukurbeln. Zudem steht Indien vor großen Herausforderungen, wenn es von diesem Trend profitieren möchte“, mahnt Ballard und verweist darauf, dass Indien seinen Reformkurs beibehalten müsse, um langfristig konkurrenzfähig zu sein. Dazu gehören unter anderem auch Investitionen in die Infrastruktur. Zwar lebten in Indien bereits große Teile der Bevölkerung in Städten, was für künftiges Wachstum wichtig sei, doch sei eine gute Infrastruktur essentiell, um dieses Potenzial auch ausschöpfen zu können.

Indien-ETF: Satte Rendite im laufenden Jahr

Anleger, die sich für Indien interessieren, können mit dem AMUNDI ETF MSCI INDIA UCITS ETF (WKN: A0RF48) auf indische Aktien setzen. Der ETF deckt 85 Prozent des indischen Aktienmarktes ab und fügt sich in die Index-Familie von MSCI nahtlos ein. Zwar können aktiv verwaltete Produkte, wie sie Aviva Investors anbietet, gerade in schwierigen Marktphasen Vorteile bieten, doch haben sich ETFs zuletzt auch auf den indischen Markt bewährt. 2017 kletterte der ETF bislang um rund 15 Prozent. Aktuell sind 173 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,8 Prozent.

Mehr zu diesem Thema finden sie hier: Indien: Wie man einem Elefanten Beine macht und Indien bestätigt Reformkurs

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