Indien gilt derzeit als absoluter Überflieger in Sachen Wirtschaftswachstum. Das beflügelt auch die Börse. Ist ein Einstieg sinnvoll oder steht eine Korrektur bevor?
Indien möchte drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt werden, hinter den USA und China. Das würde bedeuten, dass das Land im Mittleren Osten an Deutschland und Japan vorbeizieht. Und die Chancen stehen gut. Denn 2022 und 2023 ist keine andere Wirtschaft so schnell gewachsen, schon seit Mitte der 1990er Jahre wächst sie deutlich. Dennoch war Indien lange ein Geheimtipp unter Anlegerinnen und Anlegern.
Das hat sich zwischenzeitlich geändert. Indien gilt als das neue China, viele haben die Hoffnung, hier große Gewinne abstauben zu können. Das zeigt sich deutlich, wenn man einen Blick auf die Zahlen wirft: Im Januar 2024 hat Indiens Börse Hongkong in der internationalen Rangliste überholt. Der Gesamtaktienwert Indiens lag bei 4,3 Billionen US-Dollar. Der indische Aktienindex Nifty 50 zeigte in den letzten zehn Monaten einen deutlichen Aufwärtstrend: Um 30 Prozent ging es nach oben. 2023 wurden 20 Milliarden Dollar aus dem Ausland investiert. Der Hype scheint ungebrochen. Und viele Experten gehen davon aus, dass Indien auch in den kommenden Jahren eine sichere Bank für Anlegerinnen und Anleger darstellt. Doch es werden auch erste Gegenstimmen laut.
Steht eine Korrektur am indischen Aktienmarkt bevor?
Indische Aktien gehören laut Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, derzeit zu den teuersten der Welt. „Gemessen an den Unternehmungsbewertungen zählt der indische Aktienmarkt mittlerweile nicht nur zu den größten, sondern auch zu den teuersten Kapitalmärkten der Welt“ sagte er gegenüber fondsprofessionell.de. Dies setze indische Unternehmen unter immensen Druck, diese Erwartungen rechtzufertigen. Denn der Hype basiert auf den Wachstumsprognosen, nicht auf realen Kennzahlen. „Aktuell lassen sich die hohen Aktienbewertungen und Renditeerwartungen noch nicht durch finanzielle Kennzahlen indischer Unternehmen rechtfertigen“, so Roemheld. Besinnt sich der Markt wieder auf reale Zahlen, könnte eine Korrektur bevorstehen.
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Dieser Indien-ETF entwickelt sich stark
Sollten Anlegerinnen und Anleger jetzt also besser die Finger von Indien-ETFs lassen? Das muss nicht sein. Die Wachstumsprognosen basieren auf den vergangenen Jahren und diese dürfen zurecht positiv stimmen. Dennoch gilt natürlich ein gesundes Maß an Vorsicht. Wer den Prognosen traut, bereit ist, die derzeit hohen Preise zu zahlen und ausreichend langen Atem hat, kann sich den iShares MSCI India UCITS ETF (WKN: A2AFCY) anschauen. Der ETF bietet Zugang zu den größten und umsatzstärksten Unternehmen des indischen Aktienmarktes. Enthalten sind Unternehmen wie Reliance Industries, ICICI Bank oder Larsen & Toubro.
Im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 5,72 Prozent, 2023 legte er um 15,68 Prozent zu. Betrachtet man die mittelfristige Entwicklung der letzten fünf Jahre, so zeigt sich ein Plus von 72,74 Prozent. Als Ergänzung zu einem breit gestreuten Profil ist das Produkt durchaus einen Blick wert.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.
Indien erlebt einen digitalen Wandel. Dank einer in die Zukunft blickenden Regierung, die in die Digitalisierung der Infrastruktur des Landes investiert.