Die Holzpreise klettern und klettern. Auch Anleger können profitieren. Ein Holz-ETF bündelt 25 der weltweit größten Unternehmen aus der Holz- und Forstbranche.
Bauherrn haben derzeit ein schweren Stand. Am Holzmarkt fehlt das Bauholz. Der Markt in Deutschland ist praktisch leergefegt, die Lieferzeit für den nachwachsenden Rohstoffe beträgt derzeit im Schnitt drei Monate. Die Marktverzerrung ist eine direkteFolge der Corona-Pandemie. Viele Menschen beschäftigten und beschäftigen sich im Shutdown mit den eigenen vier Wänden, sanieren, renovieren, verschönern Haus und Garten. Doch der Heimwerker-Boom ist nur das eine.
Die USA ordern seit Monaten verstärkt deutsche Hölzer: Grund sind die gewaltigen Waldbrände in Kalifornien im vergangenen Jahr, aber auch eine geringere Versorgung des Groß-Lieferenanten Kanada – noch ein Überbleibsel des Trump’schen Handelsstreits. Ein ungebremstes Holz-Interesse haben zudem China und Indien. In dem Maß, in denen die Holzvorräte der Sägewerke abnehmen, explodieren derzeit Preise bei Schnitt- und Bauholz. Sogar Schadholz ist begehrt. Zu den größten Abnehmern der Borkenkäfer geschädigten Bäume zählt – wenig überraschend – ebenfalls die US-Baubranche.
Die meisten Rohstoffe von Kupfer über Edelmetalle bis hin zu Agrargütern befinden sich seit Monaten in einem Aufwärtstrend, da sich die Wirtschaft weltweit erholt und die Nachfrage entsprechend steigt. Doch die Rally der Holzpreise übertrifft noch mal alles. Inzwischen hat der Bauboom in Europa, aber vor allem in den USA einen enormen Nachfrageüberhang produziert, weltweit wird der Markt für Bauholz leergekauft. In den USA explodierten die Futures für geschnittenes Bauholz geradezu. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau hat sich der Preis mehr als verdreifacht.
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Wenig Holz vor der Hütte
Auch Anleger könnten von den steigenden Holzpreisen profitieren. Der iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF (WKN: A0M59G) bündelt 25 der weltweit größten Unternehmen aus der Holz- und Forstbranche. Es handelt sich um einen physisch nachbildenden ETF, der die Erträge ausschüttet. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,65 Prozent im Jahr. 2021 kam der ETF bereits auf einen Wertzuwachs um über 20 Prozent.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.