Großbritannien ist wieder zurück in der Erfolgsspur. Mit den Corona-Impfungen ist man bereits relativ weit. Dieser ETF könnte profitieren.
Er machte über Monate eine äußerst unglückliche Figur: Briten-Premier Boris Johnson peitschte erst den Brexit durch Parlament und verstolperte anschließend die ersten Corona-Maßnahmen, was dem Land vordere Plätze auf zahlreichen Corona-Statistiken einbrachte. Doch Johnson hat die Kurve gekriegt. Schon früh suchte der Premier sein Heil in Impfungen – und war damit erfolgreich. Nun sind sogar Öffnungen und die Rückkehr zur Normalität denkbar. „In Großbritannien wurden inzwischen über 17 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Premier Boris Johnson stellte deshalb gestern erste vorsichtige Lockerungen der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen ab Anfang März in Aussicht. Das Pfund Sterling sowie der Nebenwerteindex FTSE 250 reagierten positiv und gehörten im insgesamt schwachen Montags-Handel zu den Outperformern“, bewertet Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan die Lage.
Großbritannien: FTSE 100 hat die Nase vorn
Obwohl die Situation in Großbritannien zunehmend freundlicher wird, hat der Anlageexperte eine klare Präferenz, wenn es um britische Aktien geht. „Für einen Einstieg in britische Nebenwerte ist es meiner Meinung nach jedoch mittlerweile zu spät. Angesichts des hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 19 erscheint mir die Konjunkturerholung größtenteils bereits eingepreist zu sein. Interessanter erscheint der FTSE 100, der trotz positiver Entwicklung bisher der Weltwirtschaft hinterherhinkt und zudem günstig bewertet ist“, so Stephan. Der FTSE 100 hat darüber hinaus den Vorteil, dass es verschiedene ETF-Lösungen gibt. So können Anleger mit nur einem Produkt breit gestreut investieren.
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Briten-ETF mit schmalen Kosten
Der iShares FTSE 100 UCITS ETF (WKN: A0YEDM) punktet mit den einhundert größten Aktientiteln Großbritanniens. 2021 legte der ETF bereits eine Performance von 6,7 Prozent aufs Parkett. Bekannte Vertreter im Index sind Unilever, AstraZeneca oder auch HSBC und Rio Tinto. Aktuell sind 1,7 Milliarden Euro im ETF investiert. Der ETF wird in britischen Pfund geführt und unterliegt damit für Euro-Anleger einem Währungsrisiko. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,07 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
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