Großbritannien-ETF: Gute Gründe für britische Aktien
Großbritannien hilft der Ukraine in vielen Bereichen. Zuletzt ging es gar einigen Oligarchen-Palästen in London an den Kragen. Warum die Insel eine vielversprechende Anlage-Idee ist.
Großbritannien engagiert sich im Zusammenhang mit der Ukraine und zeigt damit europäische Solidarität. Dass dieses Engagement auch der Unabhängigkeit von Russland geschuldet ist, zeigen Ausführungen von Ulrich Stephan, Chefanalyst der Deutschen Bank: „Die Bank of England dürfte sich in dieser Woche trotz des Russland-Ukraine-Kriegs kaum von einer weiteren Leitzinserhöhung abbringen lassen. Zwar werden das Embargo für Energieimporte aus Russland sowie die hohe Inflation auch in der britischen Wirtschaft Spuren hinterlassen. Russland deckt mit einem Anteil von fünf Prozent bei Erdgas und acht Prozent bei Rohöl aber nur einen geringen Anteil des gesamten britischen Energiebedarfs. Gleichzeitig beläuft sich das Handelsvolumen mit Russland auf weniger als ein Prozent der Wirtschaftsleistung. Großbritannien dürfte unter dem Konflikt somit weniger leiden als andere europäische Länder“, so Stephan.
Großbritannien meistert die Krisen vorbildlich
Die relative Stärke britischer Aktien im Vergleich zu anderen Märkten Europas erklärt Stephan mit dem hohen Anteil an Rohstoff-Unternehmen im FTSE-Index. Rohstoff-Gesellschaften profitieren von steigenden Preisen und gelten damit als eine Art Inflations-Investment. Auch die zweite Krise meistert Großbritannien gut: Die Omikron-Welle belastet das Land trotz der frühzeitigen Öffnung kaum mehr. Das sind gute Gründe, sich mit dem britischen Aktienmarkt auseinanderzusetzen – schließlich sind es in erster Linie die Krisen, die weltweit auf den Kursen lasten.
Großbritannien-ETF zum Discountpreis
Um auf der Insel zu investieren, können sich Anleger den iShares Core FTSE 100 UCITS ETF (WKN: 552752) näher ansehen. Der ETF verlor im laufenden Jahr rund zwei Prozent, legte aber zuletzt bereits wieder zu. Im Index stecken Titel wie Shell, AstraZeneca oder HSBC Holdings. Weitere Rohstoff-Werte sind etwa Rio Tinto, Glencore oder BP. Aktuell sind gut elf Milliarden Euro im ETF investiert. Das ausschüttende Vehikel kostet jährlich schmale 0,07 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
Eine Rezession scheint in Großbritannien nicht mehr vermeidbar zu sein, nachdem im August das Bruttoinlandsprodukt (BIP) überraschend geschrumpft ist. Auch der Anleihenmarkt leidet.
In Großbritannien ist derzeit noch unklar, wer der künftige Premierminister wird. Wir haben Elliot Hentov (State Street) zu Chancen und Risiken befragt.