Die Inflation wird langsam wieder Thema. Zugleich sind Goldförderer moderat bewertet. Ein ETF könnte profitieren. Wir stellen ihn vor.
Die Welt steuert auf eine neue Ära zu: Es hat den Anschein, als würden die goldenen 20er Jahre nach Ende der Pandemie erst beginnen. Schon heute wirft die erwartete positive Entwicklung ihre Schatten voraus: Rohstoffe verteuern sich und die Inflation entwickelt sich ebenfalls stetig nach oben. Notenbanken, wie etwa die Fed und auch die EZB haben bereits angekündigt, das über Jahrzehnte angekündigte Inflationsziel in Höhe von zwei Prozent in Zukunft etwas flexibler interpretieren zu wollen. Die Inflation ist damit wieder Thema. Davon profitieren zuletzt auch die Notierungen von Gold.
„Die Trendumkehr bei Edelmetallen lässt darauf schließen, dass die Konsolidierungsphase im Edelmetallsektor der letzten Monate kurz vor dem Ende stehen könnte. Der langfristige Aufwärtstrend für Edelmetalle bleibt intakt und Anleger, die derzeit in Aktien und risikoreichere Anlageformen, wie etwa Bitcoin-Währungen, investieren, könnten sich in den nächsten Wochen wieder den Edelmetallanlagen zuwenden“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Experte sieht „fundamentale Unterbewertung“
Der Marktkenner sieht auch bei Aktien von Minenbetreibern attraktive Chancen und sieht die Titel fundamental unterbewertet. In einer Marktphase, in der viele aufstrebende Unternehmen bereits teuer sind, könnten Minenwerte daher eine attraktive Beimischung sein. „Auch die Minenaktien haben sich im April weitgehend stabilisiert und schließen zumindest teilweise ihre Korrekturphase ab. Wegen der fundamentalen Unterbewertung weisen Minenaktien aktuell ein hohes Kurspotential auf“, findet Siegel.
Anleger, die in Goldminen-Aktien investieren möchten, können sich den Market Access NYSE Arca Gold BUGS Index UCITS ETF (WKN: A0MMBG) näher ansehen. Der ETF repliziert den zugrundeliegenden Index zwar synthetisch, thesauriert dafür aber die Gewinne. 2021 büßte der Index knapp sechs Prozent an Wert ein, stabilisierte sich aber zuletzt wieder. Der ETF bildet die Entwicklung von zwanzig Goldproduzenten ab, die ihre Produktion nicht länger als 1,5 Jahre gegen Schwankungen des Goldpreises absichern. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,65 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.