30. Mai 2022
Finanz-ETF: Lagarde lässt Banken jubeln - Anleger auch?

Finanz-ETF: Lagarde lässt Banken jubeln - Anleger auch?

Die Zinswende rückt immer näher. Welche Aktien profitieren können und welcher Finanz-ETF für Anlegerinnen und Anleger interessant sein könnte.

Dass die Zinswende kommt, war so gut wie sicher. Seit gestern wissen wir auch, wie die Zinswende kommt. Das hat Aktien von Banken bereits Aufwind gegeben. Der Zusammenhang ist klar: Wenn die Zinsen steigen, haben Banken wieder mehr Spielräume bei der Kreditvergabe. Im Kampf um Marktanteile können Institute Risiken eingehen oder aber auf steigende Margen setzen. Das belebt das Geschäft und tut der gesamten Branche gut.

„EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat gestern in einem Blog der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Gedanken über das weitere Vorgehen der Währungshüter bei der bevorstehenden geldpolitischen Normalisierung veröffentlicht. Sie geht davon aus, dass die Nettoanleihekäufe im Rahmen des Asset Purchase Programme (APP) Anfang des dritten Quartals enden werden. Im Juli könnte die EZB dann zum ersten Mal die Leitzinsen anheben. Ein weiterer Zinsschritt dürfte im September erfolgen, sodass das Negativzinsumfeld am Ende des dritten Quartals verlassen werden würde. Abhängig von der Konjunktur schloss sie auch weitere Zinserhöhungen nicht aus“, fasst Deutsche-Bank-Chef-Anlagestratege Ulrich Stephan die Situation zusammen.

Hoffnung für Euroland

In erster Linie sieht der Marktkenner den Euro im Vergleich zu anderen Währungen profitieren. „Der Euro legte gestern als Reaktion auf die angekündigte Zinswende gegenüber dem US-Dollar deutlich zu. Wenn die Europäische Zentralbank den skizzierten Zinspfad umsetzt, dürfte dies erst der Anfang einer Erholung der europäischen Gemeinschaftswährung sein“, findet Stephan. Mehr Zuspruch zum Euro dürfte allerdings auch der Finanzbranche guttun. Anleger können einschlägige Indizes daher unter die Lupe nehmen.

Finanz-ETF vor Trendwende?

Ein Beispiel ist etwa der iShares MSCI Europe Financials Sector UCITS ETF (WKN: A2QBZ4). Der ETF verlor 2022 bislang etwas mehr als 5 Prozent, könnte aber davor stehen, eine Trendwende einzuleiten. Mit dabei sind 75 Finanztitel aus Europa – für eine entsprechende Risikostreuung ist also gesorgt. Der Finanz-ETF kostet jährlich schmale 0,18 Prozent.