Euro Stoxx-ETF: Können Europas Perlen positiv überraschen?
Warum soll den europäischen Unternehmen nicht gelingen, was die US-Firmen geschafft haben? Wegen teils überragender Quartalsbilanzen, man denke nur an Amazon, Microsoft und die meisten US-Großbanken, sind auch die Wall Street-Indizes aus ihrer wochenlangen Lethargie gerissen worden und konnten dank der Impulse einzelner insgesamt eine Kurserholung einläuten. „In der auf Hochtouren laufenden US-Berichtssaison haben bisher über 80 Prozent der Firmen die Analystenerwartungen übertroffen“, stellt Martin Lück, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter Blackrock fest. Der Erfolg hat sich in den Aktienkursen niedergeschlagen. In Europa kommt die Berichtssaison in Fahrt. Auch hier sind positiver Ausreißer zu erwarten, auch wenn die Unternehmen nicht wie in den USA von Steuervergünstigungen profitieren, die den US-Platzhirschen das Geldverdienen zu Jahresbeginn so erleichtert haben.
JP Morgan erwartet starkes Gewinnwachstum
Die europäische Unternehmenslandschaft kann sich dagegen in Folge der robusten konjunkturellen Lage ein großes Stück vom Kuchen abschneiden. Das sehen die Experten der US-Bank JP Morgan so. Die Quartalsberichtssaison europäischer Unternehmen dürfte den Analysten zufolge für positive Überraschungen sorgen. Die gute wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone dürfte das Gewinnwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres angetrieben haben, schrieb Aktienmarktstratege Mislav Matejka in einer aktuellen Studie. Der Experte erwartet, dass unterm Strich die Gewinne stärker gewachsen sind, als aktuell vom Markt prognostiziert. Das könne auch der gestiegene Euro-Kurs, der die Gewinne tendenziell schmälere, nicht verhindern. Gerade auch für das zweite Halbjahr ist der Experte daher zuversichtlich. „Beachtenswert ist das Umsatzwachstum der Unternehmen in Europa, das nahe den Höchstwerten seit Jahren liegt“. Daher hätten die Gewinne Rückenwind, ohne dass die Unternehmen die Profitabilität deutlich steigern müssten.
Zahlen forcieren Kurserholung
Der aktuelle Zahlenreigen dürften laut dem JP Morgan-Analysten eine weitere Erholung der Kurse antreiben. Europas Schwergewichte sind im EuroStoxx50 versammelt. Der iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF (WKN: A0YEDJ) bildet zu geringen Kosten die Wertentwicklung der 50 Blue-Chips-Aktien aus zwölf Ländern direkt ab. In diesem Jahr gelang ein Gewinn von bisher 1,35 Prozent.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Zuletzt sank der Euro kurzfristig unter die Ein-Dollar-Marke. Die weltwirtschaftlichen und politischen Verwerfungen und die ewig lange Untätigkeit der EZB führten zu einem Vertrauensverlust und begünstigten den Anstieg des US-Dollars.
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Die Parität zwischen dem Euro und Dollar war absehbar. Jüngst trat sie dann auch ein. Im Vergleich zum Greenback ist die europäische Gemeinschaftswährung so schwach wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Für die Unternehmen, den Aktienmarkt und die Anleger muss ein schwacher Euro nicht nachteilig sein.