Europäische Banken: Schwäche bietet Kaufgelegenheit
Europäische Bankentitel haben ein „anno horribilis“ hinter sich. Gemessen am Euro Stoxx Banks, ging es mächtig nach unten. Der Branchenindex verlor auf Sicht von einem Jahr rund 33 Prozent. Zum Vergleich: Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 gab „lediglich“ knapp 14 Prozent nach. Nicht nur in der kriselnden südlichen Peripherie, sondern in ganz Europa steht der Bankensektor vor großen Herausforderungen. Zinsen auf Rekordtiefständen üben Druck auf die Margen aus. Auch die teils hohen Niveaus von notleidenden Krediten bereiten Sorge, die steigenden regulatorischen Anforderungen machen den Banken zusätzlich zu schaffen. Für das Investment Banking heißt das etwa, dass Kosten steigen oder Bereiche schließen müssen. Nicht zuletzt wirft der drohende „Brexit“ seinen Schatten voraus. Der britische Finanzsektor hat eine große Bedeutung für das europäische Bankensystem. Dennoch: So manch ein Analyst sieht den Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg in Bankaktien gekommen.
Banken stellen sich auf die neuen Zeiten ein
„Valueorientierte Anleger finden durch die derzeitige Schwäche eine neue Kaufgelegenheit“, sagt Steve Hussey, Head of Financial Institutions Credit Research bei der britischen Investmentgesellschaft AB. So hätten die strengen Regulierungen viele Banken dazu veranlasst, riskantere Geschäftsfelder aufzugeben und ihre Eigenkapitalquote aufzustocken. „Gute Nachrichten für die Investoren, denn diese Maßnahmen machen Bankenpleiten theoretisch weniger wahrscheinlich“, so Hussey. Jan Vrbsky von der Baader Bank weist in einem aktuellen Marktkommentar darauf hin, dass einige Banken sich sehr schnell auf die neuen Zeiten eingestellt hätten, so etwa die Schweizer UBS. Das mache sich positiv im Aktienkurs bemerkbar. Vrbsky geht davon aus, dass das zweite Halbjahr für die europäischen Banken nicht mehr ganz so schlecht ausfallen wird. Die sich erholende Konjunktur ermöglicht es den Instituten, neue Geschäftsfelder aufzubauen. Europa müsse wachsen, dann werde es auch den Banken wieder bessergehen, ist Vrbsky überzeugt.
Bankentitel kommen wieder
Wagemutige Anleger können sich die Schwäche des europäischen Bankensektors zunutze machen, zumal sich die Lage aufhellt. Der Amundi ETF MSCI Europe Banks UCITS ETF (WKN: A0REJZ) hat den MSCI Europe Banks-Index unter Wiederanlage der Nettodividenden (Net Return) als Referenzindex, sämtliche geführte Aktien stammen aus dem Wertpapieruniversum des europäischen Bankensektors. Das Anlageziel besteht darin, die Entwicklung des MSCI Europe Banks Index so getreu wie möglich nachzubilden. In diesem Jahr belastete zunächst das schwache Branchensentiment die Kurse, doch der Markt erholt sich zusehends. Im vergangenen Monatszeitraum erzielte der Fonds einen Gewinn von 4,72 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent.
Jetzt für den wöchentlichen ETF-Newsletter anmelden.