2. Januar 2018
Euro-Small-Cap-ETF: Die Kleinen brauchen sich nicht verstecken

Euro-Small-Cap-ETF: Die Kleinen brauchen sich nicht verstecken

Die Aktien europäischer Nebenwerte haben ein erfolgreiches Jahr 2017 hinter sich gebracht. Der europaweite Index für die Titel kleinerer Unternehmen, der MSCI Europe Small Cap, legte zweistellig zu. Dabei schlagen die „Kleinen“ die „Großen“, denn der Large-Cap-Index hinkt in puncto Performance weit hinterher. „Eine Outperformance der Kleinen ist keine Besonderheit, sondern eher der Normalfall,“ sagte Fondsexperte Peter Kraus von der Berenberg Privatbank. In langfristiger Sicht, mit einem Anlagehorizont von zehn bis 20 Jahren, gebe es grundsätzlich den Effekt, dass sich kleine Unternehmen besser entwickelten als große, so Kraus. Seine Erklärung: Die Kleinen sind flexibler und innovativer, und sie wachsen schneller. „Ein DAX-Wert kann gar nicht mehr 10 oder 15 Prozent pro Jahr organisch wachsen – zumindest nicht über mehrere Jahre“, betont der Berenberg-Fondsmanager.

Besondere Eigenschaften der Small Caps

Die Outperformance von Small Caps lässt sich nicht mit höheren Margen oder einer solideren Bilanz erklären. Denn diese Kriterien entsprechen auch denen von großen Unternehmen. Es sind vor allem die höheren Wachstumsraten, die den Hauptunterschied ausmachen, erklärten Experten von Degroof Petercam. „Small- und Mid-Caps befinden sich häufig in einem früheren Stadium ihres Wachstums oder ihres Produktzyklus und haben daher ein größeres Wachstumspotenzial.“, so Stratege Guy Lerminiaux. „Sie sind in der Regel stärker fokussiert und auf ein oder zwei Nischen spezialisiert. Zudem haben sie eine flexiblere Struktur, also weniger Managementebenen und damit weniger Bürokratie“. Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass ihr Umsatz schneller steigt als der ihrer großen Mitbewerber.

Breitgestreutes Investment senkt Risiko

Nach der Wirtschaftstheorie sind höhere Renditen aber stets mit höheren Risiken verbunden. Daher ist ein breitgestreutes Investment in Nebenwerte ein guter Kompromiss. Das kann über aktives Management geschehen, oder mittels eines ETFs. Eine etwaige höhere Rendite wird in besten Fall mit einem überschaubaren Risiko verknüpft. Der iShares MSCI EMU Small Cap UCITS ETF EUR (Acc) (WKN: A0X8SE) bildet derzeit 472 europäische Nebenwerte in einem Fonds ab. Unter den Top-Ländern finden sich Deutschland und Frankreich. Rund 30 Prozent an Wert gewann der ETF in 2017, die Kosten liegen bei 0,58 Prozent p. a. In den Fonds sind aktuell knapp 1,1 Mrd. Euro investiert.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Small Cap-ETF: Klein ist immer noch fein

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