ETFs: Grundstoffe sind günstig und erzielen Outperformance
Während Gold die Titelseiten schmückt, bleiben Grundstoffe ein Thema für Profis. Aber auch hier winken attraktive Renditen für Investoren. Der Markt feiert ein fulminantes Comeback.
Im März war die Rohstoff-Community nervlich am Boden. Die Parallelen zur düsteren Zeit während der Finanzkrise waren offensichtlich. Die Kurse von Industriemetallen, wie etwa Kupfer, notierten tief im roten Bereich. Doch schon schnell zeigte sich, dass diese Krise anders sein würde. Am Markt für physische Metalle blieb die Nachfrage stabil. Bald zogen auch die Kurse an den Terminbörsen wieder an – und kletterten teilweise deutlich über das Vor-Krisen-Niveau.
Auch Ulrich Stephan, Kapitalmarktstratege der Deutschen Bank, verweist auf diese positive Entwicklung. „Der Sektor Stahl und Minen hat sich in den vergangenen drei Monaten so gut entwickelt wie kein anderer europäischer Sektor. Zum Gesamtmarkt beträgt die Outperformance rund 20 Prozent. Maßgeblich dazu beigetragen hat der starke Preisanstieg von Industriemetallen aufgrund der anziehenden Nachfrage aus China“, so Stephan.
Bewertungen noch attraktiv
Hinzu komme, dass zuletzt mehr Unternehmen die Dividende erhöht als gesenkt hätten – nach Krise sieht das nicht aus. Dividenden sind für den Grundstoffsektor wichtig. Viele Anleger kalkulieren die Ausschüttungen ein. Auch die Bewertungen sind noch nicht zu ambitioniert. „Trotz der Hausse der letzten Monate ist der Sektor nicht hoch bewertet. Das Bewertungsniveau lag gemessen an KGV, KBV und Dividendenrendite an zwei Dritteln aller Handelstage der letzten zehn Börsenjahre höher als aktuell“, erklärt Stephan.
Statt in einzelne Unternehmen zu investieren, können Anleger mit dem Xtrackers STOXX Europe 600 Basic Resources Swap UCITS ETF (WKN: DBX1SB) gleich den ganzen Index kaufen. Darin stecken 28 Titel, wie Rio Tinto (26,55%), BHP (14,6%), Anglo American (12,06%) oder Glencore (10,6%). Aufgrund der positiven Lage am Markt gibt lediglich der sehr große Anteil von Rio Tinto zu denken. ETF-Anleger sollten daher auch ein Auge auf dieses Unternehmen werfen. Im laufenden Jahr büßte der ETF zwar rund 6 Prozent ein, schaffte allein während der vergangenen drei Monate aber eine Rendite von rund 25 Prozent. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.
Autor Redaktion
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