Erhöhte Chance auf steuerfreie Kursgewinne bei Xetra-Gold
Seit 1. Januar 2024 gilt eine von 600 auf 1.000 Euro erhöhte Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte. Das ist interessant für Gold-Freunde.
Die höhere Freigrenze gilt dank physischer Hinterlegung und eingebautem Lieferanspruch für Gold-ETCs wie Xetra-Gold bzw. Euwax Gold II. Seit dem 1. Januar 2009 ist es für Anleger nahezu unmöglich, mit börsennotierten Wertpapieren wie zum Beispiel, Aktien, Fonds, ETFs, Zertifikaten usw. steuerfreie Kursgewinne zu erzielen. Doch, keine Regel ohne Ausnahme: Bei Xetra-Gold (WKN: A0S9GB) und Euwax Gold II (WKN: EWG2LD), zwei populären Formen von „Papiergold“, gibt es weiterhin zwei Möglichkeiten, steuerfreie Kursgewinne zu realisieren.
Darauf sollten Gold-Investoren achten
Erstens: So dürfen bspw. die realisierten Kursgewinne dieser Papiere – unabhängig von deren Höhe – steuerfrei vereinnahmt werden, falls zwischen Kauf und Verkauf mehr als zwölf Monate liegen. Zweitens: Bei kürzeren Haltezeiträumen müssen sämtliche Gewinne zum persönlichen Steuersatz versteuert werden, falls eine vordefinierte Freigrenze überschritten wird. Liegen die innerhalb eines Jahres erzielten Kursgewinne darunter, dürfen sie steuerfrei vereinnahmt werden. Im vergangenen Jahr lag diese bei 600 Euro und wurde für das neue Jahr auf 1.000 Euro angehoben. Wichtig zu wissen: Die Grenze gilt für die gesamte Palette an privaten Veräußerungsgeschäften. Sie schließt somit Verkäufe von Schmuck, Gemälden, Kryptowährungen, Oldtimer u.v.m. ein und kann daher relativ schnell überschritten werden.
Wer diese Regeln allerdings genau beachtet, kann unter Timingaspekten flexibler agieren und bei unerwartet starken Kurszuwächsen ohne (steuerbedingt) schlechtes Gewissen Gewinne mitnehmen – getreu dem Motto: Die nächste Einstiegschance kommt bestimmt. Wem es gelingt, diesen Steuervorteil regelmäßig zu nutzen, kann mit dieser Strategie innerhalb eines Jahrzehnts beträchtliche Vermögenszuwächse verbuchen. In diesem Zusammenhang bietet sich Geldanlegern zudem an, Jahr für Jahr via Dividendenzahlungen auch den Freibetrag für Kapitaleinkünfte möglichst komplett auszuschöpfen. Dieser wurde übrigens bereits im Jahr 2023 von 801 auf 1.000 Euro (Ledige) bzw. 1.602 auf 2.000 Euro (Verheiratete) erhöht.
Trader bevorzugen Xetra-Gold
Steuerfreie Kursgewinne sind laut den jeweiligen Emittenten unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Gesetzeslage sowohl bei Xetra-Gold als auch bei Euwax-Gold II möglich. Weil die erstgenannte Variante aber liquider gehandelt wird und der Spread zwischen An- und Verkaufskursen relativ niedrig ausfällt, böte sie bei kurzfristigen Engagements attraktivere Renditechancen. Euwax-Gold II bietet sich eher für langfristig orientierte Investoren an, die sich das hinterlegte Gold möglicherweise irgendwann einmal liefern lassen möchten. Bei diesem Papier fällt nämlich keine jährliche Wertpapiergebühr an und in 100-Gramm-Stückelungen könnte man sich sogar die Goldbarren kostenlos ausliefern lassen.
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Ob bei kurzfristigem Anlagehorizont ein Goldinvestment in der gegenwärtigen Marktlage Sinn macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Timingindikatoren wie der Relative-Stärke-Index bewegen sich derzeit eher in der neutralen Zone. Mit aktuell 50 Prozent sind wir von einem Kaufsignal ein gutes Stück entfernt. Dieses entstünde nämlich, wenn die unterhalb von 30 Prozent verlaufende überverkaufte Zone nach oben durchbrochen wird. Unter langfristigen Aspekten kann der Gold-Chart durchaus glänzen, schließlich bewegt sich die altbewährte Krisenwährung derzeit nur knapp unter ihrem Rekordhoch und die langfristige 200-Tage-Linie weist einen intakten Aufwärtstrend auf.
Wechselndes Interesse
„Die europäischen Gold-ETCs verzeichneten im vergangenen Jahr starke Abflüsse. Daher sind wir sehr erfreut, dass EUWAX Gold II das Jahr mit einem leichten Plus beim hinterlegten Goldbestand abschließen konnte. Dies verdeutlicht die Robustheit und Attraktivität von EUWAX Gold II in einem herausfordernden Marktumfeld und unterstreicht seine Relevanz für institutionelle Investoren und Privatanleger“, sagt Dierk Schaffer, Geschäftsführer der Boerse Stuttgart Commodities GmbH, die das ETC emittiert.
Fazit: Mit den beiden oben erwähnten Papiergold-Varianten oder ETFs, die Investments auf Aktien mit hohen Dividendenausschüttungen ermöglichen, kann man steueroptimierte Anlagestrategien relativ kostengünstig realisieren. Da im internationalen Vergleich Bundesbürger unter einer besonders hohen steuerlichen Belastung zu leiden haben, sollte dieser Aspekt zwar nicht die höchste Priorität genießen, aber zumindest gebührend berücksichtigt werden.
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Autor Jörg Bernhard
Jörg Bernhard ist freier Wirtschaftsjournalist und hat sich auf die Themenbereiche Rohstoffe, Edelmetalle, Börse, Hebelprodukte und Anlagezertifikate spezialisiert. Vor seiner Selbstständigkeit war er von 1994 bis 2002 bei einem Münchner Verlag aus dem Bereich Wirtschaftspresse als Redakteur, stellvertretender Redaktionsleiter und Redaktionsleiter angestellt.
Krisen und anstehende Zinssenkungen. Gold steht wieder im Fokus. Michael Geister, Vertriebsleiter der deutschsprachigen Region bei HANetf, gibt Antworten.