6. Januar 2021
Investieren im Niedrigzins-Jahrzehnt. Welche Aktien Chancen bieten.

Ein weiteres Niedrigzins-Jahrzehnt: Diesen speziellen Aktien-ETFs kommt das zugute

Die Futures-Märkte signalisieren ein weiteres Niedrigzins-Jahrzehnt. Das ist gut für Nebenwerte. Welche Aktien-ETFs sich lohnen können. 

Der Start ins neue Jahr ist geglückt – zumindest an der Börse. Zugleich erinnern der schleppende Impfstart in Deutschland und die Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen daran, dass die Krise alles andere als ausgestanden ist. Darauf haben die Experten des Investmenthauses Brandywine Global bereits vor Weihnachten hingewiesen und betont, dass die Zinsen in Europa noch lange niedrig bleiben dürften.

Konkret halten es die Experten nach einem Blick auf die Futures-Märkte für möglich, dass die aktuelle Zinssituation bis Ende des Jahrzehnts anhält. „Nachdem die Euphorie um Impfstoffe gegen das Corona-Virus sowie die damit einhergehende Erholung der Konjunktur verflogen ist, werden die Märkte einen Blick auf die Realität nicht vermeiden können“, so die Anlageexperten.

Risiken bleiben bestehen

Diese Realität dürfte nach Ansicht des Investmenthauses einige altbekannte Probleme erkennen lassen: „Bereits vor der Pandemie hatten viele Industrieländer mit strukturellen Problemen wie etwa einem schwachen Wachstum, einer Verlangsamung der Produktivität, einer niedrigen Inflation sowie den Folgen des Technologiewandels zu kämpfen.

Diese Risiken bleiben auch weiterhin bestehen und dürften dafür sorgen, dass die Zinsen im Euroraum noch lange niedrig bleiben“, so Brandywine Global. Profitieren könnten in einem Niedrigzins-Jahrzehnt vor allem kleinere Titel, die oftmals einen höheren Finanzbedarf haben.

Tipp: Hier erfahren Sie alles über das Investieren in Smart-Beta-ETFs und die einzelnen Faktoren.

Run auf Nebenwerte im Niedrigzins-Jahrzehnt? 

Über Jahre waren Nebenwerte für viele Anleger uninteressant. Doch inmitten der Corona-Krise entdecken Investoren kleinere Unternehmen. „Der US-Nebenwerteindex Russell 2000 hat seit Anfang Novembermehr als 20 Prozent zugelegt.

Grund für die Outperformance ist der durch die verfügbaren Coronavirus-Impfstoffe deutlich verbesserte Konjunkturausblick, von dem kleine und mittlere Unternehmen stärker profitieren sollten als Großkonzerne“, erklärt Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie der Deutschen Bank.

Für Anleger bedeutet der Run auf Nebenwerte neue Anlage-Chancen. Doch das Nebenwerte-Universum ist auch unübersichtlich und weniger Transparent als Large Caps. Umso mehr bietet es sich an, diversifiziert in Nebenwerte zu investieren.

Tipp: Hier finden Sie die günstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Smallcap-ETF mit interessanter Mischung

Der SPDR MSCI Europe Small Cap Value Weighted UCITS ETF (WKN: A12HU7) bündelt europäische Smallcaps. Rund ein Viertel der Unternehmen im Index gehören zur Industrie, gefolgt von Finanzwerten (21,4%), zyklischen Konsumgütern (15,4%) und Immobilien-Aktien (7,4%). 2020 verlor der ETF rund 3,5 Prozent. Zuletzt zeigte er sich aber wieder freundlicher. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.

ETF hat Fahrt aufgenommen

Der Xtrackers Russell 2000 UCITS ETF (WKN: A1XEJT) bündelt mehr als 2.000 Positionen aus dem US-Nebenwerte-Universum. Aktuell sind 1,3 Milliarden Euro investiert. Bekannte Namen im Index sind Plug Power oder Caesars Entertainment. 2020 legte der ETF bereits um 9 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,3 Prozent. Damit eignet sich der ETF auch als taktische Beimischung zu einem Portfolio.