8. September 2022
DAX-ETF: Stochern im Herbst-Nebel oder Chancen für Anleger?

DAX-ETF: Stochern im Herbst-Nebel oder Chancen für Anleger?

Bei der Suche nach Treibern am deutschen Aktienmarkt müssen Investoren derzeit genauer hinschauen. Experten sehen durchaus auch Aufwärtspotenzial für den deutschen Leitindex. Ein ETF lockt mit niedrigen Gebühren. 

Das einjährige Jubiläum des neuen DAX-40 fällt in schwierige Zeiten: Nicht nur die Zinspolitik der Notenbanken drückt auf die Kurse, auch die grassierende Inflation, die drohende Energiekrise und die Aussichten auf eine Rezession sorgen für Unmut am Markt. Die Anleger klammern sich an jeden Strohhalm, um in Kaufstimmung zu kommen, andererseits bringen neu aufkommende Sorgen die Kurse schnell wieder ins Taumeln. „Vor einem Jahr wurde der DAX von 30 auf 40 Unternehmen aufgestockt“, schreibt Postbank-Anlagestratege Ulrich Stephan.

„Der erhoffte Schub für Aktien der Indexneulinge blieb jedoch bislang aus, im Gegenteil: Seit der Aufnahme haben sie im Schnitt 32 Prozent verloren und damit deutlich mehr als die „alte DAX-Riege“, dessen Performance mit durchschnittlichen minus 18 Prozent auch keinen Anleger zufriedenstellen dürfte“. Grund für die Talfahrt des DAX sei freilich nicht die Erweiterung auf 40 Titel, sondern vielmehr das veränderte Zinsumfeld, die Energiekrise sowie der globale Wirtschaftsabschwung, betont Stephan. Diese Faktoren könnten den Leitindex noch eine Weile belasten. 

Günstige Bewertung ein positives Kriterium

Doch wo liegen die möglichen Unterstützungen für den Markt? Aus Sicht von Stephan dürfte die bereits günstige Bewertung als Puffer gegen weitere Verluste wirken. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege derzeit knapp 20 Prozent unterhalb des Durchschnitts der vergangenen zehn Jahre. Auch Dividenden können als Stabilisator dienen. Im DAX liegt die Dividendenrendite durchschnittlich bei 2,5 bis drei Prozent. Mark Peden, Portfoliomanager bei Aegon AM, zufolge sind Ausschüttungen ein wichtiges Zugpferd der Aktieninvestition.

„Verlässliche dividendenzahlende Unternehmen sind Qualitätsunternehmen, die beständige Erträge erwirtschaften und starke Bilanzen haben“, schreibt Peden in einem aktuellen Marktkommentar. Qualität bedeute, dass „die Unternehmen gute, beständige Eigenkapitalrenditen (ROE) erwirtschaften und über solide Bilanzen verfügen, was in der Praxis eine relativ geringe Nettoverschuldung bedeutet“. Unternehmen mit hoher Verschuldung seien hingegen anfälliger für hohe Inflation, Zinserhöhungen und eine Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit.  

Auf den Anlagehorizont kommt es an 

Bei der Suche nach Treibern am Aktienmarkt müssen Investoren derzeit genauer hinschauen. Die Zeiten sind rau und absehbar bleibt die See stürmisch. Doch Experten wie Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sehen durchaus weiteres Aufwärtspotenzial für den deutschen Leitindex. Vor allem Anleger, die langfristig denken, können zu den aktuell tieferen Kursniveaus über einen Einstieg nachdenken. Zu besonders niedrigen Gebühren von 0,09 Prozent im Jahr lässt sich in den Xtrackers DAX UCITS ETF (Acc) (WKN: DBX1DA) investieren.

Erträge wie Dividenden werden bei diesem Produkt reinvestiert (thesauriert). Im laufenden Jahr gab der ETF auf den deutschen Leitindex DAX besonders kräftig um gut 20 Prozent ab. Dessen ungeachtet bleibt die langfristige Rendite mit knapp vier Prozent im Jahr solide.