3. August 2020

Anlageprofi Ulrich Stephan: Warum der Dax trotz Wirtschaftseinbruch positiv überraschen kann

Der Dax ist der Liebling vieler Anleger. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank ist zuversichtlich, dass es für den deutschen Leitindex nach oben gehen könnte.

Ein zu geringer Diversifikationsgrad, ein Home-Bias und die „falschen“ Branchen. In den vergangenen Monaten wurden viele Argumente gegen ein Investment in den deutschen Leitindex Dax laut. Doch die Anleger greifen noch immer gerne beim Dax zu – vor allem die aus Deutschland. Das könnte auch daran liegen, dass der Dax besser ist als sein Ruf. Vergleicht man den Index mit dem Dow Jones oder dem Nikkei auf Sicht von einem Jahr, so liegt der Dax vorne. Auch mit Blick auf die laufende Woche sprechen einige Argumente für das deutsche Börsenbarometer. „Fast die Hälfte der dreißig Dax-Konzerne legt diese Woche Quartalsberichte vor. Die Erwartungen sind angesichts des Rekordeinbruchs der deutschen Wirtschaft und von 46 Ad-hoc-Mitteilungen der Dax-Unternehmen im zweiten Quartal niedrig. Ich erwarte jedoch, dass die Marktreaktion weniger von den Quartalsergebnissen als von den Geschäftsausblicken der Unternehmen abhängig sein wird“, erklärt Deutsche-Bank-Chefanlagestratege Ulrich Stephan.

Dax: Ein Index für Taktiker?

Der Marktkenner ist angesichts der Ausblicke der Unternehmen zuversichtlich, dass es für den Dax wieder nach oben gehen könnte. „Bestätigen die Unternehmen nun, dass sich die Geschäftslage wie vom Markt antizipiert in den letzten Wochen verbessert hat, könnte sich der Dax wieder in Richtung der 13.000-Punkte-Marke aufmachen“, fasst Stephan zusammen. Neben den Quartalszahlen können Anleger auch aus taktischen Gründen auf den Dax setzen. Gerade deutsche Investoren bekommen die aktuelle Entwicklung des Leitindex notfalls auch aus dem Urlaub schnell mit, um bei Marktschwäche kurzfristige Chancen zu suchen, könnte sich der Dax mit seinem hohen Anteil zyklischer Branchen besonders anbieten.

Dax-ETF besticht mit schmalen Kosten

Konkret können sich Anleger den Xtrackers DAX UCITS ETF (WKN: DBX1DA) näher ansehen. Der ETF bündelt alle Dax-Unternehmen. 2020 ging es bislang um knapp sieben Prozent nach unten. Mit dabei sind die Branchen Grundmaterialien (16,9%), Finanzen (15,71%) und Technologie (13,7%). Aktuell sind rund 3,5 Milliarden Euro investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei schmalen 0,09 Prozent – auch dies kann für ein taktisches Investment in den Dax sprechen.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.