5. September 2023
Cannabis-Legalisierung: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Investment?

Cannabis-Legalisierung: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Investment?

Lange wurde diskutiert, jetzt ist es offiziell: Cannabis wird in Deutschland legalisiert – zumindest teilweise. Welche Bedingungen Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat und ob sich ein Cannabis-ETF jetzt lohnt, liest du im Artikel.

Maximal 25 Gramm – so hoch soll die Grenze der Straffreiheit für den Besitz von Cannabis künftig sein. Erhältlich sein wird die Droge in sogenannten „Cannabis-Clubs“, die für den Verkauf eine Reihe von Auflagen erfüllen müssen.

Strenge Auflagen für Cannabis-Clubs

Die Clubs, die auch „Anbauvereinigungen“ genannt werden, sollen wie Genossenschaften organisiert werden, müssen eine Genehmigung vorweisen und dürfen nicht mehr als 500 Mitglieder haben. Wer Mitglied in einem solchen Club ist, kann täglich eine Höchstmenge von 25 Gramm oder 50 Gramm pro Monat beziehen. Andere Regelungen gelten für junge Erwachsene zwischen 18 und 21 – sie dürfen monatlich höchstens 30 Gramm mit einem maximalen THC-Gehalt von zehn Prozent erwerben.

Cannabis-Clubs erhalten die Erlaubnis, nicht-gewerblich und gemeinschaftlich anzubauen. Finanziert werden soll dies über Mitgliedsbeiträge. Die Gewächshäuser müssen einbruchsicher sein und über einen Sichtschutz verfügen.

Die Clubs dürfen keine Werbung und kein Sponsoring ausüben. Zu den Auflagen gehört außerdem ein Konsumverbot im Umkreis von 200 Metern. Diese Regelung gilt auch für Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätze und öffentlich zugängliche Sportstätten.

Jeder Club soll ferner ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept erstellen, ebenfalls müssen sie einen Sucht- und Präventionsbeauftragten benennen. Dieser muss sich in regelmäßigen Abständen schulen lassen.

Auch der Eigenanbau wird teilweise legal – bis zu drei Pflanzen sollen Konsumenten besitzen dürfen. Außerdem wird Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz gestrichen.

Jetzt investieren?

Ab wann man in Deutschland legal kiffen darf, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Zunächst muss der Bundestag nach der Sommerpause das Gesetz offiziell beschließen und der Bundesrat zustimmen. Karl Lauterbach geht davon aus, dass das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten wird. Zusätzlich ist ein weiteres Gesetz in Planung, welches den Verkauf von Cannabis in Geschäften regeln soll.

Tipp: Schau dir gleich unseren Seite zu Cannabis an. Danach solltest du auch einen Blick auf die allgemeine Themen-ETF-Seite werfen.

Was bedeutet das für Anlegerinnen und Anleger, die gern in Cannabis investieren möchten? Bislang ist der große Erfolg von Cannabis-Aktien und -ETFs in Deutschland ausgeblieben. Zu unsicher war die Situation. Das könnte sich nun ändern.

Eine Legalisierung könnte bei entsprechenden Unternehmen zu Umsatzwachstum führen und sich somit auch positiv auf die Aktienkurse auswirken. Jedoch besteht im Zuge der Legalisierung auch die Gefahr eines stärkeren Wettbewerbs, in dem sowohl bereits etablierte als auch neue Unternehmen um ihre Stellung kämpfen, was zu einem Preisverfall und fallenden Kursen führen könnte.

Interessierte sollten auf ETFs setzen

Wer investieren möchte, sollte daher auf einen ETF setzen – und den Anteil im Portfolio zumindest vorerst nicht zu hoch ansetzen. Eine Möglichkeit bietet der Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF (WKN: A2PX6U). Mit dem ETF partizipieren Anlegerinnen und Anleger am Wachstumspotenzial von Unternehmen, die an der Entwicklung neuartiger Medikamente mit Wirkstoffen der Cannabispflanze arbeiten. Er repliziert den Foxberry Medical Cannabis & Life Sciences Index mit Unternehmen, die im Bereich wegweisender Cannabinoid-basierter Arzneimittel und Wellnessprodukte – vorwiegend in Asien-Pazifik, Europa, Nordamerika, Südamerika und Naher Osten – exponiert sind.

Interessierte Anleger brauchen jedoch Vertrauen in die Entwicklung des Themas – und einen langen Atem. Im laufenden Jahr steht der Wert des ETFs bei einem Minus von 17,94 Prozent.