Cannabis-ETF: Wie nachhaltig ist der aktuelle Rendite-Rausch?
Der Rendite-Rausch mit Cannabis-ETFs hat richtig Fahrt aufgenommen. Das hat gute Gründe. Cannabis ist mehr als eine Droge. Überwiegen aktuell die Chancen oder die Risiken?
Während Cannabis-Produkte in vielen Ohren noch immer nach Rausch und Illegalität klingen, gibt es doch längst Regionen, in denen Cannabis legal ist. Auch die Pharmabranche macht sich Cannabinoide zu Nutze, um beispielsweise gegen Entzündungen vorzugehen. Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland bei bestimmten Krankheitsbildern die Möglichkeit, Cannabis auf Rezept zu bekommen.
In Kanada ist der Markt dagegen schon deutlich weiter. Die Legalisierung dort trat eine wahre Gründungs-Lawine los. Nach einer Durststrecke ziehen Cannabis-Aktien aktuell wieder an. „Mit dem Wahlerfolg der Demokraten in den USA haben Cannabis-Aktien nun jedoch neues Momentum erhalten. Denn Spitzenpolitiker der Partei wie Chuck Schumer haben sich in der Vergangenheit immer wieder für eine Lockerung der Drogenpolitik ausgesprochen. Entsprechende Gesetzentwürfe könnten schon bald in den Kongress eingebracht werden“, erklärt Deutsche-Bank-Anlagestratege Ulrich Stephan.
Cannabis als ESG-Risiko?
Der Experte ergänzt, dass auch die Pharmaindustrie ein Auge auf Cannabis geworfen hat: „Zudem scheint auch das Interesse der Arzneimittelindustrie an Cannabis zuzunehmen: Zuletzt wurde bekannt, dass ein irischer Schlafmittelspezialist für sieben Milliarden US-Dollar einen Produzenten medizinischer Cannabis-Erzeugnisse übernimmt. Ein Bloomberg-Index, der US-Cannabis-Aktien abbildet, hat seit Anfang September über 100 Prozent zugelegt und den US-Leitindex S&P 500 damit um das Sechsfache outperformt“, erklärt Stephan.
Der Marktkenner sieht die Werte trotzdem kritisch und warnt vor einem Ausverkauf wie vor einigen Jahren. „Zudem ist unklar, ob Cannabis-Titel ähnlich wie Tabakunternehmen aus vielen ESG-Fonds ausgeschlossen werden“, so Stephan.
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Cannabis-ETF mit fast 50 Prozent in 2021
Wer seinem Depot dennoch eine kleine Dosis Cannabis verabreichen möchte, macht das idealerweise in Form eines breit gestreuten Investments. Der Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF (WKN: A2PX6U) hat ausdrücklich auch Titel rund um die medizinische Nutzung von Hanf im Portfolio und erscheint damit als weniger riskant. Der ETF legte 2021 bereits eine satte Rendite von knapp 50 Prozent aufs Parkett. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent pro Jahr.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
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