27. März 2021
Eine Zusatzrente von 1.000 Euro ist problemlos möglich mit ETFs.

Wie Sie eine monatliche Zusatzrente von 1.000 Euro mit ETFs aufbauen

Eine Zusatzrente von 1.000 Euro – kann man diese auch mit ETFs erreichen? Ja, das ist möglich. Hier erfahren Sie die wichtigsten Grundlagen.

Arbeitnehmer in Deutschland müssen selbst für ihre Rente vorsorgen. Das sollte inzwischen allen klar sein. Das Rentenniveau befindet sich seit Jahren auf Talfahrt. Diese Entwicklung wird sich Prognosen zufolge fortsetzen. Den wenigsten ist bewusst, wie viel sie vorsorgen müssen, um im Alter nicht deutlich schlechter gestellt zu sein als im aktiven Arbeitsleben.

Eine Lösung ist es, einfach länger zu arbeiten. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten jedoch gerne ihren Ruhestand frühzeitig genießen wollen, ist es besser, bereits in jungen Jahren die private Altersvorsorge in Angriff zu nehmen. Damit verschaff en Sie sich Flexibilität und Entscheidungsfreiheit im Alter.

ETFs sind in den vergangenen Jahren zur beliebten Lösung für Privatanleger geworden. Aber kann man allein mit ETFs seine Rentenlücke schließen?

In drei Phasen Zusatzrente aufbauen

Der Aufbau einer Zusatzrente kann grundsätzlich in drei Phasen aufgeteilt werden. In der Ansparphase bauen Sie auf der Basis eines ETF-Sparplans das Vermögen auf, auf deren Basis Ihre Rentenlücke geschlossen wird. Die Rendite setzt sich einerseits aus Kursgewinnen der ETFs und andererseits aus Zins *- und Dividendenzahlungen zusammen. Nach der Ansparphase folgt oft eine optionale Wartezeit. Gemeint ist ein Zeitraum, in dem keine Einzahlungen mehr erfolgen, aber auch noch keine Entnahmen aus dem Vermögen stattfinden.

Die dritte Phase ist die sogenannte Entnahmephase. In diesem Zeitraum entnehmen Sie monatlich Gelder aus dem Vermögen, das in Ihren ETFs angelegt ist. Die monatlichen Entnahmen sichern Ihnen Ihre Zusatzrente. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie dies umsetzen. Einerseits als sogenannte „ewige Rente“. Das bedeutet: Sie entnehmen nur die Zinsen und Erträge und verbrauchen das angesammelte Kapital nicht. Sie können aber auch das Kapital „verzehren“. Daher nennt sich diese Variante „Rente mit Kapitalverzehr“. Das hat logischerweise zur Folge, dass die Rentendauer auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt ist. Das Ganze schauen wir uns jetzt anhand eines realen Beispiels an.

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Fallstudie: 80 Jahre Lebenserwartung, 19 Jahre Rentenzeit

Aktuell können Arbeitnehmer damit rechnen, dass vom ursprünglichen Nettoeinkommen im Alter nur noch rund 45 Prozent zur Verfügung stehen. Haben Sie bis dato ein Nettoeinkommen von 3.000 Euro erzielt, bleiben Ihnen im Rentenalter noch circa 1.350 Euro. Bei einer durchschnittlichen Rentenzeit von 19 Jahren müssen Sie also dafür sorgen, dass Sie in dieser Zeit mit Ihrer privaten Altersvorsorge die sogenannte Versorgungslücke schließen.

Liegen Ihre Lebenshaltungskosten (Miete, Essen, Versicherungen etc.) bei 2.350 Euro, so müssen Sie die zusätzlichen 1.000 Euro aus der privaten Vorsorge beziehen, um Ihren Lebensstandard halten zu können. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie 80 Prozent Ihres Nettoeinkommens anpeilen. Dieser Betrag sollte Ihnen später zur Verfügung stehen. Einerseits aus der gesetzlichen Rente, andererseits aus Ihrer privaten Rente.

Wichtig: Wir lassen der Einfachheit halber die Inflation in diesem Beispiel außen vor. Es geht hier darum, das Prinzip des Vermögensaufbaus bzw. eines Entnahmeplans zu erläutern. Wie Sie Ihre Rentenlücke mit ETFs schließen, erfahren Sie in den folgenden Ausführungen.

1.000 Euro Zusatzrente mit ETFs – so gelingt es!

Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet: Welche Summe benötige ich, um mir pro Monat 19 Jahre lang 1.000 Euro auszahlen zu können? Je nachdem, ob Sie sich für die Variante „Rente mit Kapitalverzehr“ oder „ewige Rente“ entscheiden, kommen hier zwei unterschiedliche Summen ins Spiel. Der einfache Grund: Bei der Rente mit Kapitalverzehr benötigen Sie eine geringere Summe, da Sie das Kapital während der 19 Jahre Laufzeit aufbrauchen. Bei der ewigen Rente wird das Kapital nicht aufgebraucht. Sie leben von den Erträgen. Sie erhalten die 1.000 Euro also ausschließlich aus Zinsen, Dividenden oder Kursgewinnen. Das erfordert logischerweise eine deutlich höhere Kapitalbasis.

Insofern brauchen Sie eine höhere Summe. Es kommt aber noch ein zweiter Faktor hinzu: die Verzinsung während der Entnahmephase. Auch dies ist einfach zu erklären. Da Sie bei der ewigen Rente 12.000 Euro pro Jahr benötigen (also 1.000 Euro monatlich), müssen Sie zunächst festlegen, von welchem Zinssatz Sie ausgehen können in der Entnahmephase, um den monatlichen Betrag zu erreichen, den Sie sich auszahlen lassen. Hier macht es Sinn, mit einer relativ niedrigen Verzinsung zu rechnen. Der Grund: Sie sollten Ihr Geld in der Entnahmephase konservativ anlegen. Alles in Aktien zu stecken, ist hier nicht ratsam.

Wir gehen während der Entnahmephase von einem Zinssatz von zwei Prozent pro Jahr aus. Warum? Ganz einfach! Diesen Zinssatz kann man mit risikoarmen Anlagen in der Regel gut darstellen. Zu risikoarmen Anlagen zählen unter anderem Anleihen. Einen geringen Aktienanteil könnte man ebenfalls beimischen, zum Beispiel über konservative und langfristig bewährte Dividendenaktien, sogenannte Dividendenaristokraten. Hierfür gibt es spezielle ETFs.

So viel Geld benötigen Sie für eine Zusatzrente von 1.000 Euro pro Monat Wenn Sie von zwei Prozent Verzinsung in der Entnahmephase ausgehen, benötigen Sie für die ewige Rente ein Kapital von 605.000 Euro. Hier haben wir einen kleinen Sicherheitspuffer eingerechnet. Bei der Rente mit Kapitalverzehr benötigen Sie lediglich 194.850,09 Euro. Das bedeutet, dass Sie nach 19 Jahren kein Geld mehr zur Verfügung haben.

Natürlich kann es sein, dass Sie länger als 19 Jahre in Rente sind. In diesem Fall sollten Sie sich einen Puffer ansparen, den Sie im Zweifel einfach an Ihre Kinder weitervererben können.

Tipp: Sie möchten vorsorgen? Hier gelangen Sie zum neuen Vorsorgerechner von extraETF.com.

Lieber „ewige Rente“ oder „Rente mit Kapitalverzehr“?

Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten und abhängig von Ihrer persönlichen Lebens- und Vermögenssituation.

Um Sie in Ihren Überlegungen zu unterstützen, hier ein paar Anmerkungen unsererseits. Wir wägen die grundsätzlichen Vor- und Nachteile beider Varianten ab. Der Vorteil an der Variante ohne Kapitalverzehr: Sie müssen eine niedrigere Summe ansparen. Das wiederum bedeutet, dass Sie weniger Geld in der Ansparphase aufwenden müssen, um die Summe zu erreichen. Ihnen bleibt mehr Geld zum Leben. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass Ihnen das Geld später ausgeht. Ein langes Leben könnte hier also – so blöd es klingt – zu einem Risiko werden. Dies bezeichnet man als Langlebigkeitsrisiko.

Der Vorteil an der Variante ohne Kapitalverzehr: Sie erhalten eine ewige Rente – unabhängig von der Rentendauer. Ihre Familie erbt diese Rente nach Ihrem Tod. Sie ermöglichen Ihren Nachkommen somit viel Freiheit. Zudem fällt dadurch die Unsicherheit weg, dass man zu wenig Vermögen anhäuft und einem im hohen Alter das Geld ausgeht. Der prinzipielle Nachteil: Es müssen vergleichsweise hohe Sparbeträge während der Ansparphase aufgewendet werden. Es lohnt sich also, bereits frühzeitig mit dem Sparen anzufangen.

Fazit

Eine Zusatzrente von 1.000 Euro pro Monat ist mit ETFs in jedem Fall möglich. Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, wie viel Geld Sie im Alter zusätzlich zum Leben brauchen. Richten Sie sich in jedem Fall einen ETF-Sparplan ein – dieser automatisiert Ihren Vermögensaufbau. Auf extraETF.com erhalten Sie dazu viele wichtige Informationen und nützliche Hilfestellungen. Unser Vorsorgerechner hilft Ihnen bei der Planung Ihrer Zusatzrente

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