Vier ETFs für ein Portfolio – funktioniert das wirklich?
Die Idee vom Permanent Portfolio ist einfach: Jeweils ein Viertel des Kapitals wird verteilt auf Aktien, Anleihen mit langer Laufzeit, Gold und Liquidität.
Ziel dieser Strategie ist in erster Linie, dass das Kapital erhalten bleibt, und zwar in jeder Marktphase des Konjunkturzyklus. Dabei wird das Konzept getragen von der Erkenntnis, dass
Niemand die Zukunft vorhersehen kann bzw. den Markt timen kann
Kein System in der Zukunft genauso gut funktioniert wie in der Vergangenheit
Verluste nicht schnell aufgeholt können und
Man als Anleger nichts machen sollte, was man nicht versteht.
Das Konzept geht auf Harry Browne zurück, der mit dem Buch „Fail-Safe Investing“ im Jahr 1999 einen Bestseller schrieb. Er nannte es das Portfolio der Ewigkeit, weil es nicht geändert werden müsse, wenn es einmal aufgesetzt wurde.
Zusammenspiel im Portfolio
Das Zauberwort für Browne ist die Korrelation, also die Schwankung der einen Assetklasse zur anderen. Wenn die Aktienmärkte schwächeln, wie zum Beispiel 2002, als der US-Aktienmarkt einen Verlust von 22,2 Prozent verbuchte, stieg der Goldpreis um 25,6 Prozent an und sorgte dafür, dass das Permanent Portfolio mit fünf Prozent abschließen konnte.
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Auch zeigte sich das Portfolio deutlich besser in Erholungsphasen. Während der S&P 500 nach der Finanzkrise fast 3,5 Jahre brauchte, bis er wieder auf dem Vorkrisenniveau stand, dauerte dies beim Permanent Portfolio nur knapp elf Monate. Nur 2022 ging das Konzept nicht richtig auf, denn dort lag der Verlust bei über 11 Prozent, während in den 20 Jahren zuvor der maximale Jahresverlust noch bei 5,5 Prozent gelegen hat.
Man sollte einen möglichst breit diversifizierten Aktienindex für die Strategie des Permanent Portfolios wählen, zum Beispiel den MSCI-World, Russel 2000 ETF oder einen Euro Stoxx 600 ETF, wenn man die Währungsrisiken auf Europa begrenzen möchte. Für den Cash-Anteil wählt die Originalstrategie kurze US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren, aber es gehen auch Euro-Staatspapiere mit kurzen Laufzeiten oder einfach Tagesgeldkonten.
Wenn ein Anleger Resilienz in der Geldanlage wichtiger ist als langfristig maximale Rendite, dem bietet das Permanent Portfolio von Harry Browne eine einfache und kostengünstige Möglichkeit das Kapital selbst durch die schwierigen Zeiten zu manövrieren. Einmal im Jahr passet man die Gewichtung wieder auf jeweils 25 Prozent an, so dass das Portfolio für alle möglichen Konjunkturzyklen vorbereitet ist und das Zusammenspiel von Volatilität und Korrelation optimal genutzt werden kann.
Ein Beispiel für eine US-Dollar dominierte Strategie sieht wie folgt aus:
ETF-Name
TER
iShares Core S & P 500
0,07%
iShares USD Treasury Bond 0-1yr
0,07%
iShares € Govt Bond 15-30 yr
0,15%
Xetra-Gold
-
Quelle: extraETF.com
In diesem Fall hätte der Investor im Zeitraum von einem Jahr ein Minus von minus 2,07 Prozent erzielt.
Über den Autor: Marc Gabriel
Marc Gabriel, CIIA, CESGA und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
Autor Redaktion
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