Positives Wirtschaftswachstum: Dieses Land sehen Experten in den nächsten Jahren vorne
Die Experten von Amundi sehen ihren Ausblick in Bezug auf das Wirtschaftswachstum in den nächsten zehn Jahren noch positiver. Ein Land ist besonders interessant.
Das globale Wirtschaftswachstum dürfte auch in den kommenden Jahren solide bleiben. Verglichen mit der langfristigen Prognose der Experten von Amundi im Jahr 2023 könnte das Wachstum in den kommenden zehn Jahren höher und die Inflation niedriger ausfallen als bisher angenommen. Einen Grund dafür sehe man in Produktivitätsgewinnen durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Allerdings: Verzögerungen in der Klimapolitik könnten die Risiken und damit die volkswirtschaftlichen Kosten bis 2050 erhöhen.
Bei Aktien werden sich laut Amundi die geografischen Schwerpunkte neu ordnen, wobei die Attraktivität der globalen Märkte und der Schwellenländer wieder zunimmt. Indien dürfte das höchste Renditepotenzial bieten, während Europa bei den entwickelten Märkten an Attraktivität gewinnt.
Wirtschaftswachstum: Indien ist besonders aussichtsreich für Anleger
„Im nächsten Jahrzehnt dürfte sich die relative Attraktivität der verschiedenen Anlageklassen ändern. Anleihen werden der Anker sein. Ihre neue Attraktivität erstreckt sich auch auf die Schwellenländer. Schwellenländeraktien sollten bevorzugt werden, insbesondere Indien. Auch europäische Aktien dürften wieder an Attraktivität gewinnen“, sagt Vincent Mortier, Group CIO von Amundi.
Du musst die Marketing-Cookies akzeptieren um dieses Video ansehen zu können.Jetzt akzeptieren
Klimawandel als Faktor für unterschiedliches Wirtschaftswachstum
„Der Klimawandel, die Energiewende und die Geopolitik werden sich auf das Wachstum der Länder unterschiedlich auswirken. Es könnte neue Gewinner geben. Die Zentralbanken müssen ein Gleichgewicht schaffen, das Preisstabilität und bezahlbare Kosten für den Schuldendienst zur Finanzierung des Übergangs gewährleistet“, meint Monica Defend, Leiterin des Amundi Investment Institute.
Das von den Amundi-Verantwortlichen überarbeitete, zentrales Szenario für 2024 bezieht Entwicklungen aufgrund des Klimawandels, geopolitische Spannungen und die möglichen Auswirkungen von KI auf die Weltwirtschaft ein. Das zentrale Szenario berücksichtigt außerdem die höhere Wahrscheinlichkeit von Verzögerungen in der Klimapolitik und die schrumpfenden Aussichten auf das Erreichen des 1,5 bis 2 Grad-Ziels bis 2050.
Diese Anpassungen haben wichtige makroökonomische Auswirkungen für das nächste Jahrzehnt, mit insgesamt etwas geringeren Übergangsrisiken und höheren physischen Risiken, da die Kosten über einen längeren Zeitraum verteilt werden. Die Annahmen der Amundi-Experten lauten:
Die Zentralbanken werden ihre geldpolitischen Ziele, die hohe Verschuldung und die Notwendigkeit relativ niedriger langfristiger Zinsen zur Finanzierung des Übergangs miteinander in Einklang bringen müssen.
Inflation – Die kurzfristigen Inflationsprognosen von Amundi liegen nach wie vor über den Zielvorgaben der Zentralbanken, wurden aber im Vergleich zum letzten Jahr gesenkt, da sich die Kosten der Energiewende über einen längeren Zeitraum verteilen. Mittel- bis langfristig werden der Produktivitätsanstieg, der durch KI ausgelöst wird, und allgemeine Kostensenkungen die Inflation in die Nähe der der Zentralbankenziele drücken.
Wachstum – Umgekehrt werden die 10-Jahres-Wachstumsraten in den entwickelten Märkten (DM) nach oben korrigiert, da sich die Klimapolitik verzögert und die verstärkte Nutzung von KI positive Auswirkungen hat. Die Experten gehen davon aus, dass dies Schritt für Schritt erfolgen wird, da die sozialen Kosten und die Energiekosten der KI bewertet werden müssen. Bis 2050 dürften höhere physische Risiken durch extreme Wetterereignisse und die nachlassenden Auswirkungen der KI das Wachstum verringern.
Das jährliche Wachstum der Schwellenländer wird bis 2033 im Durchschnitt 2,3 Prozentpunkte höher sein als das der Industrieländer. Dieser Wachstumsvorteil wird sich in den beiden darauffolgenden Jahrzehnten wieder verringern, da der Weg zum Netto-Nullwachstum viele Schwellenländer vor große Herausforderungen stellt. Wir sehen jedoch auch, dass einige Schwellenländer wie Chile und Indonesien von der Umstellung profitieren werden, also insbesondere diejenigen Länder, die große Vorkommen an seltenen Erden haben.
Eine CO2-Steuer hätte erhebliche Auswirkungen auf das Wachstum und die Inflation und würde vor allem Haushalte in Schwellenländern und Haushalte mit niedrigem Einkommen treffen. Ein fairer Übergang sollte das Kernargument für eine CO2-Besteuerung sein.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Indien erlebt einen digitalen Wandel. Dank einer in die Zukunft blickenden Regierung, die in die Digitalisierung der Infrastruktur des Landes investiert.