Indien als überzeugende Alternative für die globale Diversifikation
Hohes US-Gewicht in den Welt-Indizes und ein China, das seit Corona Wachstumsprobleme hat. Wie wäre es mit Indien?
„Der US-Aktienmarkt verfügt inzwischen über ein Gewicht im MSCI World von rund 72 Prozent. Eine Übergewichtung des US-Marktes bedeutet demzufolge ein noch größeres US Klumpenrisiko im Portfolio“, sagt Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland. Der MSCI World ist zwar ein echter Klassiker, bezieht sich aber lediglich auf Industriestaaten. Doch selbst Indizes, die sich sowohl über Industrie- als auch auf Schwellenländer erstrecken, kommen auf einen US-Anteil von weit mehr als 60 Prozent. In der Extra-Magazin-Ausgabe 1 (Dezember 2024 / Januar 2025) zeigen wir dir deshalb, ein Weltportfolio, dass sich an der realen Wirtschaftskraft der Regionen orientiert. Ergebnis: Der US-Anteil sinkt, das Gewicht der Schwellenländer, wie Indien steigt. Gerade Indien ist einen Blick wert.
Indien rückt in den Fokus
Die Wahl Donald Trumps zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten sorgt für Unsicherheit − auch an den globalen Aktienmärkten. Die angekündigte Mischung aus restriktiven Maßnahmen wie Zöllen und Migrationsbeschränkungen einerseits und Steuersenkungen andererseits könnte zu mehr Volatilität führen. Gleichzeitig sind zwei andere wichtige Wirtschaftsblöcke − Europa und China − mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. In diesem Spannungsfeld rückt Indien als dynamisch wachsender Subkontinent in den Fokus.
Qualitätswachstumsunternehmen finden sich weltweit, zunehmend auch abseits des Duopols der USA und Europas. Lange Zeit wurde China von Investoren als einer der attraktivsten Schwellenländermärkte geschätzt und diente vielen als ideale Beimischung im Portfolio. Seit der Coronapandemie kämpft das Land jedoch mit schwachem Wirtschaftswachstum. Hinzu kommt die Verschärfung des Konfliktes mit den USA. Dagegen hat sich Indien in den vergangenen Jahren zu einer überzeugenden Alternative entwickelt.
Demografie und starke Binnenwirtschaft
Indien gehört nach Ansicht vieler Experten heute zu den vielversprechendsten Aktienmärkten außerhalb der westlichen Anlagehemisphäre. Unter Premierminister Narendra Modi erlebt Indien nach Ansicht der Experten von Comgest eine wirtschaftliche Blütephase, die sich in einer starken Binnenwirtschaft niederschlägt. Neben vielen Reformen Modis sorgen vor allem demographische Faktoren für Wachstum, allen voran eine junge, technikbegeisterte Bevölkerung und eine wachsende Mittelschicht. Seit 2014 treibe die indische Regierung zudem mit ihrer „Make in India“-Initiative den Ausbau des einheimischen produzierenden Gewerbes voran. Das erinnert fast ein wenig an den Spruch „Make America great again“.
Ein Indien-ETF
Wenn du breit auf Schwellenländer setzen möchtest, ist Indien mittlerweile stark vertreten und erreicht fast schon ein ähnliches Gewicht wie China. So ist etwa im iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) (WKN: A111X9) China mit knapp 24 Prozent nur noch knapp vor dem indischen Konkurrenten, der mit mehr als 21 Prozent das zweitgrößte Gewicht einnimmt.
Möchtest du jedoch einen gezielten Schwerpunkt auf Indien richten, so gibt es auch dafür spezielle ETFs. Einer davon ist beispielsweise der Franklin FTSE India UCITS ETF (WKN: A2PB5W).
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Indien erlebt einen digitalen Wandel. Dank einer in die Zukunft blickenden Regierung, die in die Digitalisierung der Infrastruktur des Landes investiert.