14. November 2011

Physisch hinterlegte ETPs halten weltweit 2.300 Tonnen Gold

Nach Nachrichten über mögliche Lösungen für die Eurokrise und der Publikation guter Quartalszahlen von US-Unternehmen hat im Oktober die Risikoaffinität der Investoren und damit ihre Nachfrage nach höher rentierlichen Anlageklassen zugenommen. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen „ETF Landscape Reports“ des BlackRock Investment Institute (BII), der die globalen Veränderungen im Bestand von Exchange Traded Products (ETPs) analysiert. Das Vermögen, das Ende Oktober in ETPs verwaltet wurde, betrug 1,578 Billionen US-Dollar. Die absolute Anzahl an ETPs stieg leicht von 4.102 per Ende September auf nunmehr 4.152.

Im Oktober 2011 flossen den ETPs 21,3 Mrd. USD zu. Besonders stark zugenommen hat das Interesse an US-amerikanischen Aktien. Zu den beliebtesten ETPs überhaupt im Jahre 2011 gehörten DAX-Produkte. Nach zwei Monaten kräftiger Abflüsse im Bereich Emerging Markets nahm insbesondere aber auch das Interesse der Anleger an Schwellenländer-ETFs im Oktober wieder zu. So flossen dieser Kategorie 4,1 Mrd. USD zu. Einen starken Anstieg verzeichneten zudem Hochzinsanleihen mit einem Zufluss von 2,4 Mrd. USD, während sich die Anleger gleichzeitig aus Staatsanleihen der vermeintlich sicheren Häfen verabschiedeten.

Rohstoff-ETFs wurden im Oktober zunehmend unattraktiver für die Anleger. Einzig Gold-ETFs verbuchten neue Geldzuflüsse, und das im fünften Monat in Folge. Allein im Oktober flossen dieser Kategorie 2 Mrd. USD zu, im gesamten Jahr waren es 7,3 Mrd. USD. Mit Investitionen in diese Edelmetall-ETFs wollen sich die Anleger angesichts der Verschuldungskrise in den sicheren Hafen flüchten und sich vor einer drohenden Inflation schützen. ETPs mit physischer Hinterlegung von Gold halten laut der BlackRock-Statistik nun weltweit ungefähr 2.300 Tonnen. Damit stehen die Gesamtvorräte von ETPs auf Platz 5 hinter den Goldvorräten von den USA, Deutschland, Italien und Frankreich.

Die Kritik der Regulierungsbehörden an swap-basierten ETFs hinterlässt in Europa mehr und mehr ihre Spuren beim Anlegerverhalten. So mussten swap-basierte ETPs in den vergangenen drei Monaten Abflüsse in Höhe von 7,3 Mrd. USD verkraften, während im gleichen Zeitraum vollständig replizierenden ETFs 6,0 Mrd. USD zuflossen.