Cybersicherheit verheißt hohe Wachstumschancen – auch über 2024 hinaus
Cybersicherheit ist weiterhin ein großes Wachstumsfeld. Wieder niedrigere Zinsen und der KI-Trend unterstützen die Sparte außerdem.
Angesichts der Raffinesse und der hohen Frequenz von Cyberattacken, die mittlerweile zum Alltag von Bürgern, Unternehmen und ganzen Staaten gehören, werden Produkte und Dienstleistungen der Cybersicherheit unverzichtbar. Die enorm ansteigenden Umsätze des Sektors waren zuletzt auch dem Mega-Trend KI geschuldet, mit der Bedrohungen noch schneller erkannt und ausgeschaltet werden können. Warum die Allokation von Cybersecurity-Aktien auch langfristig äußerst aussichtsreich bleibt, erläutert Rahul Bhushan, Mitgründer und CIO des thematischen ETF-Emittenten Rize ETF (im September 2023 von ARK Invest übernommen).
Cybersicherheit ist gefragt
Oftmals sind es die “Hard Facts”, die am Ende überzeugen. So hat die Gewinnsaison für das dritte Quartal 2023 dem Sektor Cybersicherheit und Datenschutz ein starkes Zeugnis ausgestellt, nämlich wiederum enorm starke Umsätze und Gewinne, die noch über den Schätzungen der Analysten lagen. 80 Prozent der Unternehmen im gleichnamigen Rize-Index verzeichnen ein vierteljährliches Umsatzwachstum und 84 Prozent ein Gewinnwachstum. Viele davon liegen im zweistelligen Bereich.
Rahul Bhushan zufolge sei es vor allem die „thematische Reinheit“, also der Prozentsatz der Einnahmen eines Unternehmens, der speziell aus Cybersecurity-Produkten und -Dienstleistungen stamme und – vorbehaltlich von Liquiditätsschwellen – Maßstab für die Zuweisung von Gewichten an Unternehmen im gleichnamigen ETF seines Unternehmens sei. „Der durchschnittliche Anteil des durch Sichersicherheit erwirtschafteten Umsatzes der Unternehmen in unserem Index beträgt 97 Prozent. Gleichzeitig wird auf diese Weise ein Engagement in große Technologiekonzerne, die nur begrenzt im Bereich Cybersecurity tätig sind, und in den breiten Indices wie dem Nasdaq-100 gelistet sind, vermieden“, sagt Bhushan. Portfolioüberschneidungen könnten so vermieden werden.
Bevorstehender Konjunkturzyklus begünstigt Cybersecurity-Forschung, -Entwicklung und -Expansion
Die nun bevorstehende Phase des Konjunkturzyklus dürfte Bhushan zufolge von einer Änderung der bislang mit angezogenen Zügeln galoppierenden Notenbankpolitik profitieren. Vor allem sinkende Zinsen könnten im neuen Jahr einen erneuten Wachstumsschub auslösen, der ohnehin durch eine unaufhaltsame Digitalisierung angetrieben werden dürfte.
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Dazu Bhushan: „Wenn die Zinsen sinken, erhöhen die niedrigeren Kapitalkosten die Attraktivität dieser technologieintensiven Unternehmen und ermöglichen es ihnen, Forschungs-, Entwicklungs- und Expansionsinitiativen, unter anderem in KI, kostengünstiger zu finanzieren. Darüber hinaus bietet die Langfristigkeit von Cybersicherheitsverträgen und -abonnements eine stabile Einnahmequelle, die diese Unternehmen vor kurzfristigen wirtschaftlichen Schwankungen schützt.“
Anleger, die auf der Suche nach widerstandsfähigen und wachstumsorientierten Anlagen sind, sollten Cybersecurity-Aktien angesichts der erwarteten Verschiebung hin zu einem Niedrigzinsumfeld besonders in den Blick nehmen. Aktuell rechnen die Futures-Märkte mit mehr als fünf Zinssenkungen durch die Federal Reserve und einem impliziten Leitzins von 4,01 Prozent bis Januar 2025.
Markterwartungen bis 2030
Das Volumen des Cybersicherheitsmarkts wurde im vergangenen Jahr auf rund 222 Milliarden Dollar geschätzt. Bis 2030 dürfte es den Erwartungen zufolge auf 657 Milliarden Dollar ansteigen – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 13 Prozent. Zwei Unternehmensbeispiele verdeutlichen diesen Trend. Dank KI konnte das Indexunternehmen Palo Alto Networks die Zahl der Fehlalarme um 97 Prozent senken und die Zahl der abgefangenen Bedrohungen um 60 Prozent steigern. So sei bei der in Kalifornien beheimateten Firma der Total Addressable Market im Bereich Cybersicherheit um etwa 14 Prozent gewachsen und habe damit das Wachstum des IT-Marktes übertroffen. Die R2-Storage-Lösung des Unternehmens Cloudflare fand insbesondere bei KI-Startups durch ihren schneller und zuverlässiger Objektspeicher Anklang, die dieses Instrument für eine kosteneffiziente GPU-Nutzung für das Modelltraining bevorzugen.
„Wir gehen davon aus, dass technologische Fortschritte wie diese es Cybersecurity-Firmen ermöglichen werden, ihre Kosten zu senken, ihre Produkte für den Massenmarkt erschwinglicher zu machen und folglich ihren gesamten adressierbaren Markt sogar über den aktuellen Umfang hinaus zu erweitern, da viele Cybersecurity-Firmen diese innovativen Lösungen annehmen“, so Rahul Bhushan. Schon jetzt profitieren Anleger vom Boom dieses Themas – der Rize Cybersecurity Index kann mit einem Plus von 32,32 Prozent seit Jahresbeginn aufwarten.