20. April 2021
Die Core-Satellite-Strategie mit ETFs.

Mein ETF-Depot: So setze ich die Core-Satellite-Strategie mit ETFs um

Die Core-Satellite-Strategie ist bei vielen ETF-Anlegern sehr beliebt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Strategie umzusetzen. Unser Autor zeigt sein ETF-Depot

Unsere Welt befindet sich im Wandel. Wer langfristig erfolgreich Vermögen aufbauen möchte, muss stärkere Portfolios aufbauen. Mit einer sogenannten Core-Satellite-Strategie kann Ihnen das gelingen. Hintergrund der Strategie ist es, systematisch von Chancen aus Einzelmärkten zu profitieren.

Wie Sie mithilfe von ETFs ein Core-Satellite-Portfolio aufbauen, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag anhand meiner persönlichen Anlagestrategie.

Was ist eine Core-Satellite-Strategie?

Die Idee hinter einem Core-Satellite-Portfolio stammt aus den 1970er Jahren von den US-Wissenschaftlern Fischer Black und Jack Treynor. Sie entwickelten die Markeffizienzhypothese von Eugene Fama weiter, die davon ausgeht, dass Anleger langfristig keine Überrendite erzielen können. Sie fanden heraus, das bestimmte Aktien aus Nischenmärkten durchaus besser als der Markt abschnitten.

Aus dem Grund empfahlen sie damals als Basis (sog. Core) den gesamten Aktienmarkt per Indexfonds abzubilden. Dieses Fundament soll im nächsten Schritt um spezifische Einzelinvestments angereichert werden (sog. Satelliten). Oft eingesetzt wird ein 80/20-Verhältnis zwischen Core und Satellites.

In Bezug auf ETFs bedeutet eine Core-Satellite-Strategie, dass Sie zunächst einmal breit in den Markt investieren (z.B. MSCI-World oder ACWI) und dieses Investment um Themen-ETFs auf bestimmte Regionen oder Branchen anreichern.

Vorteile einer Core-Satellite-Strategie

Die Kombination eines Portfolio-Kerns mit sog. Satellitenfonds ermöglicht es Ihnen Risiken effizienter zu streuen. Der Kern sorgt für Stabilität – besonders in Abschwungphasen, während Themen-ETFs Ihnen in Zeiten positiver Marktentwicklung zusätzliche Ertragschancen bieten.

Mit der 80/20-Aufteilung haben Sie zudem stets einen Richtwert vor Augen, an dem Sie sich beim jährlichen Rebalancing orientieren können.

So baue ich meine Core-Satellite-Strategie

Mein ETF-Portfolio besteht ebenfalls aus einem robusten Fundament und ist um aktuell drei Themen-ETFs angereichert. Ich setze dabei nicht auf die 80/20- sondern auf eine 85/15-Aufteilung. Folgende ETFs bilden mein Portfolio-Fundament ab:

  • Globaler Aktienmarkt (40%): Xtrackers ESG MSCI World UCITS ETF (WKN: A2AQST)
  • Europa Staatsanleihen (30%):  iShares Core € Govt Bond UCITS ETF (WKN: A0RL83)
  • Immobilien (10%): VanEck Vectors Global Real Estate ETF (WKN: A1T6SY)

Diesen Core habe ich um folgende Satelliten-ETFs ergänzt:

  • Blockchain-ETF (10%): Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF (WKN: A2PA3S)
  • Gesundheits-ETF (5%): iShares Healthcare Innovation UCITS ETF (WKN: A2ANH2)
  • Millennial-ETF (5%): Lyxor MSCI Millennials ESG Filtered (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0ZL)

Einmal im Jahr gehe ich im Rahmen meines Depot-Checks über sämtliche Positionen und passe deren Gewichtung an. Bei den Themen-ETFs finden häufiger Umschichtungen statt – gerade dann, wenn ich nicht mehr von ihnen überzeugt bin oder sie sich sehr gut entwickelt haben. Da diese ETFs volatiler sind, nehme ich sie nur mit einer kleinen Gewichtung im Portfolio auf.

Wie hoch der Satelliten-Anteil bei Ihnen ist, hängt von Ihrer Risikoneigung ab. Orientieren Sie sich im Zweifel an der 80/20-Regel.

Tipp: Hier finden Sie eine vielfältige Auswahl von Musterportfolios zum Nachbauen.

Achten Sie unbedingt auf die Kosten

Mir begegnen immer wieder Anleger, die sehr häufig hin-und-her traden. Bedenken Sie, dass jede Transaktion mit Kosten verbunden ist. Außerdem kostet häufiges Umschichten auch Ihre Zeit – und die können Sie effizienter nutzen.

Wie können Sie Ihre Kosten bei einer Core-Satellite-Strategie minimieren? Zunächst einmal mit einer überschaubaren Anzahl an Themen- oder Branchen-ETFs. Mein Portfolio-Kern besteht aus drei ETFs – und so auch der Satellite-Anteil.

Tipp: Mit dem extraETF Finanzmanager können Sie Ihre Portfolios überwachen & analysieren, Klumpenrisiken erkennen und Watchlists für Ihre Wertpapierlieblinge anlegen.

Fazit

Ich bin großer Fan der Core-Satellite-Strategie, da sie Privatanlegen ein System vorgibt, mit dem sie systematisch ihre Renditechancen erhöhen können. Die Umsetzung des Ansatzes mit ETFs ist so einfach wie logisch. Setzen Sie der Core-Komponente unbedingt auf einen breit gestreuten Marktindex. Dieser sorgt für eine gewisse Stabilität. Für die Selektion der Satellite-ETFs sollten Sie nicht nur auf Ihr Bauchgefühl hören.

Setzen Sie nicht auf kurzfristige Hypes, sondern wählen Sie Branchen bzw. Themen aus, die zukunftsfähig sind. Informieren Sie sich vor jedem Kauf. Eine Übersicht sämtlicher Themen-ETFs finden Sie bei uns in der ETF-Suche.

Tipp: Hier erfahren Sie alles über das Investieren in Themen-ETFs – inklusive wichtiger Brancheninfos und geeigneter ETFs.