Die Deutschen setzen derzeit verstärkt auf Einlagen am Girokonto. Investiere lieber in ETFs oder hol dir zumindest ein attraktives Tagesgeld-Konto.
Das Sparbuch wirkt im Jahr 2023 schon merklich angestaubt. Kein Wunder: Es gibt weit attraktivere Geldanlagen – etwa ETFs. Doch trotz der zunehmenden Beliebtheit von ETFs wird ein Bankprodukt weiter fleißig „befüllt“: das Girokonto. Nach Zahlen der C24 Bank haben 32,6 Millionen Deutsche mehr als 5.000 Euro auf unverzinsten Konten und verzichten so jährlich auf insgesamt 3,3 Milliarden Euro an Zinsertrag. Erstaunlich ist auch, dass gerade junge Erwachsene unter 24 Jahren ihr Geld auf dem Girokonto liegen lassen. „Millionen Deutsche horten Geld auf unverzinsten Konten und lassen sich so wertvolles Zusatzeinkommen entgehen“, sagt Lasse Schmid, Generalbevollmächtigter bei der C24 Bank. Um der Zinsfalle zu entkommen, bieten sich zwei Varianten an: ein attraktives Tagesgeld-Konto oder der Einstieg in die Welt der ETFs.
Alternative zum Girokonto: Drei Prozent auf Tagesgeld
Die Zeiten der absoluten Zinsdürre sind längst vorbei. Etablierte Neobroker wie Scalable Capital oder Trade Republic bieten seit einiger Zeit attraktive Tagesgelder an. So winken etwa bei Scalable Capital in der kostenpflichtigen Premium-Variante 2,3 Prozent. Bei Konkurrent Trade Repuplic werden immerhin zwei Prozent aufgerufen, allerdings entfällt hier die Depotführungsgebühr. Beide Angebote sind zeitlich unbegrenzt.
Doch auch Deutschlands größte Direktbank ING geht in die Offensive. Die Frankfurter winken mit einem satten Zins von drei Prozent. Das gilt für Summen bis 50.000 Euro und für die ersten sechs Monate. Danach gilt der variable Zins von aktuell 0,60 Prozent.
Die Tagesgeld-Angebote sind ein erfreulicher Schritt für Sparer, doch sie machen das Kraut nicht wirklich fett. Selbstverständlich kannst du aber ein attraktives Tagesgeld-Konto zum Parken deines Geldes nutzen. Wenn du den Vermögensturbo zünden möchtest, führt kein Weg am Aktienmarkt vorbei. Zu riskant? Ja, Aktien können schwanken und wie etliche Beispiele zeigen, können einzelne Unternehmen komplett in die Binsen gehen. Deshalb solltest du in tausende Unternehmen rund um den Globus investieren. So hebst du die Ertragskraft der ganzen Welt in dein Depot. Das Risiko ist somit viel geringer als wenn du dir selbst drei, vier Aktien heraussuchen würdest. Und das Gute an ETFs: Du kannst mit nur einem oder zwei Produkten in die gesamte Weltwirtschaft investieren. Langfristig sind Jahresrenditen von sechs bis neun Prozent durchaus realistisch.
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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Sparkassen und andere Filialbanken geben sich beim oft Tagesgeld zurückhaltend. Mit unserem Tagesgeld-Vergleich erfährst du, wo du dein Geld parken kannst.