20. Januar 2023
Diesen Betrag hat die Inflation auf deinem Sparbuch vernichtet

Diesen Betrag hat die Inflation auf deinem Sparbuch vernichtet

10.000 Euro sind 10.000 Euro. Aber sind sie es auch noch in zehn, 20 und 30 Jahren. Eher nicht. Denn die Inflation frisst das Ersparte auf. Was wurde aus 10.000 Euro seit 2021? Welche Anlageklasse hat sich in dieser Zeit am besten geschlagen – und warum? Die Antworten und ein Tipp für ein Gratis-Tool gibt’s hier.

Seit der Finanzkrise im Jahr 2009 beträgt der Verlust deutscher Sparerinnen und Sparer bis zum Jahr 2021 293 Milliarden Euro. Rechnet man die Zinseinbußen auf Lebensversicherungen hinzu, ergibt sich ein Betrag von 425,7 Milliarden Euro. Das entspricht 71 Flughäfen Berlin Brandenburg oder 473 Elbphilharmonien. Die verheerende Mischung aus niedrigen Zinsen und Inflation ließen die Vermögen schmelzen. Und in dieser Rechnung ist das Jahr 2022 mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 7,9 Prozent noch nicht berücksichtigt. Der Preisauftrieb sorgt für eine verheerende Vermögensvernichtung.

Das Perfide: Sparerinnen und Sparer bekommen häufig nicht mit, wenn das Vermögen schwindet. Einmal angelegte 10.000 Euro bleiben natürlich 10.000 Euro. Stopft man sich das Geld unter das Kopfkissen werden auf den Scheinen auch nach 20 Jahren noch dieselben Beträge stehen. Aber was sich Anlegerinnen und Anleger von dem Betrag noch leisten können, ist nicht dasselbe. Es kommt zu einem Kaufkraftverlust.

Mehr als 40 Prozent Negativrendite

Hierzu hilft ein Blick in die Vergangenheit. Die Kaufkraft eines Bargeldbestands von 10.000 Euro wäre in der Zeit von Anfang 2001 bis zum heutigen Tag auf 5.918 Euro gesunken. In anderen Worten: Hätten Sparerinnen und Sparer 10.000 Euro über die vergangenen 22 Jahre einfach unter der Bodenleiste gebunkert, hätten sie eine Negativrendite von mehr als 40 Prozent eingefahren. Das würde natürlich niemand hinnehmen wollen.

Anfang 2001 gab es noch auskömmliche Guthabenzinsen auf Sparbüchern. Richard „Richy“ Dittrich, Chief Customer Experience Officer bei der Börse Stuttgart, hat für das extraETF-Exklusiv-Interview den Kaufkraftverlust von 10.000 Euro auf einem Sparbuch über die vergangenen 22 Jahre ausgerechnet. Selbst inklusive des Zinseszinseffekts schmolzen 10.000 Euro auf 7.731 Euro zusammen. Nicht viel anders sieht das bei Anleihen aus. Unter dem Strich stünde bei einer Anlage in Bundesanleihen zu Beginn des Jahres 2001 eine Kaufkraftverlust von 584 Euro (9.416 Euro).

Anlegerinnen und Anleger zu risikobewusst

Aus Fehlern kann man nur lernen. Was hieraus zu lernen ist, ist offensichtlich. Anlegerinnen und Anleger wären bei Zinsprodukten viel zu risikobewusst unterwegs gewesen. Zwar hätte man bei einem Investment auf dem Sparbuch vergleichsweise ruhig schlafen können, da man sich nicht um Kursschwankungen an den Börsen sorgen muss. Doch die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite wurde auch vertan. Mehr noch: Unter dem Strich stünde ein Kaufkraftverlust von 2.269 Euro.

Besser hätte ein Investment in den Aktienmarkt abgeschnitten. Wer also im selben Zeitraum 10.000 Euro in einen Dax-ETF gesteckt hätte, hätte inflationsbereinigt einen Gewinn von 394 Euro erzielt. Das ist bei 22 Jahren Anlagehorizont nicht viel, aber dem Kaufkraftverlust wäre entgegengewirkt und es käme noch ein kleines Plus heraus. Kostengünstige Dax ETFs wie beispielsweise der iShares Core DAX UCITS ETF (WKN: 593393) oder der Lyxor Core DAX (DR) UCITS ETF (WKN: ETF001) und vielen weitere findest du übrigens mittels der bequemen ETF-Suche auf extraETF.com.  

Dieses Investment schafft mehr als eine Verdreifachung

Mit Hilfe der ETF-Suche findest du nicht nur Indexfonds. Auch Gold wird investierbar. Beispielsweise mit Xetra Gold (WKN: A0S9GB). Warum das wichtig ist? Weil Gold in unserer und Richys Betrachtung die Anlageklasse ist, die am besten abgeschnitten hat. Bei der angenommenen Anlagesumme von 10.000 im Jahr 2021 hättest du am Ende inflationsbereinigt 34.000 Euro erzielt. Und das bei vergleichsweise moderater Schwankungsbreite.

Hier darf man nicht vergessen, dass Gold seine Eigenschaft als Krisenwährung sehr gut ausspielen kann. In Zeiten hoher Inflation ist das Edelmetall gefragt. Aufgrund seiner natürlichen Begrenzung ist es wertstabil und trotzt den Krisen. Und davon gab es im Beobachtungszeitraum einige. Direkt zu Beginn hat es die Börsenwelt mit dem Platzen des Neuen Marktes zu tun. Im Jahr 2007, 2008 folgt die Weltfinanzkrise und etwa zwei bis drei Jahr später folgt die Euro- beziehungsweise Staatschuldenkrise. Und, weit weniger lang zurückliegend, 2020 der Beginn der Corona-Krise.

Praktisches Gratis-Tool auf extraETF.com

Wenn du wissen möchtest, wie sich die Inflation auf dein Vermögen auswirkt und auswirken kann, kannst du den gratis Inflationsrechner auf extraETF.com ausprobieren. Niemand muss hierfür ein Finanzmathematiker sein. Du kannst einfach den Ursprungsbetrag deines Investments eingeben, die angenommene Inflationsrate und den Zeitraum, den du betrachten möchtest. Schon erhältst du das Ergebnis, was dein Erspartes in zehn, 20, 30 oder mehr Jahren wert sein wird.

So hilft dir der extraETF Inflationsrechner beispielsweise dabei herauszufinden, wie viel Geld du anlegen musst, um deinen Lebensstandard im Ruhestand zu halten. So erhältst du ein besseres Ergebnis und kannst eine fundierte Anlageentscheidung treffen.