Diese drei Themen-ETFs hatte ich auf der Watchlist: So stehe ich heute dazu
Themen-ETFs erfreuen sich unter Anlegern wachsender Beliebtheit. Auch ich hatte zu Beginn des Jahres drei Favoriten ausgemacht. Welche das waren und wie ich heute dazu stehe.
Als ich für Ausgabe 2 des Extra-Magazins einen Artikel darüber geschrieben hatte, welche drei Themen-ETFs auf meiner Watchlist ganz oben waren, schien die Welt noch eine andere. Dass Corona uns nachhaltig beschäftigen wird, war klar. Doch dass in Europa ein Krieg ausbricht, die Inflation förmlich explodiert und die EZB zum ersten Mal seit elf Jahren die Leitzinsen erhöht, war Anfang des Jahres so nicht absehbar. Würde ich heute also andere Themen-ETFs wählen?
Die Zukunft unserer Ernährung
Ganz oben auf meiner Liste stand der Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF (WKN: A2P876). Der Grund dafür war vor allem die immer weiter wachsende Weltbevölkerung und die Tatsache, dass bereits jetzt nicht alle Menschen mit den vorhandenen Ressourcen ausreichend ernährt werden können. Machen wir weiter wie bisher, wird sich dieses Problem natürlich auch weiter ausbreiten. Hinzu kommt die starke Umweltbelastung, die etwa durch Viehzucht und Ackerbau verursacht wird. Diese beiden Branchen verursachen mehr Treibhausgase als alle Autos, Flugzeuge und Züge zusammen. Obendrein verbraucht die Landwirtschaft massive Mengen an Trinkwasser und trägt gleichzeitig zur Verschmutzung dessen bei.
Aus diesem Grund halte ich alternative Formen der Ernährung für unabdingbar und sehe in der Branche auch heute noch viel Potential. Dazu gehören neben einer nachhaltigen Landwirtschaft auch alternative Produkte, sei das nun Milch aus Getreide oder im Labor gezüchtetes Fleisch. Dieses Thema wird aus meiner Sicht nicht mehr weggehen und daher ist der ETF immer noch ein Favorit von mir.
Betrachtet man seine Entwicklung, so zeigt sich im laufenden Jahr zwar ein Verlust von 7,71 Prozent. In den vergangenen sechs Monaten entwickelt er sich jedoch ausgesprochen gut, so konnte er etwa in den letzten 4 Wochen 10,04 Prozent zugewinnen.
Das höchste Gut des Menschen
Wenn die vergangenen 2,5 Jahre uns eines gezeigt haben, dann wie wichtig unsere Gesundheit ist und wie leichtfertig wir oft mit ihr umgehen – zumindest solange, bis wir oder jemand in unserem näheren Umfeld eben nicht mehr gesund sind. Dann wird uns klar, wie wichtig die Gesundheitsbranche und die Forschung tatsächlich sind.
Klar ist auch: Diese Forschung kostet Unsummen an Geld. Doch sie hat uns schon weit mehr gebracht als einen schnellen Corona-Impfstoff. Dank der Medizin und ihrer Wissenschaftler ist etwa HIV heute kein Todesurteil mehr. Es ist noch gar nicht so lange her, da war das noch anders. Ebenso wird intensiv an Heilmitteln für Krebs geforscht, was sich leider zu einer Volkskrankheit entwickelt hat. Auch hier macht die Wissenschaft immer bessere Fortschritte. In Ausgabe 2 habe ich das Investment in den Gesundheitssektor als Investment in die eigene Gesundheit bezeichnet. Das sehe ich natürlich noch immer so und das handhabe ich inzwischen auch so.
Der passende ETF ist der Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (WKN: A113FD). Seine Entwicklung sollte keine Wünsche offen lassen. Im laufenden Jahr hat er bislang 4,10 Prozent zugelegt, betrachtet man die letzten 3 Jahre, so sind es sogar 58,93 Prozent – also durchschnittlich 16,70 Prozent pro Jahr!
Ein Trend, der keiner mehr ist
Das dritte große Thema meines Artikels war der Klimaschutz. Eigentlich ist das jedoch kein Trend mehr, denn auch die Geldanlagemöglichkeiten werden immer nachhaltiger und grüner – es wird zur Normalität.
Nun hat sich angesichts der Lage in der Ukraine und den Auswirkungen des Krieges in dieser Hinsicht jedoch manches verschoben. Plötzlich haben wir Angst vor kalten Wintern, bekommen Energiespartipps von unseren Politikern und diskutieren darüber, ob Atomkraft eventuell doch nachhaltig sein könnte. Für viele Menschen fühlt sich diese Situation nach nacktem Überleben an – da steht Nachhaltigkeit an zweiter Stelle.
Doch das sollte sie nicht. Denn hätte man in diesem Land – und auch in anderen – früher stärker auf erneuerbare Energien gesetzt und sich nicht in eine starke Abhängigkeit eines Gaslieferanten begeben, wäre die Situation nun wohl weniger besorgniserregend. Wir brauchen alternative Energiequellen. Nicht nur, um künftig nicht mehr in eine solche Lage zu geraten, sondern auch, um den Planeten zu schützen. Denn auch dieses Problem ist in den vergangenen Wochen deutlich geworden: Es wird ganz schön heiß hier.
Der ETF, den ich im Februar auf dem Zettel hatte, war der Lyxor New Energy UCITS ETF (WKN: LYX0CB). Tatsächlich habe ich mich in der Zwischenzeit für einen anderen ETF entschieden, der allerdings in dieselbe Richtung geht.
Und auch den Lyxor würde ich noch immer empfehlen. Denn auch er entwickelt sich ausgesprochen gut. Im laufenden Jahr zeigt sich eine positive Entwicklung von 8,11 Prozent. Auf drei Jahre betrachtet sind es 87,81 Prozent, also durchschnittlich 23,38 Prozent pro Jahr. Ein Investment in saubere Energien lohnt sich hier also in jeglicher Hinsicht.
Fazit zu den Themen-ETFs
Alle Themen, die Anfang des Jahres bei mir ganz oben auf der Liste standen, sind mir immer noch wichtig und werden aus meiner Sicht auch in Zukunft eine ganz große Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Noch habe ich nicht in alle Trends und Themen-ETFs investiert, doch ein Anfang ist gemacht. Insbesondere der Lyxor ETF zeigt eine tolle Entwicklung, die den Blick ins Depot sicherlich ein bisschen einfacher macht, auch wenn andere Werte derzeit etwas schwächeln mögen. Ich bleibe dabei: Diese drei Trends lohnen sich.